Leah Sharibu war erst 14, als sie von islamistischen Terroristen verschleppt wurde. Noch immer wird sie gefangen gehalten, weil sie sich weigert, dem christlichen Glauben abzuschwören. Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ erinnert an das Schicksal der jungen Frau.
Leah Sharibu wurde am 19. Februar 2018 entführt. Vor mehr als drei Jahren wurde sie gemeinsam mit 109 anderen Schülerinnen ihrer Schule verschleppt. Verantwortlich dafür sind Kämpfer der Gruppierung „Islamischer Staat von Westafrika“ (ISWAP). Leah hatte ein staatliches Internat in Dapchi im nigerianischen Bundesstaat Borno besucht, das an der Grenze zum Niger liegt und als Hochburg der islamistischen Terrorvereinigung „Boko Haram“ galt.
Gefangennahme wegen ihres Glaubens
Leah Sharibu war erst 14 Jahre alt, als sie von den Terroristen verschleppt wurde. Acht ihrer Mitschülerinnen starben in der Gefangenschaft. Alle anderen Mädchen wurden mittlerweile freigelassen – bis auf Leah Sharibu. Gegenüber dem päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ äußert sich Gideon Para-Mallam, ein protestantischer Missionar, der in engem Kontakt mit Leahs Familie steht: „Leah wurde festgehalten, weil sie sich weigerte, ihrem Glauben an Christus abzuschwören.“ Mittlerweile heißt es Gerüchten zufolge, Leah Sharibu sei zum Islam konvertiert. „Wäre dies eine freiwillige oder erzwungene Konversion?“, fragt der Missionar Para-Mallam. „Vergessen Sie nicht, dass Leah in erster Linie festgehalten wurde, weil sie sich im jungen Alter von 14 Jahren entschied, ihrer christlichen Überzeugung treu zu bleiben. Was für eine Heldin des Glaubens Leah ist!“
Zwangsheirat
Im Januar 2020 gab es das letzte Lebenszeichen von Leah Sharibu. Bereits 2018 war ein Video aufgetaucht, indem Leah um ihre Freilassung bat. „Denken Sie daran, dass ihre Entführer erklärten, dass Leah und andere junge Mädchen Sklavinnen auf Lebenszeit sein würden. Sie wurden anschließend mit einigen der Befehlshaber verheiratet“, sagte der Missionar Para-Mallam gegenüber Kirche in Not. Dieses päpstliche Hilfswerk wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet und kümmert sich weltweit um verfolgte und bedrängte Christen. „Kirche in Not“ unterstützt etwa die Kirche in der Ukraine oder in Syrien, im Libanon oder in Mosambik.
Hoffnung in Nigeria
Am Heiligen Abend des vergangenen Jahres überfielen Islamisten zwei Dörfer in Nigeria. Bischof Oliver Dashe Doeme sagte dazu gegenüber „Kirche in Not“: „Boko Haram wird uns niemals unseren Glauben nehmen. Vergangenes Jahr hatten wir in meiner Diözese mehr Katholiken als vor Beginn der islamistischen Anschläge. Über 200 Kirchen wurden niedergebrannt, ebenso einige kirchliche Schulen. Aber wir werden nicht untergehen.“ Der Bischof hofft: „Solange das Reich Gottes besteht, werden es keine bösen menschlichen Gewalten überwinden. Gott wird Boko Haram zu seiner Zeit erschlagen.“
Appell an die internationale Gemeinschaft
Seit 2015 wurden 12.000 Christen in Nigeria getötet. Und auch Entführungen sind kein Einzelfall: Erst am 17. Februar diesen Jahres wurden wieder 27 Schulkinder im Westen Nigerias verschleppt. Auch einige der Mädchen, die zusammen mit Leah Sharibu entführt wurden, sind bis heute unauffindbar. Gideon Para-Mallam appelliert an die Weltgemeinschaft: „Mir scheint, dass es in Nigeria zu viele rechtsfreie Räume gibt und unsere Integrität als Nation daher gefährdet ist. Es geht nicht nur um Leah Sharibu, sondern um unsere gemeinsame Menschlichkeit. Lasst uns über die Grenzen hinweg zusammenkommen und handeln!“
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit Kirche in Not.
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