Seit dem Frühsommer dieses Jahres scheint die Situation im Nahen Osten sich unaufhaltsam auf eine erneute Eskalation hinzubewegen. Nachdem es seit der Gründung des israelischen Staates im Jahr 1948 zu unzähligen Kriegen, Konflikten und zwei Intifadas kam, scheint sich die Geschichte auch dieses Mal zu wiederholen. Was muss geschehen, damit endlich eine Lösung gefunden werden kann? Und was macht diesen eigentlich recht simplen Konflikt so kompliziert und komplex?
Leben an der Front
Sie haben seit Monaten Frau und Kinder nicht mehr gesehen. Aber natürlich bleiben sie. Auch wenn sie nicht von der Regierung bezahlt werden können. Die Moral von Peschmerga-Soldaten ist sehr hoch, von ihren Landsleuten werden sie sehr geschätzt. Aber was bedeutet es, fernab vom eigenen Haus und der Familie für ein Land zu kämpfen, dass man nicht einmal sein eigenes nennen darf? Für eine Welt, tausende Kilometer von ihnen selbst entfernt, die sie hier, an der Front, zumindest gefühlt im Stich lässt?
Das größte Übel wäre das Vergessen
„To travel is to discover that everyone is wrong about other countries.“ – Persönlich hätte ich nie gedacht, dass dieses weltbekannte Zitat von Aldous Huxley für mich selbst einmal so viel Wahrheit beinhalten würde. Sie wollten das aufstrebende Land der Metropolen werden. Einkaufszentren, Designer-Boutiquen, Villenviertel etablierten die Kurden in ihren Städten wie Erbil, Sulaimaniyya und Dohuk. Jetzt kennt die Welt die Kurden aufgrund seiner Peshmerga-Kämpfer, die gegen IS-Milizen kämpfen. Vor Ort sein möchte niemand – aber wer der Region eine Chance gibt sich zu präsentieren, lernt Land und Leute kennen, die sich nicht unterkriegen lassen werden, deren Leben weiter geht, weil sie leben wollen.
Hitze, Armut und Molotowcocktail
Sie wollten das aufstrebende Land der Metropolen werden. Einkaufszentren, Designer-Boutiquen, Villenviertel etablierten die Kurden in ihren Städten wie Erbil, Sulaimaniyya und Dohuk. Jetzt kennt die Welt die Kurden aufgrund ihrer Peshmerga-Kämpfer, die gegen IS-Milizen kämpfen. Vor Ort sein möchte niemand – aber wer der Region eine Chance gibt, sich zu präsentieren, lernt Land und Leute kennen, die sich nicht unterkriegen lassen werden, deren Leben weitergeht, weil sie leben wollen.
„Nur Iraker zweiter Klasse“
„Es ist ein gutes Zeichen für uns, dass ihr hier seid, dass ihr uns Eure Solidarität zeigt“, sagt Sasan Awny, stellvertretender Vorsitzender der KPD, Kurdistan Democratic Party. Neben der PUK, Patriotic Union of Kurdistan stellen sie die größte Regierungspartei in der Autonomen Region Kurdistans. Am Montag hat sich eine breite Koalition von 28 Staaten, unter ihnen neben Deutschland alle Mitglieder des UN-Sicherheitsrats, sowie die Vereinten Nationen und die EU darauf verständigt, die terroristischen IS-Milizen im Irak mit allen nötigen Mitteln zu bekämpfen und Kurdistan zu unterstützen. Dafür sind die Kurden sehr dankbar. Nur – Kurdistan muss das auch umgesetzt sehen. Am besten sofort. Denn die Lage für die Kurden hat sich aktuell drastisch verschlechtert.