Ganze Fernsehformate beschäftigen sich damit, welche Fehler angehende Gastronomen beim Schritt in die Selbstständigkeit machen. Wenn du dich richtig informierst, ersparst du dir vor allem alle die Fehler, die nicht mehr auszubügeln sind wie der falsche Standort oder einfach das falsche Konzept.
Hier erfährst du, welche Zusammenhänge du auf dem Weg zum Businessplan durchdenken musst. Du lernst, welche Ämter du besuchen musst, damit deine Eröffnung nicht schiefgeht. Als besonderen Gruß aus der Profiküche gibt es Tipps für Marketing angereichert mit einem erstklassigen Hinweis, wo du eigentlich deine ganze Einrichtung herbekommst. Interessiert? Noch nicht? Kennst du dich mit Weinen und Obstbränden aus? Weißt du, welches Geschirr und Besteck einzudecken ist? Na dann – nimm dir drei Leseminuten und löse darin all deine Fragen!
Was kann deine Konkurrenz nicht?
Deine ersten Schritte laufen alle auf diese eine Frage hinaus: “Wie viele Mitbewerber gibt es und was können diese?” Stelle dir vor, du hast den Plan, einen gehobenen Imbiss zu eröffnen. Du willst natürlich die leckeren Bouletten nach Großmutters Rezept anbieten. Du stellst dir vor, wie die Einrichtung an die Wohnküche deiner Oma erinnert und alles sehr gemütlich und ruhig abläuft.
Frage dich, ob es bereits andere Imbisse gibt, die gut frequentiert sind. Wenn ja, hast du einen Laden in Aussicht, der strategisch besser liegt, mehr Parkplätze hat? Nein? Dann wird vermutlich auch die leckerste Frikadelle in der urigsten Atmosphäre nicht rentabel sein.
Du brauchst ein Alleinstellungsmerkmal und eine gute Location. Beide Aspekte müssen der Zielgruppe entsprechen. Gibt es deine Zielgruppe vor Ort überhaupt? Und wenn, ist sie ausreichend vorhanden, oder groß genug um jeden Tag deine Sitzplätze mehrmals zu füllen?
Krisenzeiten werden kommen
Wird das Geld im Portemonnaie der Menschen knapp, merkt es die Gastronomie als erstes. Sei also auf schlechte Zeiten vorbereitet. Habe Rücklagen und berücksichtige diese Krisenzeiten und saisonalen Ergebnisse unbedingt beim Businessplan.
Zudem geben dir erste Überlegungen in Schließzeiten – dazu musst du deine Zielgruppe ausreichend studiert haben – erste Ideen, wie viel Personal du brauchst.
Hygiene ist ein Muss!
All dein Personal muss einen Sozialversicherungsausweis haben und bei sich tragen. Sie müssen eine Hygienebelehrung durchlaufen und je nach Posten ein Gesundheitszeugnis beibringen. Mache selber auch eine ausreichende Weiterbildung, damit du Fehler sofort erkennst und gegensteuern kannst. Mangelnde Hygiene, falsche Lagerung von Lebensmitteln und unterbrochene Kühlketten beim Transport sind Gründe, warum Erstgastronomen oft die Tür zugesperrt wird .
Behördengänge für angehende Selbstständige in der Gastronomie
Du musst unbedingt ein Gewerbe anmelden. Dies geht beim Gewerbeamt oder Ordnungsamt. Da musst du bitte schon wissen, ob es auch Außerhausservice geben wird oder gar einen Lieferdienst. Die Besteuerung ist dort unterschiedlich und kann dir im schlimmsten Fall später als Betrug ausgelegt werden. Zudem müssen Deine Fahrzeuge und Verpackungen bestimmten Normen genügen.
Suche dir einen Ansprechpartner beim Gewerbeaufsichtsamt. Warum? Damit ihr besprechen könnt, welche Auflagen du für jeden einzelnen Raum in deiner zukünftigen Gastronomie erfüllen musst, um eine Konzession zu erhalten; sprich öffnen zu können.
Die Toilettenräume für Gäste sind schon ein heikles Thema, aber wusstest du, dass du auch ein separates WC für deine Mitarbeiter benötigst? Wichtig sollte ein hygienisches Angebot sein sich die Hände desinfizieren zu können. Einfach für deine Mitarbeiter und in den Toilettenräumen für deine Gäste hygienische Vorrichtungen wie Desinfektionsmittelspender bieten.
Außerdem steht diesen ein Pausenraum zu. Tipp. Lasse dein Personal niemals an der Theke oder im Gastraum dazu zählt auch der Freisitz) rauchen oder gar Alkohol trinken. Das macht einen schlechten Eindruck auf die Gäste und kann so manchen potentiellen Gast davon abhalten, einzutreten.
Besondere Aufmerksamkeit wird deiner Küche und deinen Kühl- und Lagerräumen zu teil. Hier muss Ordnung herrschen. Alle Materialien müssen leicht zu reinigen sein. Es darf nichts auf dem Boden stehen! Ein Durchwischen muss jederzeit möglich sein. Die Wände und der Boden gehören gefliest. Lagerung ohne Abdeckung ist untersagt.
Musst Du wegen all dieser Vorschriften eine bauliche Veränderung vornehmen, dann setzte dich mit dem Bauamt in Verbindung. Jede einzelne Veränderung muss niedergeschrieben werden und neu abgenommen werden. Wenn Du den Gastraum abtrennst, gehört auch das dazu. Solltest du in einen Laden, der keine Gastronomie war, eine einbauen wollen, musst du dies natürlich auch mit dem Bauamt besprechen und melden.
Schanklizenz
Willst du Alkohol ausschenken, musst du dich um eine Schanklizenz kümmern. Hier wird teilweise sogar ein polizeiliches Führungszeugnis verlangt. je nachdem, wie dein Laden geartet ist und der Zustand der Zapfanlage beurteilt wird, darfst du zapfen oder nur Flaschenbiere ausschenken. Wenn Du dich für das zapfen entscheidest, hast du häufig die Option, eine Brauerei zu finden, die dir die Einrichtung und den Tresen günstig baut.
Im Gegenzug musst du viele Jahre in der Zukunft dieses Bier ausschenken. Auch, wenn es bei den Kunden nicht mehr gut ankommt, nicht mehr im Trend sein sollte oder extrem teuer werden sollte.Überlege dir dies genau. Die Vorteile und Nachteile halten sich für eine Kneipe in der Waage. Bei einem guten Restaurant überwiegen die Nachteile.
Wusstest du, dass angehende Gastronomen, die selber fachfremd sind bei der IHK einen Gaststättenunterricht absolvieren müssen (gilt nicht für alle Kommunen und Bundesländer)? Erkundige dich, wie die Regelung in deinem Ort lautet.
Thema Ausbildung
Ein wahnsinnig häufiger Fehler, der immer wieder von Neuanfängern in der Gastronomie begangen wird, ist der, ungelernt zu glauben mit den Großen mithalten zu können. Das kann immer mal klappen, aber hole dir Fachpersonal ins Haus, wenn du selber eher Unternehmer bist. Ein Koch braucht einen Buchhalter und Steuerberater und ein Steuerberater braucht einen Koch. Natürlich kann das auch ein Konditor, Barista oder Sommelier.
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit gasoni.de.
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