Brombeerkoalition in Thüringen, ein rechter Kanzler in spe in Österreich und wahnsinnige WM-Vergaben. Die Glosse.
Mario Voigt ist neuer Ministerpräsident von Thüringen. Im Spiel war dabei eine Frucht, die vereinzelt Überträger des gefürchteten Fuchsbandwurms ist: die Brombeere. Es bleibt zu hoffen, dass in der deutschlandweit ersten Brombeerkoalition nicht der Wurm drin ist, um das Wortspiel zu wagen.
CDU, BSW und SPD haben sich im Thüringer Landtag zusammengetan und erreichen genau die Hälfte der Sitze. Richtig, die Hälfte ist nicht die Mehrheit, aber die hat im Umkehrschluss die Opposition auch nicht. Mit Hilfe der einen oder anderen Stimme aus den Reihen der Linkspartei soll das Regieren möglich werden. Die Wahl Voigts zum Ministerpräsidenten hat ja bereits funktioniert.
Österreich droht rechtspopulistischer Kanzler
Nachdem in Österreich die Gespräche zwischen ÖVP, SPÖ und Neos – vergleichbar mit der deutschen „Schwampel“ (schwarze Ampel) – gescheitert sind, bahnt sich eine Regierung zwischen der in Teilen rechtsextremen FPÖ und der konservativen ÖVP an. Dreierbündnisse haben es auf Bundesebene einfach schwer, auch im deutschen Nachbarland Österreich.
Sollte eine rechts-konservative Regierung zustande kommen, wird vermutlich der Rechtspopulist Herbert Kickl Bundeskanzler. Rechtsgerichtete Österreicher in Regierungsverantwortung – das kommt mir irgendwie bekannt vor…
Die Seele des Fußballs im Ausverkauf
Die Fußball-WM der Herren wird im Jahr 2030 auf drei Kontinenten stattfinden – ja, Kontinente, nicht Länder! Die Hauptausträger werden Marokko, Portugal und Spanien sein. Es wäre aber ja des Spaßes nicht genug, wenn die Teams nicht für einige Spiele um die halbe Welt fliegen müssten. Daher wurde prompt jeweils ein Spiel an Uruguay, Argentinien und Paraguay vergeben. Zumindest findet die WM im Sommer statt – neuerdings nicht mehr selbstverständlich.
Vielleicht wird es uns im Winter 2034 wieder warm ums Herz, wenn die Herren sich im Wüstensand Saudi-Arabiens im Fußball messen. Es ist zwar nicht abschließend geklärt, in welchen Monaten die WM in der absoluten Monarchie inklusive Staatsreligion, stattfinden wird, aber ich würde mal ganz stark auf den Winter tippen. Soll’s ja schon gegeben haben… Übrigens: Auch der DFB hat für die Vergabe der Spiele nach Saudi-Arabien gestimmt.
2026 macht die Elite des Weltfußballs aber erstmal den nordamerikanischen Kontinent unsicher. Das zwei der Austragungsorte USA und Mexiko heißen, dürfte zumindest Trumps Mauerbau ins Stocken bringen. Andersherum nehmen die feinen Zauberfüße ja doch am liebsten das Flugzeug. Da müsste die Mauer schon hoch sein. Los geht’s im Juni in Mexiko-Stadt, das Finale findet in East Rutherford (New Jersey) statt.
Schreibe einen Kommentar