Im vergangenen Jahr konnte das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ weltweit Projekte mit 143,7 Millionen Euro unterstützen. Wo wie vielen und welchen Projekten das Geld zugutekommt.
Rund 360.000 privaten Wohltäter weltweit haben „Kirche in Not“ 2023 143,7 Millionen Euro gespendet, denn das internationale katholische Hilfswerk erhält keine Kirchensteuermittel oder sonstige öffentliche Gelder. Deutsche Spender gaben insgesamt 16,3 Millionen Euro (2022 waren es: 18,3 Millionen Euro).
Von jedem gespendeten Euro waren
- mehr als 81 Cent Beiträge zur Projektarbeit sowie Glaubensverkündung und Interessensvertretung für bedrängte Christen weltweit,
- rund 7 Cent Verwaltungskosten und
- 11 Cent Spendenwerbung.
Trotz erhöhter Preise spenden die Menschen weiterhin viel
Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ in Deutschland, sagt zur Jahresbilanz: „Wir sind froh, dass wir entgegen dem Trend das Spendenniveau weitgehend halten konnten.“
Die Preissteigerungen der vergangenen Jahre machten auch vielen Wohltätern zu schaffen. „Dennoch entschließen sie sich, mit den Menschen zu teilen, die noch weniger haben und unterstützen die Arbeit der Kirche in Kriegs- und Krisenländern.“ Das sei nicht selbstverständlich und mache die Verantwortlichen und auch die Menschen, denen das Geld zugutekommt, unendlich dankbar.
Über 5.500 Projekten in 138 Ländern kamen die Spenden zugute
Mit den 143,7 Millionen Euro konnte „Kirche in Not“ 5.573 Projekte in 138 Ländern unterstützen. Die Ukraine führte wie 2022 die Liste an – rund 7,5 Millionen Euro flossen dorthin.
Mit Blick auf die weltweiten Regionen steht Afrika an der Spitze. Dorthin gingen fast ein Drittel der Projektausgaben. Auf dem Kontinent lebt fast jeder fünfte Katholik, jeder achte Priester, jede siebte Ordensfrau und ein Drittel der Priesterseminaristen weltweit. Schwerpunktländer in Afrika waren die Demokratische Republik Kongo, Nigeria und Burkina Faso. Über 19 Prozent der Hilfen gingen in den Nahen Osten, mehr als 17 Prozent nach Asien und Ozeanien sowie über 15 Prozent nach Lateinamerika. 11 Prozent der Spendengelder flossen in Nothilfen. Diese gingen in so viele Länder wie nie zuvor, zum Beispiel in das Heilige Land. Dort leidet auch die christliche Minderheit unter den Auswirkungen von Terror und Krieg.
In vielen Projekten werden Kirchen und Gemeindezentren renoviert
Größter Posten der Hilfsprojekte waren Bauhilfen, vor allem der Wiederaufbau und die Renovierung von Kirchen, Klöstern und Gemeindezentren. Darauf folgen Transportprojekte, zum Beispiel der Kauf von Autos, Motor- und Fahrrädern, Bussen und Booten, damit kirchliche Mitarbeiter auf oft schwer zugänglichen Straßen zu den Menschen gelangen können. Statistisch gesehen erhielt 2023 jeder zehnte Priesterseminarist weltweit Unterstützung durch das Hilfswerk „Kirche in Not“. Ebenfalls jeder zehnte Priester wurde mit einem Mess-Stipendium unterstützt. Insgesamt konnten fast zwei Millionen Mess-Stipendien weitergegeben werden.
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