Im Rahmen des Projektes „Youth for sustainability“ gibt unsere Autorin Lina Malessa Tipps für ein nachhaltiges und umweltfreundliches Konsumverhalten, die einfach und ohne großen Aufwand im Alltag umgesetzt werden können.
Wie geht ihr vor, wenn ihr etwas kauft – sei es in Geschäften oder online? Achtet ihr darauf, was euch am besten gefällt? Legt ihr den Fokus darauf, was am günstigsten ist? Oder habt ihr vielleicht bei euren Käufen auch schon einmal an die Themen „Nachhaltigkeit“ und „Umweltschutz“ gedacht? Wir möchten euch ein besseres Bild davon vermitteln, was nachhaltig kaufen bedeutet, wie ihr es möglichst einfach in euren Alltag integrieren und so etwas Gutes nicht nur für die Umwelt, sondern auch für euch selbst und andere Menschen tun könnt.
Eine nachhaltige Shopping-Tour?!
Viele von uns legen Wert auf ihr Äußeres und kaufen gerne Kleidung. Natürlich benötigen wir immer wieder auch tatsächlich neue Kleidung, vor allem wenn alte Sachen nicht mehr passen oder kaputt gehen. Manchmal kaufen wir aber auch einfach etwas, vielleicht weil es uns besonders gut gefällt, ohne weiter darüber nachzudenken, ob dieser Kauf wirklich notwendig ist. Wir möchten euch dazu anregen, anzufangen, auch bei euren Shopping-Touren bewusster und nachhaltiger zu kaufen, um etwas Gutes für die Umwelt zu tun.
Um euer Bewusstsein für den Ursprung und die Nachhaltigkeit der Kleidung, die ihr kauft, zu schärfen, stellt euch folgende Fragen:
- Woher kommt die Kleidung, die ich aussuche?
Achtet mal darauf, woher die Kleidung kommt und wie sie hergestellt wird. An den meisten Artikeln steht ein Schild mit dem jeweiligen Produktionsland. Ihr werdet verwundert sein, dass teurer nicht gleich lokaler oder fairer hergestellt bedeutet.
- Wie werden die Arbeitskräfte, die die Kleidung herstellen, wohl bezahlt?
Überlegt einmal, wie die Arbeitskräfte in Ländern am anderen Ende der Welt wohl bezahlt werden und wie es ihnen damit gehen wird. Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, wiederverwendbare Dinge zu kaufen oder weniger Müll zu produzieren. Nachhaltigkeit meint auch, dass die Menschen, die die Produkte herstellen, unter fairen Bedingungen arbeiten und entlohnt werden.
Wie kann ich nachhaltig und umweltbewusst shoppen?
Sich aktiv mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz auseinanderzusetzen, ist ein erster Schritt. In einem nächsten Schritt kommt es natürlich auch darauf an, dass jeder Einzelne Veränderungen in seinem Verhalten zeigt, um zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen. Dabei können schon kleine Veränderungen von großer Bedeutung sein.
Wir haben für euch ein paar kleine Tipps für eure zukünftigen Shopping-Touren zusammengefasst:
- Überlegt euch, was ihr wirklich braucht
Manchmal kaufen wir Dinge einfach, weil sie uns gut gefallen. Später landen sie dann doch nur im Schrank und werden selten getragen. Oder aber wir werfen ältere Klamotten weg, nur weil wir meinen, stets das Neueste haben zu müssen. Im Sinne der Ressourcenschonung könnt ihr hier einmal darüber nachdenken, was ihr gerade wirklich braucht und was vielleicht überflüssig ist.
- Macht euch schlau, ob es eine nachhaltige Kollektion gibt
Viele Geschäfte werben inzwischen explizit mit nachhaltigen und fairen Kollektionen. Schaut euch dort doch mal um. Diese Kollektionen sind gar nicht unbedingt teurer als andere Markenkleidung aus sozial bedenklicher Herstellung. Mit dem Kauf nachhaltiger Kleidung könnt ihr aber etwas Gutes tun – für die Umwelt und für die Menschen, die diese herstellen.
- Versucht auch bei Shoppingtouren, Plastik- und Papiermüll zu reduzieren
Bei eurer Shopping Tour könnt ihr auch daran denken, eine Tasche mitzunehmen und auf Plastik- oder Papiertüten zu verzichten. Vielleicht benötigt ihr auch nicht nach jedem Einkauf den Kassenbon. Falls ihr auf Nummer sicher für einen Umtausch gehen möchtet: Einige Läden bieten inzwischen an, euch den Kassenbon per E-Mail zukommen zu lassen.
Online Shopping und Nachhaltigkeit
Elektrogeräte, Kleidung, Schuhe, Drogerieartikel – alles Erdenkliche können wir inzwischen auch online bestellen und uns ganz einfach bis vor die Haustür liefern lassen – oft sogar kostenlos. Dabei kommen häufig selbst die kleinsten Dinge in großen Verpackungen. Meistens landen diese Verpackungen danach einfach im Müll. Auf den Autobahnen sind immer mehr Transporter von DHL, Hermes, UPS, Amazon und anderen Lieferservices unterwegs. Dass diese vielen und zum Teil weiten Transportwege nicht gut für unsere Umwelt sind, lässt sich nicht bestreiten.
Was aber können wir nun dagegen tun? Gerade in Zeiten von Corona bleibt uns immer wieder kaum eine andere Möglichkeit, als online zu bestellen.
Das Wichtigste: Handelt überlegt.
Bevor ihr etwas bestellt, fragt euch:
- Brauche ich das wirklich? Und wenn ja, wie dringend?
- Gibt es noch etwas anderes, das ich in Kürze benötigen werde und direkt mit bestellen kann?
- Braucht jemand aus meiner Familie oder ein/e Freund/in auch etwas von diesem Anbieter?
- Kann ich so bestellen, dass ich möglichst nichts zurückschicken muss?
- Gibt es einen Anbieter, bei dem ich das Produkt bestellen kann, der Wert auf nachhaltige Verpackungen legt?
Verpackungsmaterial nachhaltig nutzen
Wenn das Paket bei euch angekommen ist, könnt ihr bei den Verpackungsmaterialen darauf achten, ob ihr nicht etwas davon aufbewahren könnt. Vielleicht könnt ihr einen Karton wiederverwenden, wenn ihr selber einmal etwas verschickt. Größere Kartons könnt ihr auch als Umzugskisten oder für das Verstauen persönlicher Dinge verwenden. Alternativ könnt ihr einer anderen Person etwas Gutes tun. Möglicherweise kann jemand aus der Nachbarschaft oder dem Freundeskreis gerade einen Karton gebrauchen.
Mehr Bewusstsein + kleine Veränderungen beim Shopping = großer Mehrwert
Mehr Bewusstsein und Achtsamkeit beim Kaufen sowie kleine Veränderungen im Kaufverhalten tuen euch persönlich und eurem Geldbeutel nicht weh und sie erfordern auch keinen großen Aufwand. Im Gegenteil, vielleicht könnt ihr sogar Geld sparen, wenn ihr euch bewusst fragt, ob ihr wirklich etwas Neues benötigt. Bereits durch kleine Veränderungen in eurem Kaufverhalten könnt ihr etwas Gutes für unsere Umwelt tun.
Gebt diese Tipps gerne auch an Freunde und Familie weiter, zum Beispiel wenn ihr mal gemeinsam auf einer Shopping-Tour unterwegs seid. Denn das Verhalten jedes Einzelnen ist von Bedeutung!
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