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Aktuelle Seite: Startseite / Liebe & Sexualität / Emotionale Bedürftigkeit in Beziehungen | Teil 1

Emotionale Bedürftigkeit in Beziehungen | Teil 1

20. August 2020 von Josephina Petersen Kommentar verfassen

In diesem Artikel möchte ich auf das Thema „Bedürftigkeit“ in Beziehungen eingehen. Diese Thematik hat mich selbst lange Zeit betroffen. In diesem Artikel gehe ich deren Ursachen, Auslösern und der meist zu beobachtenden Opfermentalität auf den Grund. Starten wir mit den Ursachen. Was führt einen in die emotionale Abhängigkeit?

© Pixabay

Um den Einstieg zu erleichtern, möchte ich zunächst eine Erklärung aus Google darlegen. Was ist emotionale Bedürftigkeit? Google schmeißt folgendes Ergebnis aus: „Emotionale Abhängigkeit entsteht durch emotionale Bedürftigkeit und den Mangel an Selbstliebe. Wenn wir in einer solchen Beziehung sind und verlassen werden, ist die Trennung oftmals noch schmerzhafter, da ein Leben ohne den Partner unmöglich erscheint.“

Meine Artikel beschäftigen sich mit Persönlichkeitsstörungen, Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung, weil ich selbst betroffen war und bin. Ich schreibe immer aus meiner eigenen Wahrnehmung und gewonnenen Erkenntnissen heraus. Du kannst meine Worte annehmen, dich vielleicht sogar wiedererkennen oder auch nicht. Jede Geschichte ist immer individuell zu betrachten und jeder hat seine eigene Wahrnehmung und Wahrheit. Sollte ich dir mit meinen Artikeln einen Denkanstoß geben können, dass auch du dein Leben durch Erkennen und Ändern deiner (unbewussten) Muster auf ein nächstes Level zu hieven, so freue ich mich.

Emotionale Bedürftigkeit mündet in toxischen Beziehungen

Wie bereits in vergangenen Artikeln erwähnt, habe ich mehrere toxische Beziehungen in meinem Leben geführt. Meine letzte Beziehung hat mich jedoch derart zu Boden gerissen, dass ich in einer persönlichen Krise gelandet bin. Ich erkrankte an Depressionen, auf die ein Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik folgte. Dort fand ich schließlich den Weg, der mich zu mir selbst führte.

Die letzten beiden Jahre waren so unendlich wertvoll für mich, dass ich Gott dafür danke, dass mir all dies widerfahren ist. Auch meinem Ex-Partner gilt besonderer Dank, hat er doch, unwissend durch seine eigene (unbewusste) Thematik, alle meine wunden Punkte getriggert, sodass diese an die Oberfläche gekommen sind. Ich habe die Möglichkeit erhalten meine eigenen destruktiven und dysfunktionalen Muster aufzudecken, bin meine wunden Punkte in einer Psychotherapie angegangen und tue es noch.

Wer bist du und wo kommst du her?

Um das Thema der emotionalen Bedürftigkeit und den Zusammenhang zu emotionaler Abhängigkeit in Beziehungen zu erläutern, muss ich ein wenig ausholen und ein wenig über mich und meine Person preisgeben. Somit präsentiere ich dir nun ein kleines Intermezzo zu meiner Person:
Mein Charakter zeichnete sich durch eine offene und kommunikative Art aus. Ich hatte nie Probleme damit auf Menschen zuzugehen. Wirkte selbstbewusst und stark. Perfekte Eigenschaften für einen Job im Verkauf mit Kundenkontakt, welchen ich daraufhin wählte.

Wenn es jedoch um nahe zwischenmenschlichen Beziehungen ging, war ich zwar offen, aber auch geplagt von Selbstzweifeln und mangelnder Selbstliebe, was ich nach außen hin gut zu verstecken wusste. Das Bild, welches ich mir selbst über mich erschaffen und anderen verkauft habe, war im Grunde genommen sehr brüchig. Es erwuchs aus der Annahme heraus, dass es von mir so erwartet wurde und somit galt es diese Fragilität gut zu verstecken. Ich funktionierte perfekt und hielt meine emotionalen Defizite gekonnt hinterm Berg. Nur sehr wenigen, ausgewählten Menschen gewährte ich einen Blick auf mein wahres Ich. Ungewollt! – Hatten sie mich doch durchschaut und kritische Fragen gestellt.

Die meisten haben dann einen Schwall Aggression abbekommen und wurden somit aus meinem nahen Umfeld ausgegrenzt. Du hörst vielleicht raus, dass mein Innenleben geprägt war von einer großen Unsicherheit und negativen Glaubenssätzen, welche sich seit meiner Kindheit in mir manifestiert hatten. Aber auch von großer Angst. Angst vor dem Verlassen-Werden und Angst davor, verletzt zu werden. Denn all diese Dinge kannte ich aus meiner Kindheit.

Nicht erfüllbare Erwartungshaltung und Anspruchsdenken

Aufgrund dieser nicht bearbeiteten Themen in meinem Innenleben, habe ich hohe Ansprüche an meine (potenzielle) Partner und Ex-Partner gestellt. Nicht erfüllbare Erwartungen, weil es einfach nie genug sein konnte. Es war ein Fass ohne Boden. Ich erwartete übermäßige Aufmerksamkeit und Zuneigung. Liebe sowieso und eigentlich sollte dieser Mensch am besten ständig und immer zu meiner Verfügung stehen, wenn ich ihn gerade brauchte. Alles Aspekte, welche mir als Kind verwehrt geblieben sind, weil ich emotionale Vernachlässigung erfahren habe.

Durch diese erlebte Kindheit bin ich mit einer großen emotionalen Leere aufgewachsen, welche ich im Außen versucht habe zu füllen. Sei es durch ständiges Party machen, Alkohol oder das häufige Daten mit verschiedenen Männern und sexuellen Begegnungen, welche hoch promiskuitiv waren. Dann traf ich meinen Ex-Partner. Durch seine eigene vermutliche Störung hat er alle meine Wunden (zunächst) versorgt. Er gab mir all die Bestätigung, die ich so dringlichst brauchte, weil ich sie mir selbst nicht geben konnte. Und genau aufgrund meiner Bedürftigkeit, habe ich mich in diese toxische, narzisstische Beziehung einbinden lassen.

Endlich angekommen? Ein Trugschluss!

Ich war so froh, dass ich endlich angekommen bin und dieser eine Mensch mir so gut tat, dass ich wirklich glaubte meinen Seelenpartner gefunden zu haben. Narzissten sind wohl die einzigen Menschen dieser Welt, welche die überaus hohen Erwartungen des Borderliners – anfangs zumindest – erfüllen können. Vice versa gilt es ebenfalls. Der Narzisst ist nämlich ebenfalls ein Brauchender und hochgradig bedürftig!

Später aber bin ich sehr tief gefallen. Denn dein Partner kann deine eigenen Defizite nicht heilen. Er kann dich nicht von deinen Leiden befreien und eine Beziehung ist nicht der Schlüssel zum Ort der Erlösung, die du dir so unbedingt wünschst. Du kannst dich noch so sehr anstrengen, es wird nicht klappen! Er kann den kindlichen Anteil in dir, der in deinem Heranwachsen emotional auf der Strecke geblieben ist, nicht heilen. Dein inneres Kind anzunehmen und anzuerkennen liegt ganz allein in deiner Verantwortung.

Opfermentalität – Die Verantwortung beim Gegenüber suchen

Im letzten Jahr habe ich einige Menschen kennengelernt und viele wertvolle Gespräche geführt. Dabei bin ich stets auch aus meiner Sicht heraus getreten, habe mir die geschilderten Erlebnisse angehört und für mich einsortiert. Und mir ist aufgefallen: einige Menschen haben sich aufgrund ihrer Erlebnisse gänzlich dem Beziehungsleben verwehrt und legen eine fast schon zynische Abwehrhaltung an den Tag. Gleichzeitig hegen sie aber immer noch den Wunsch, den Partner fürs Leben zu finden. Es fielen Sätze wie „Wenn ein Mann dich wirklich liebt, dann macht er dies oder jenes!“, „Ich werde gar nichts mehr machen, der Mann muss sich schon sehr viel Mühe geben, um mich zu erobern!“ oder „Wenn der Mann dich wirklich liebt, erträgt er auch deine Ausraster und Eifersuchtsanfälle!“.

Nein! All das muss niemand für dich! All diese Dinge liegen einzig und allein in deiner eigenen Verantwortung. Nur du kannst sie beeinflussen und dich von ihnen heilen, sodass sie dich in künftigen Beziehungen nicht beeinflussen. Sobald du der Meinung bist, dass der andere etwas für dich tun muss, um dein Wohlbefinden und deinen Selbstwert zu steigern, gibst du die Verantwortung aus der Hand und deinem Gegenüber die Macht über dich und dein Gefühlsleben. Du bist ein Opfer und suhlst dich mit einem solchen Verhalten in einer Opfermentalität, die dir in deiner Entwicklung im Weg steht.

Gleich und Gleich gesellt sich gern

Du siehst also, wenn du als bedürftiger Mensch in die Welt losziehst, wirst du auch nur bedürftige Menschen anziehen. Natürlich kann es mal sein, dass du auf einen emotional stabilen Menschen triffst. Doch in der Regel werden diese Menschen nicht sehr lange an deiner Seite verweilen, weil sie deine Defizite spüren und damit etwas zwischen euch steht, das nicht passt. Mach dir bewusst, dass du mit deinem aktuellen Mindset auch ebendiese Menschen in dein Leben ziehst, die ähnlich ticken wie du. Denn sie tragen ähnliche Themen in ihrem emotionalen Rucksack mit sich herum. Dies ist das Gesetz der Resonanz. Es wird sich zwangsläufig immer jemand finden, der auf deine Muster anspringt, solange du diese nicht erkennst und änderst. Dies gilt im Übrigen für Partner ebenso wie für Freundschaften.

Im nächsten Artikel gebe ich dir Bewältigungsstrategien an die Hand, wie du dich aus der emotionalen Bedürftigkeit befreien kannst und somit dein Beziehungsleben frei von jeglicher Toxizität gestalten kannst. Wäre es nicht wunderbar, wenn du selbst der Mensch sein kannst, der dich glücklich macht? Wenn es einzig und allein an dir liegt, wie du dich fühlst? Wenn niemand mehr die Macht über dich hat, dich emotional aus der Bahn zu werfen, sodass du dich tagelang schlecht fühlst und nicht mehr richtig funktionieren kannst? Ich sage dir, es ist möglich. Übernimm die Verantwortung für dich und dein (Gefühls-)Leben. Tritt raus aus deiner Opferrolle! Sei der Schöpfer deines Glücks und deiner Zufriedenheit und mach dich auf den Weg dein Leben auf ein nächstes Level zu heben. Befreie dich aus der emotionalen Abhängigkeit!


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Josephina Petersen

Josephina Petersen

geboren 1986 im schönen Rheinland. Ihre Wurzeln liegen in Italien und Deutschland, was ihr eine gehörige Portion Temperament, gewürzt mit vielen Facetten der deutschen Tugenden verleiht. Inspiriert vom Philosophen Platon strebt sie danach, ihr Leben an den Grundsätzen #dasWahre #dasSchöne #dasGute auszurichten. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich gerne mit Literatur und Psychologie, interessiert sich für Kunst und begeistert sich für Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, das menschliche Miteinander und fasst gerade einige ihrer Lebenserfahrungen in einem Buch zusammen.
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Kategorie: Liebe & Sexualität Stichworte: Bedürftigkeit, dysfunktionale Verhaltensmuster, emotionale Abhängigkeit, Erkenntnis, Heilung, inneres Kind, Narzissmus, Opfermentalität, Persönlichkeitsentwicklung, toxische Beziehungen

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geboren 1986 im schönen Rheinland. Ihre Wurzeln liegen in Italien und Deutschland, was ihr eine gehörige Portion Temperament, gewürzt mit vielen Facetten der deutschen Tugenden verleiht. Inspiriert vom Philosophen Platon strebt sie danach, ihr Leben an den Grundsätzen #dasWahre #dasSchöne #dasGute auszurichten. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich gerne mit Literatur und Psychologie, interessiert sich für Kunst und begeistert sich für Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, das menschliche Miteinander und fasst gerade einige ihrer Lebenserfahrungen in einem Buch zusammen.

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