Schon von Klein auf wissen wir: ausreichend Schlaf ist wichtig für unser Wohlbefinden. Schlaf hilft und dabei, Erlebtes zu verarbeiten und Energie zu sammeln. Doch es ist gar nicht so selbstverständlich, eine erholsame Nacht zu haben. Besonders nach stressigen Ereignissen oder vor aufregenden Anlässen ist es oft schwierig, ein- oder durchzuschlafen. Doch es gibt zahlreiche weitere Faktoren, die sich auf unsere Schlafqualität auswirken. Werden schlaflose Nächte und Schlafmangel zum Dauerzustand, können gesundheitliche Probleme die Folge sein. Aus diesem Grund ist es vielen Menschen ein Anliegen, eine bessere Schlafqualität zu erreichen.
Ist es besser, in voller Stille zu schlafen?
In absoluter Stille schläft niemand, da sich das Hören nicht abstellen lässt. Es gibt immer Geräusche, die in der vermeintlichen Stille wahrgenommen werden, wie etwa Rauschen oder Pfeifen im Ohr. Dass unser Gehör auch im Schlaf funktioniert, stellt einen Sicherheitsmechanismus dar: Bei unbekannten oder lauten Geräuschen sind wir sofort aufmerksam. Reagiert man allerdings sehr sensibel auf jegliche Geräusche, kann der Schlaf gestört werden.
Dadurch bevorzugen viele Menschen die vermeintliche Stille und benötigen sie, um entspannt einzuschlafen. Es gibt aber auch Personen, die es vorziehen, in einer Geräuschkulisse zu schlafen – sei es mit offenen Fenster, vor dem Fernseher oder mit Musik. Ob man mit oder ohne Geräusche besser schläft, hängt einerseits von individuellen Vorlieben ab. Doch andererseits gibt es nachgewiesene positive Auswirkungen auf die Schlafqualität, wenn bestimmte Geräusche oder Musik gehört werden.
Geräusche zum Einschlafen
Radio und Fernsehen
Einige Menschen lassen abends gezielt den Fernseher oder das Radio laufen, um in der Geräuschkulisse einzuschlafen. Doch diese Geräte können den Schlaf empfindlich stören, da es immer wieder zu unvorhersehbaren Schwankungen in der Tonhöhe oder Lautstärke kommt. Ein laufender Fernseher ist zudem aufgrund des hellen Lichts eine zusätzliche Störquelle. Selbst wenn manche Personen angeben, nicht ohne Fernseher oder Radio einschlafen zu können, ist die Schlafqualität während der Nacht schlecht und von vielen Aufwachphasen geprägt. Schläft man regelmäßig vor dem Fernseher oder Radio kann das auf Dauer einen gesunden Schlafrhythmus vollkommen durcheinander bringen und weitere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.
Geräusche auf bestimmten Frequenzen
Besonders unter jungen Eltern ist das sogenannte “weiße Rauschen” eine bekannte Methode, um Babys dabei zu helfen, besser einzuschlafen. Dabei handelt es sich um ein monotones, gleichmäßiges Rauschen auf einer bestimmten Frequenz. Das Gehirn konzentriert sich auf die Monotonie des Rauschens, wodurch andere Geräusche ausgeblendet werden. Das sorgt für leichteres Einschlafen. Allerdings ist beim weißen Rauschen darauf zu achten, dass das Hörsystem durch die dauerhafte Beschallung nicht belastet wird – besonders bei Kleinkindern. Ein ähnlicher Effekt kann auch durch andere monotone Rauschgeräusche wie einem Ventilator erzeugt werden.
Musik zum Einschlafen
Zahlreiche Studien weisen nach, dass sich bestimmte Musik positiv auf die Schlafqualität auswirken kann. Hierbei kommt es allerdings darauf an, welche Art von Musik gehört wird und wie viele Schwankungen während dem Stück stattfinden. Denn ähnlich zum Fernsehen oder Radio können überraschende Höhen und Veränderungen in der Lautstärke dazu führen, dass der Schlaf gestört wird.
Aus diesem Grund eignen sich ruhige, monotone und gleichbleibende Stücke wie beispielsweise einfache Klavierlieder. Eine harmonische Molltonleiter auf dem Klavier oder andere bestimmte Tonleitern können dabei sehr beruhigend auf den Menschen wirken. Die einschlaffördernde Wirkung von eintönigen, gleichklingenden Liedern lässt sich bereits bei Kleinkindern beobachten, wenn Eltern Schlaflieder vorsingen oder vorsummen.
Warum führt ruhige Musik zu einer besseren Schlafqualität?
Dass ruhige Melodien auf einer gleichbleibenden Höhe, in ähnlichem Rhythmus und ohne Überraschungsmomente vielen Menschen dabei helfen, besser ein- bzw. durchzuschlafen, liegt daran, dass Musik bestimmte Hormone freisetzt. So führt Entspannungsmusik zu einem niedrigen Bluthochdruck, einer niedrigeren Herzfrequenz und einer langsameren Atmung, während laute, aggressive Musik einen gegenteiligen Effekt hervorruft. Dadurch führt Entspannungsmusik generell zu einem besseren Schlaferlebnis. Die Auswirkungen von ruhiger Musik auf die Schlafqualität lassen sich zwar über alle Altersstufen hinweg nachweisen, jedoch hängt der letztliche Effekt immer von den individuellen Personen ab.
Wie sollte die Musik gehört werden?
Angenehme Soundkulissen können über tragbare Lautsprecher, CD-Player oder auch über Streaming-Apps hergestellt werden. Weitere Möglichkeiten wären Kopfhörer oder Musik-Kissen. Kopfhörer sind aber nicht nur unangenehm zu tragen sondern können bei einer zu hohen Lautstärke auch das Gehör schädigen. Generell sollte die Lautstärke möglichst niedrig gehalten werden, sodass kein negativer Effekt durch die Musik erzeugt wird.
Fazit
Ob Geräusche bzw. Musik beim Einschlafen helfen, hängt erstens davon ab, welche Geräuschkulisse erzeugt wird und zweitens davon, wie sensibel Personen auf Töne reagieren. Die Grenzen zwischen negativem Lärm und einer angenehmen Geräuschkulisse können aufgrund der individuellen Wahrnehmung nicht genau bestimmt werden. Generell kann aber gesagt werden, dass die Musik relativ leise und ohne große Schwankungen oder Irritationen sein sollte. Ist die richtige Musik einmal gefunden, kann sie durchaus beim Ein- und Durchschlafen helfen.
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit einem externen Redakteur.
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