Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ bemüht sich, eine Vision des heiligen Pater Pio zu verwirklichen: „Wenn eine Million Kinder den Rosenkranz beten, wird die Welt sich verändern.“ Die Aktion war auch in diesem Jahr ein Erfolg. Von Benedikt Bögle.

Wie schon in vergangenen Jahren hatte das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ zu seiner Aktion „Eine Million Kinder beten den Rosenkranz“ aufgerufen. Wie „Kirche in Not“ nun berichtete, nahmen daran auf der ganzen Welt 840.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene teil. Die Zahl der tatsächlichen Teilnehmer dürfte tatsächlich noch höher liegen; die von „Kirche in Not“ bekannt gegebene Teilnehmerzahl bezieht sich nur auf Online-Registrierungen.
Teilnehmer aus 140 Ländern
Die Aktion begann im Jahr 2005: In Caracas (Venezuela) trafen sich Kinder zum gemeinsamen Rosenkranzgebet. Erwachsene erinnerten sich an einen Satz des süditalienischen Heiligen Pater Pio: „Wenn eine Million Kinder den Rosenkranz beten, wird die Welt sich verändern.“ Aus dem einmaligen Gebet in Caracas entstand eine von „Kirche in Not“ unterstützte weltweite Aktion. Die Teilnehmer versammelten sich in diesem Jahr in 140 Ländern der Erde. Gerade aus den Ländern, in denen Christen in Minderheiten leben, hat „Kirche in Not“ positive Rückmeldungen erhalten. „Es waren auch Kinder aus asiatischen Ländern dabei, in denen Christen kein leichtes Leben haben, wie Laos, Myanmar oder Bhutan – von wo sich eine Person angemeldet hat“, sagte Thomas Heine-Geldern, geschäftsführender Präsident von „Kirche in Not“.

Kinder beten für den Frieden
Auch aus Saudi-Arabien, Oman, Katar und Aserbaidschan stammten die Beter. „Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden“, sagte Heine-Geldern. „Weltweit kamen Kinder zusammen, um für den Frieden zu beten – sogar in Ländern, in denen Krieg herrscht.“ Die ukrainische Kirche etwa teilte mit, die Aktion sei in allen Pfarreien durchgeführt worden. Auch in Gegenden, die vom Terrorismus hart getroffen werden – etwa in Mosambik – wurde der Rosenkranz gebetet.
7.900 Teilnehmer aus Deutschland
Nicht nur Gemeinden nahmen teil, sondern auch hunderte von Schulen in Spanien, Großbritannien, Südkorea, Chile oder Mexiko. Im Bistum Regensburg hatte der dortige Diözesanbischof Dr. Rudolf Voderholzer Kinder aus seinem Bistum nach Schwandorf eingeladen und dort mit ihnen gemeinsam gebetet. Der christliche Sender „Radio Horeb“ übertrug das Gebet bundesweit. In seiner Predigt warb der Bischof dafür, den Rosenkranz zu beten – allein und in Gemeinschaft. Insgesamt 7.900 Beter hatten sich aus Deutschland registriert; so viele wie nie zuvor. Die Aktion wird auch von Papst Franziskus unterstützt. Er rief auch in diesem Jahr dazu auf, sich zu beteiligen. Dabei bat er darum, gerade auch für „das gequälte Volk der Ukraine und die anderen Völker, die unter Krieg und allen Formen von Gewalt und Elend leiden“ zu beten.
„Kirche in Not“
Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Der Prämonstratenser Pater Werenfried van Straaten hatte das Ziel, nach dem Krieg für die Verständigung der Völker zu sorgen. Das Hilfswerk hat sich der Religionsfreiheit verschrieben: Regelmäßig untersucht ein Bericht die Lage der weltweiten Religionsfreiheit und zeigt kritische Länder und Regionen auf. Verfolgte und bedrängte Christen werden auf der ganzen Welt unterstützt. So finanziert „Kirche in Not“ Projekte etwa im Irak, im Libanon, in Nigeria oder auch in der Ukraine. Schwester Marcella hofft vor allem auf Aufmerksamkeit: „Es sieht so aus, als ob sich niemand dafür interessiert, was in Haiti passiert“, sagt sie. „Niemand spricht über uns. Niemand weiß, was vor sich geht.“
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