2018 jährte sich das Gedenken an die Reichspogromnacht zum 80. Mal. In dieser dunklen Zeit des Nationalsozialismus leuchtete inmitten der Schrecken der Glaube auf. Neben bekannten Heiligen wie Maximilian Kolbe und Edith Stein starben viele junge Menschen für ihren christlichen Glauben. Jede Woche stellen wir euch einen jungen Menschen in einem kurzen Porträt vor.

Franz Wipplinger wurde am 10. Januar 1915 in der Münchner Isarvorstadt geboren. Von 1921 bis 1927 besuchte der junge Franz die Volksschule in der Tumblingerstraße. Weitere 6 Jahre – von 1927 bis 1933 – ging er auf das Theresiengymnasium. Sein Abitur legte er 1937 im Seminar für Spätberufene in München-Fürstenried ab.
Heilige Kommunion auf dem Schlachtfeld
Am 31. August 1939, einen Tag vor dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, wurde Wipplinger eingezogen. Zunächst Schütze, wurde er bis 1941 zum Soldaten, Gefreiten, Obergefreiten und Unteroffizier befördert. Aus seinen Feldbriefen aus dem Jahr 1941 geht hervor, dass er „nur 500 Meter vom Feind entfernt“ lag, und er und seine Kameraden auf dem Schlachtfeld die Absolution und die Heilige Kommunion empfingen.
In seinen Briefen schreibt Wipplinger von einem „furchtbaren Krieg“, den er aber durch seinen „Gottglauben“ übersteht. Nicht erspart blieb ihm das Leid, als er verwundet wurde und von Lublin über Welsheim nach München zurückkehrte.
Seine Tagebucheinträge verraten Franz Wipplinger
Seit 1936 führte Franz Wipplinger Tagebuch. Darin schrieb er unter anderem seine Kritik an Hitler und dem Dritten Reich nieder. Die Inhalte gleichen denen der Flugblätter der „Weißen Rose“. Daraus kann geschlossen werden, dass Wipplinger die Flugblätter kannte. Während seiner Genesung geriet das Tagebuch in die falschen Hände und Wipplinger wurde im Dezember 1943 verhaftet. Seine Schwester Anni besuchte ihn im Militärgefängnis in München. Bis 1944 wird Wipplinger verhört. Im gleichen Jahr begann der Prozess gegen ihn.
Der Prozess endete am 31. August 1944 mit dem Todesurteil. Franz Wipplinger wurde am 24. Oktober 1944 in Berlin Spandau hingerichtet. Das Requiem für ihn konnte erst am 1. März 1946 in seiner Heimatpfarrei St. Anton in München gefeiert werden. Wipplingers sterbliche Überreste wurden später nach München überführt. Im Grab seiner Schwester Anni fand er auf dem Münchener Waldfriedhof seine letzte Ruhe.
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