Vor zwei Wochen begann für die Studenten und Studentinnen das dritte Semester. Doch statt geselligen Veranstaltungen inner- und außerhalb der Universität sitzt die gesamte Studentenschaft vor ihren Computern. Wie Du dieses Semester vor dem Bildschirm überstehst, erfährst Du in diesem Artikel.
Professoren, Dozenten und Kommiliton*Innen kenne viele von uns nur noch als kleine Kacheln, wenn überhaupt. Glücklich ist, wer in der Stadt, in der er oder sie für das Studium lebt, Menschen kennt. Studienfreunde aus der Vor-Coronazeit oder Mitbewohner. Auch wer dank des Onlineformats vom Heimatort aus studiert und den Kontakt zu den Schulfreunden weiterhin hält, zählt zu den Privilegierten. Denn es gehört einiges an Überwindung dazu, Menschen darum zu bitten, sich zum Lernen oder auf einen Spaziergang zu treffen, die man noch nie in echt gesehen hat.
Nun kann jemand einwerfen, dass unsere Generation doch Übung darin hat, sich mit wildfremden Menschen zu treffen und dann zu schauen, ob es auf ein „mehr“ hinausläuft. Gemeint sind dann Formate wie Tinder. Über die App lernt man sich schließlich auch erst mal online kennen, um dann eventuell ein echtes Treffen zu vereinbaren. Doch es gibt markante Unterschiede zu Tinder oder ähnlichen Apps. Dort kann man zu zweit chatten und auch Persönliches besprechen. Diesen Raum gibt es in den Online-Konferenzen der Uni-Seminare nicht. Die Stimme der anderen hört man jetzt nur, wenn sie einen Beitrag leisten wollen. Privates teilt niemand in einem Raum, in dem zwanzig bis über hundert Menschen mithören. Doch wie sollst Du sonst Kontakte knüpfen, wenn der kleine Schwatz vor, nach oder im Seminar wegfällt?
Den ersten Schritt gehen
Wenn Dir im Gruppengespräch im Seminar Leute sympathisch vorkamen, dann schreib ihnen über den privaten Chat im Online-Seminarraum. Das muss noch gar nichts Persönliches sein. Ihr könnt euch zum Beispiel über das Thema des Seminars austauschen. Ein seminarbezogenes Thema, welches euch beide interessiert, kann dann als Eisbrecher fungieren. Wie im echten Leben auch schweift ihr ab und findet heraus, was der oder die andere sonst so belegt und entdeckt im besten Fall weitere Überschneidungen. Das mag nicht immer funktionieren, aber Du kannst gewiss sein: Es wird viele geben, die sich in einer ähnlichen Situation befinden wie Du und sich freuen, dass Du die Initiative ergriffen hast.
An Aktivitäten teilnehmen
Es mag langweilig klingen, sich online mit der Fachschaft zu treffen und dort vor allem zuzuhören, was die älteren Semester zu besprechen haben. Doch auch dort kannst Du deine Kommiliton*Innen näher kennenlernen. Zu wissen, was an der eigenen Fakultät gerade Thema ist, ist ebenso nützlich. Denn der ein oder andere Punkt, der auf einer Fachschaftssitzung besprochen wird, geht vermutlich auch Dich etwas an. Zudem sind in Formaten, in denen sich nur Studierende treffen, die Hemmschwellen niedriger, sich auch zu Wort zu melden. Schließlich hört kein Dozent zu, der das Gesagte innerlich bewertet.
Auch eine Online-Hochschulsport-Mitgliedschaft mag im ersten Moment nicht so spannend klingen. Doch das Gefühl, in eine Gruppenaktivität eingebunden zu sein, auch wenn es nur das Mittanzen beim Zumba ist, kann Dir helfen dich mit deiner Universität verbunden zu fühlen. Vermutlich gibt es an deiner Uni noch viel mehr Möglichkeiten, aktiv zu werden und außerhalb von Seminaren, Vorlesungen und Übungen zusammenkommen. Informiere dich auf der Website deiner Universität, deines Hochschulsportes, deiner Fachschaft oder deiner Stadt. Es gibt zahlreiche Angebote, die nur auf Dich warten.
Schreibe einen Kommentar