Wer kennt es nicht? Wir haben das Gefühl, der Alltag würde uns allmählich auffressen. Ein Termin folgt dem nächsten, während sich weitere Verpflichtungen anhäufen. Wir regen uns über jede Kleinigkeit auf und haben das Empfinden, nichts zu schaffen. Innere Anspannung und Stress sind die Konsequenz. Wie schaffen wir es also, dem entgegen zu wirken und gelassener zu werden?

Warum Du gelassener werden solltest
Gelassenheit ist manchmal leichter gesagt als getan, jedoch bringt innere Ruhe viele Vorteile mit sich. In zahllosen Situationen ist es unglaublich hilfreich, gelassen zu sein, da wir bedachter Entscheidungen treffen und besser Lösungen für Probleme finden können. Im gestressten Zustand fehlen uns dagegen klare Gedanken und wir neigen dazu, unachtsam irgendwelche Entschlüsse zu fassen, welche wir später dann meist bereuen.
Es spart uns oft Zeit und auch Nerven, wenn wir mit Ruhe versuchen, unseren Alltag zu meistern. Außerdem macht uns Gelassenheit langfristig gesehen glücklich! Wir können uns auf das Wesentliche im Leben konzentrieren, ohne dass uns unwichtige Dinge davon abhalten. Mit einer positiven Grundeinstellung und optimistischem Denken fallen uns automatisch viele Dinge leichter. Und zusätzlich ist es auch für unsere Gesundheit ein wichtiger Faktor.
Gelassenheit ist aber nicht gleichzusetzen mit Gleichgültigkeit! Während gelassene Menschen versuchen, in schwierigen Lebenslagen das innere Gleichgewicht zu bewahren und positiv zu bleiben, ist es Menschen mit einer gleichgültigen Einstellung wiederum egal, wie diese Situation ihr Leben beeinflusst.
Wie schaffst du es also, gelassener zu werden?
1. Strukturiere deinen Alltag
Am Anfang einer Woche fühlen wir uns oft erschlagen von all den Aufgaben, die zu erledigen sind. Um unnötigen Stress im Alltag zu vermeiden ist es hilfreich, im Voraus zu planen. Am besten setzen wir uns dafür am Sonntagabend einmal hin und überlegen, welche Dinge in der nächsten Woche abzuarbeiten sind. Sehr passend sind dafür To-Do Listen. Sie helfen uns dabei, alle wichtigen Aufgaben und Termine im Überblick zu behalten.
Außerdem haben wir so schon mal eine gewisse Vorstellung davon, was in der folgenden Woche auf uns zukommen wird. Stress entsteht, wenn unsere persönlichen Grenzen überschritten werden. Deswegen reicht es auch vollkommen aus, wenn wir zunächst nur drei bis fünf To Dos pro Tag aufschreiben, da uns meistens während der Woche noch weitere Aufgaben einfallen. Außerdem unterschätzt der Mensch oft, was er in einem längeren Zeitraum erreichen kann und überschätzt, was er an einem Tag erreichen kann, weswegen wir uns langfristig gesehen größere Ziele und auf kürzere Sicht kleinere Ziele setzen sollten.
2. Setze Prioritäten
Oft neigen wir dazu, wichtige Dinge vor uns herzuschieben und dafür an unwichtigen, sinnlosen Tätigkeiten festzustecken. Wir prokrastinieren und irgendwann merken wir, dass wir mal wieder nichts geschafft haben von dem, was wir uns so fest vorgenommen haben. Dann ist es sinnvoll und nützlich, dass wir unsere To Dos priorisieren. Wir könnten unsere Aufgaben zum Beispiel einteilen in
- Dinge, die noch heute zu erledigen sind
- Dinge, die heute gerne erledigt werden können
- Dinge, die irgendwann noch erledigt werden müssen
- Dadurch hören wir auf, ständig Sachen vor uns herzuschieben und können uns auf Wichtigeres fokussieren.

3. Plane Zeit für dich
Wenn wir unsere Woche organisieren, ist es wichtig, dass wir bewusst Zeit für uns selbst einplanen. Bei all den Verpflichtungen und Terminen bleibt manchmal kaum Zeit für uns übrig. Es ist daher umso wichtiger, bewusst Zeit einzuplanen, in der wir nur das machen, worauf wir Lust haben. Zeit, zu der wir entspannen und abschalten und uns nur auf uns selbst fokussieren können.
4. Gib das Grübeln auf
Ein wichtiger Schritt, um gelassener zu werden, ist es, das Grübeln über unwichtige kleine Dinge aufzugeben. Wir sollten mit perfektionistischem Denken aufhören und stattdessen anfangen, Fehler zu akzeptieren und darüber lachen zu können, wenn mal etwas nicht klappt. Es muss nicht immer alles von Anfang an glatt laufen und auch, wenn wir mal einen zweiten oder dritten Anlauf brauchen, ist das vollkommen in Ordnung. Wenn wir ständig nur darüber grübeln, was hätte anders laufen können und wir nicht entspannt auf das Jetzt achten, dann können wir gar nicht glücklich und gelassen werden.
5. Entscheide dich bewusst für Gelassenheit
Gelassener zu werden ist ein Prozess und kein Zustand. Es passiert nicht von jetzt auf gleich, dass wir alles gelassener sehen, aber wenn wir uns bewusst für Gelassenheit entscheiden, fällt es uns direkt leichter. Einen großen Schritt können wir bereits machen, indem wir Dramatisierungen sowie Übertreibungen vermeiden. In unerwarteten Situationen, welche uns vielleicht zunächst erschrecken oder überraschen, sollten wir Formulierungen wie: „Das ist ja furchtbar!“ oder „Das halte ich nicht aus!“ gegen Sätze wie: „Ich schaffe es trotzdem“, „Dann ist es eben so“ oder „Es funktioniert auch so“ austauschen. Weil Gelassenheit im Kopf anfängt, sollten wir also diese negativ konnotierten Formulierungen gegen optimistische auswechseln, wodurch wir uns bewusst für Gelassenheit entscheiden.
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