Frust beim Lernen, Panik vor der nächsten Klausur und schlechte Noten müssen nicht sein. Der Artikel zeigt dir mögliche Stolpersteine auf, die deinen Lernerfolg behindern können. Sei gespannt, wie du dein Lernen auf Hochtouren bringst und Spaß dabei hast!
„Ich lese mir das nochmal vor der nächsten Klausur durch!“
Das wiederkehrende Durchlesen bringt keinen bedeutsamen Mehrwert. Am besten legst du deinen Fokus auf die Abrufung von Wissensinhalten, indem du zum Beispiel die Themeninhalte der letzten Schul- oder Unistunde reflektierst oder dich mit deinen Schulkameraden oder Kommilitonen darüber austauschst.
„Lernen ist einfach nur langweilig!“
Überlege dir Quizfragen zu deinem Lernthema. Halte einen spontanen Kurzvortrag darüber. Oder stelle dir vor, ein YouTube-Video zu drehen. Erstelle dir deine eigene Klausur.Schlüpfe in die Rolle des Lehrers und erkläre die wichtigsten Themen.
Schreibe dir Merksätze auf Post-its und klebe sie an einen bedeutsamen Ort. Erfinde eine skurrile Geschichte zu deinem Lernthema,. Überlege dir eine spannende Frage zum Thema, baue Eselsbrücken – es gibt zahlreiche, kreative Möglichkeiten, sich Wissensinhalte anzueignen und schnell zu erkennen, wo noch Wissenslücken sind. Diese kannst du dann nach und nach auffüllen.
„Ich weiß nicht, wie ich lernen soll!“
Die Theorie der Lerntypen (visuell, auditiv, etc.) war mal ziemlich im Trend. Heute überlegt man eher, über verschiedene Kanäle und Methoden vertiefend zu lernen. Beispielsweise werden im Unterricht auch Gruppenarbeiten durchgeführt, Medien zu Hilfe gezogen, Vorträge gehalten und die aktive Mitarbeit immer mehr gefördert. Überlege dir außerhalb der Klausurzeiten, wie du am liebsten lernst.
Hilft es dir, in passenden Zeitabständen die Lerninhalte zu wiederholen? Wo lernst du gerne? Lernst du mit Mindmaps? Profitierst du von Zusammenfassungen? Könnte dir ein Lerntagebuch helfen? Ein hilfreicher Tipp ist, mit Assoziationen zu arbeiten. Was weißt du bereits zu dem Lernthema? Wie kannst du an bereits vorhandenes Wissen anknüpfen?
„Hauptsache, ich habe schnell eine Zusammenfassung!“
Zugegeben bin ich auf diese Überzeugung für lange Zeit reingefallen. Ich wollte schnell eine Zusammenfassung in den Händen halten, um dann mit dem Lernen beginnen zu können. Bis ich eines Tages darüber aufgeklärt wurde, dass im Ordnen und Strukturieren der Lerninhalte das eigentliche Lernen beziehungsweise der Elaborationsprozess beginnt. Der Lernprozess liegt auf dem Weg zur Zusammenfassung und deshalb machst du dir am besten selbst deine Zusammenfassung, statt sie von Freuden zu erhalten.
„Ich prügle mir das jetzt alles rein!“
Wer kennt das nicht – morgen ist die Klausur und es gab keine freie Zeit, sich darauf vorzubereiten. Die Lösung dafür: büffeln, büffeln, büffeln. Wenn du dir davor schon Lernstrategien angeeignet hast, kannst du dir auch in kurzer Zeit Lerninhalte verinnerlichen. Wenn du beispielsweise Reihenfolgen mit der Loci-Methode lernst, wirst du schneller zu deinem Lernziel kommen. Wenn du nur noch wenig Zeit zur Verfügung hast, mache trotzdem Pausen. Sie sind wichtig für das Gehirn, um die Lerninhalte zu verarbeiten.
„Hilfe, ich schaffe das nicht!“
Auf einmal wirken die Lerninhalte wie ein riesiger Berg vor einem. Angst macht sich breit und unser Gehirn läuft auf Hochtouren, wie alles bewältigt werden kann. Überlege dir, welche Ressourcen (Zeit, Körper, Psyche, Kraft) dir zur Verfügung stehen und erstelle dir einen Plan, in welchen Häppchen du von deinem Lernbuffet essen möchtest.
Schreibe dir ein klares Ziel mit Zeitangabe auf, das du erreichen möchtest. Feiere deine Lernerfolge! Wenn du Prüfungsangst hast, kümmere dich frühzeitig um eine Bewältigungsstrategie, gegebenenfalls mit Hilfe einer Therapie. Überlege dir passende Entspannungsmöglichkeiten und sichere Orte, die dir Kraft geben.
„Du bist nichts, du kannst nichts, aus dir wird nichts!“
Ungeklärte Konflikte rauben uns Energie und wir lernen nur schleppend, weil unsere Gedanken wo anders feststecken. Manchmal schlummern in uns tiefe Glaubenssatz wie „Ich bin ein Matheversager“ oder „Ich bin einfach ein schlechter Schüler.“
Diese Glaubenssätze liebevoll anzuschauen und neue Überzeugungen zu entwickeln, könnten unseren Kopf freier machen für neue Lerninhalte. Übrigens ist das Selbstkonzept sehr wichtig beim Lernen. Das beinhaltet wichtige Antworten und Sichtweisen auf die Frage: „Wer bin ich? Wie schätze ich mich selbst beim Lernen ein? Was traue ich mir zu? Wie kann ich meinen Lernerfolg selbst beeinflussen?“
„Ich habe keinen Bock auf Lernen!“
Manche Lerninhalte sind trocken oder liegen nicht in unserem Lieblingsfachbereich. Wäge ab, wie wichtig es trotzdem ist, dir diese Lernthemen anzueignen. Intrinsische Motivation hilft uns, Freude am Thema zu haben und weckt unsere Neugier. „Ich will unbedingt mehr über dieses Thema wissen!“ Manchmal motivieren wir uns auch mit einem Lieblingsessen, mit einer Lieblingsserie nach dem Lernen oder einer Auszeit woanders. Auf jeden gehört die Lust zu einer der stärksten Triebkräfte, die uns motiviert, zu lernen.
Wenn ich gar keine Lust auf ein Lernthema habe, es mir aber wichtig ist, gehe ich spaßeshalber eine Wette mit mir selbst ein: „Wetten, du schaffst es nicht, bis Samstag dieses Thema zu verinnerlichen.“ Da ist mein innerer Wettkampfgeist angeheizt und ich komme schnell ins Arbeiten. Also: Fordere dich selbst heraus! Wenn es dir hilft, teile Freunden dein Lernziel mit und schreibe es auf, sodass du es nicht aus den Augen verlierst.
„Ich lerne sehr schwerfällig!“
Sinnvoll könnte es für dich sein, dir in kurzen und engen Zeitabständen Wissensinhalte anzueignen. Später kannst du die Zeitabstände vergrößern. Quäle dich nicht beim Lernen. Überlege dir, wann und wie deine Neugier geweckt wird und integriere das in deinen Lernprozess. Lerne mit Fokus! So bleibt dein Gehirn in einem Rahmen, nicht überfordert zu werden.
Erkläre mit deinen Worten die Wissensinhalte einer anderen Person. Laut etwas auszusprechen, kann helfen Wissenslücken zu erkennen. Wenn dein Lernprozess zäh voran geht: Nimm mal einen Gummiball und wirf ihn durch den Raum. Du wirst merken, dass sich dein Kopf danach freier anfühlt. Natürlich kann es auch guttun, sich Ruhe zu gönnen. Werde dein eigener Lernexperte! Du weißt am besten, was du brauchst.
„Ich muss gut abschneiden!“
Im Großen und Ganzen könnte es helfen, das Lernen sehr spielerisch zu gestalten mit kleinen und größeren „Challenges“. Die guten Noten sollten im Grunde genommen ein schönes Nebenprodukt sein. Wer zu sehr seinen Fokus auf den Leistungserfolg legt, verliert die Freude und Lust am Lernen. Mache dir bewusst, für wen du gute Noten haben musst. Welchen Erwartungen bist du möglicherweise ausgesetzt? Was ist dir wichtig? Wie bringst du mehr Leichtigkeit in deinen Lernprozess?
Und du?
Welche Lerntipps hast du auf Lager? Schreib sie doch gerne in die Kommentare!
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