Indien wurde schwer von der Corona-Pandemie getroffen. Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not “ unterstützt mehr als 200 Projekte in 140 indischen Diözesen. Ein Bericht von Benedikt Bögle.
Die Corona-Pandemie hat den indischen Subkontinent stark getroffen. Das Gesundheitssystem ist überlastet. Die katholische Ordensfrau Christin Joseph berichtete schon vor Monaten gegenüber dem päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“: „Wir gehen durch eine furchtbare Krise, wie ich sie noch nie erlebt habe. Das ganze System bricht erbärmlich zusammen, besonders die medizinische Versorgung. In allen Schichten Indiens ist Panik spürbar.“ Unter der Pandemie leidet auch die katholische Kirche in Indien. Viele Gemeinden haben keine Einnahmen mehr. Menschen haben ihre Arbeit verloren, Einrichtungen müssen schließen. „Kirche in Not“ unterstützt die Gemeinden finanziell.
„Kirche in Not“ unterstützt 200 Projekte
Dadurch können Gemeinden hygienische Schutzausrüstung kaufen – Desinfektionsmittel oder Handschuhe, Luftfilter und Sauerstoffgeräte. Im Rahmen der Corona-Pandemie werden rund 200 Projekte von „Kirche in Not“ unterstützt. „Diese Hilfsmittel richten sich an Priester, Ordensschwestern und Katecheten“, berichtet das Hilfswerk. Sie kümmern sich häufig um bedürftige Menschen – und sind damit dem Virus in besonderer Weise ausgesetzt. Das von „Kirche in Not“ aufgelegte Programm für die indischen Bistümer umfasst dabei auch die medizinische Versorgung, Soforthilfen für an Corona erkrankte Priester und Ordensleute sowie finanzielle Mittel für die medizinische Rehabilitation.
Kirchen und Schulen geschlossen
„Kirche in Not“ unterstützt mehr als 140 von 170 katholischen Bistümern in Indien. Unter diesen Diözesen ist auch das Bistum Guntur im Südosten des Landes. Bischof Bhagyaiah Chinnabathini berichtete gegenüber „Kirche in Not“ von der Situation in seinem Land: „Kirchen, Schulen und alle unsere Ausbildungs- und Pastoralzentren sind geschlossen. Wir haben 171 Priester, die in der Diözese tätig sind, und 590 Katechten, die uns im aktiven Dienst unterstützen. Alle sind von der Pandemie betroffen. Leider haben wir fünf Priester und viele unserer Katecheten aufgrund von Covid-19 verloren, andere sind erkrankt. Wir können die Arzt-Rechnungen für sie nicht bezahlen.“
Bistum auf Messstipendien angewiesen
In Indien sind Heilige Messen momentan nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit möglich. Viele Gemeindemitglieder könnten – anders als bisher – die Priester nicht mehr unterstützen, sagt Bischof Bhagyaiah Chinnabathini. Sein Bistum Guntur ist daher auf Messstipendien angewiesen. „Es ist ein Segen, dass „Kirche in Not“ auf uns zugekommen ist, um uns in dieser schrecklichen und dramatischen Situation mit dieser Nothilfe zu unterstützen“, so der Bischof weiter gegenüber „Kirche in Not “.
„Kirche in Not“ unterstützt Christen weltweit
Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ wurde von Pater Werenfried van Straaten nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Der „Speckpater“ setzte sich für die Verständigung der Völker ein und unterstützte Heimatvertriebene. Das päpstliche Hilfswerk unterstützt heute Christen auf der ganzen Welt – in Syrien und im Libanon, in der Ukraine und im Irak.
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