
Ein Ziel vor Augen zu haben, vereinfacht vieles. Wer seinen Traum genau vor sich sieht, für den wird er greifbarer, rückt in die reale Welt.
Daher ist es so wichtig Vorbilder zu haben, mit denen man sich identifizieren kann. Ein Vorbild veranschaulicht, wie es sein kann, wenn man es geschafft hat. Das kann ein ganz bestimmter Mensch im eigenen Umfeld, ein Promi oder ein fiktiver Held sein. Dabei geht es nicht um einen fremden Traum, den das Vorbild verfolgt, sondern um die Verwirklichung der eigenen Zukunft. Träume, Ziele und Vorbilder helfen den Weg dorthin zu beginnen und auf Durststrecken am Ball zu bleiben. Sie dürfen sich verändern, sogar im Laufe der eigenen Entwicklung ausgetauscht werden. Sich an dem zu orientieren, was es schon gibt, ist völlig in Ordnung. Denn über den eigenen Horizont hinaus zu denken ist anstrengend und birgt ein hohes Risiko zu scheitern. Man kann seine eigene Welt auch über die Erfahrungen anderer Menschen erweitern und selbst dann das ausprobieren, was am besten zu einem zu passen scheint. Nur weil, man sich an anderen orientiert, bedeutet es nicht, dass man eingeschränkt ist, denn wer für sich selbst entscheidet ist frei und kann gleichzeitig von der Sicherheit des Erfahrungswissens anderer profitieren.
Gemeinsam Ziele verwirklichen
Der oder die erste sein, Visionen haben, das erfordert Mut. Mut den nicht jeder entwickeln kann. Da kann das Wissen helfen, dass man nicht allein ist. Das es ähnliche Situationen gab, in denen sich eine Person hinstellen musste und zu ihrem Traum stand, ganz ohne Vorbild. Auch wenn das kreierte Vorbild, keines im klassischen Sinn ist, die Träume allzu anders sind. Es kann helfen, sich in nur einem Punkt zu identifizieren und sich gewiss zu sein: Da ist/war eine Person, die hat so gehandelt, wie ich jetzt handeln möchte, auch wenn es schwer ist. Dieses Gefühl der Verbundenheit, des nicht allein gegen andere stehen zu müssen, stärkt. Gerade dann, wenn man sich klein und ohne Stimme fühlt. Darum sind Vorbilder für unsere Entwicklung hin zu selbstbestimmten Menschen mit Träumen wichtig. Sie helfen die eigene Kraft zu finden.
Das Problem der Repräsentation von Vorbildern
Doch da sind einige Menschen im Vorteil. Menschen mit Erfolg, sind häufig dem gleichen Geschlecht und einer ähnlichen Hautfarbe und Ethnizität zugeordnet. Von Behinderungen oder Krankheiten ist meist nichts bekannt. Sie stellen die Norm. Zu behaupten es habe kaum andere Menschen gegeben, die sich als Vorbilder eignen würde, ist falsch. Doch sie werden nicht gleichermaßen repräsentiert. Weder zu Lebzeiten, als ihnen Anerkennung verwehrt wurde, noch im kulturellen Gedächtnis. Der Rest der Menschheit muss sich außerhalb dieser Norm ihre Vorbilder suchen. Vom ersten schwarzen Präsidenten der Vereinigten Staaten bis hin zu ausgezeichneten Forscher*Innen, wie Marie Curie oder Stephen Hawking. Doch sie sind in der Minderheit und wer ihnen nacheifert, steuert zielsicher auf ein Leben in der Minderheit hin. Dieses strukturelle Problem greift sogar, wenn Gruppen, wie z.B. Frauen absolut gesehen gar nicht die Minderheit stellen. Sie werden es erst in einer bestimmten Berufsgruppe, weil ihnen der Einstieg in den Beruf, der Erhalt der Stelle und der Aufstieg schwerer gemacht wird. Daher sind es häufig konstruierte Minderheiten, die dann aufgrund der schwächeren Position immer noch nicht als gleichwertig wahrgenommen werden.
Aus Träumen Zukunft machen
Wer sich trotzdem für ein Leben in dieser Minderheit entscheidet, wählt ein Leben, welches keine Rücksicht auf ihre Bedürfnisse nimmt. Ihnen werden Steine in den Weg gelegt, weil sie von der bestehenden Norm abweichen, für die von der Stadtplanung bis hin zur Work-Life-Balance alles angepasst wurde. Doch es ändert sich. Die Menschen mit Träumen, in der sie nicht mehr einer diskriminierten Gruppe, sondern einfach der Gesellschaft angehören wollen, werden immer mehr und immer lauter. Es gibt Gegenstimmen, die ihnen die Stimme nehmen wollen, wie z.B. Incels. Doch wenn wir uns an Vorbilder halten, die bestehende Normen aufgebrochen haben, selbst weiter träumen, zu unserem Ich und unserer Zukunft stehen, dann können selbst diese Stimmen der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung nicht mehr viel entgegensetzen.
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