Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ reagiert auf den islamistischen Terrorangriff auf betende Christen in Nizza. Präsident Thomas Heine Geldern zeigt sich schockiert – und unterstreicht die Bedeutung von Religionsfreiheit.
Am vergangenen Donnerstagmorgen wurden in Frankreich betende Menschen attackiert: In der Basilika Notre-Dame in Nizza wurden drei Menschen getötet, weitere Menschen wurden verletzt. Dies ist der zweite islamitische Angriff in Frankreich binnen zweier Wochen: Am 16. Oktober war ein Lehrer mit einem Messer angegriffen und enthauptet worden, weil er im Unterricht Karikaturen von Mohammed gezeigt hatte. In der Folge des erneuten Attentats hat Frankreich die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.
Zwei Fronten gegen das Christentum
Zu dieser Messerattacke äußerte sich nun der Präsident von „Kirche in Not“ (ACN) international, Dr. Tomas Heine Geldern. Er zeigte sich schockiert von dem Angriff: „Er ist ein weiterer Terroranschlag in Frankreich und ein weiterer Anschlag auf der langen Liste der Verbrechen gegen Christen in der Welt“, so der Präsident. Er forderte zugleich politische und religiöse Führer weltweit dazu auf, den islamistischen Angriff zu verurteilen.
„Wir haben das Gefühl, dass Christen in Europa heutzutage einem radikalen und tiefgreifenden Angriff ausgesetzt sind, der sich an zwei Fronten vollzieht: die eine will die christlichen Wurzeln zerstören und eine rein individualistische Gesellschaft ohne Gott schaffen. Und die andere versucht, einzelne Menschen zu radikalisieren und ein fundamentalistisches System durchzusetzen, indem sie Terror und Gewalt sät und den Namen Gottes und die Religion missbraucht“, sagte Thomas Heine Geldern weiter.
Gegen Radikalismus aufstehen
Notwendig sei es, gegen jede Art von Radikalismus aufzustehen. Die Gesellschaft müsse eine entschlossene Antwort geben: „Das darf jedoch nicht in Form einer missverstandenen ,Meinungsfreiheit‘ erfolgen, die dazu führt, dass Symbole des Glaubens oder religiöse Überzeugungen verächtlich und lächerlich gemacht werden. Freiheit ist unser bedeutendstes Recht, aber niemand sollte im Namen der Freiheit die Rechte und religiösen Gefühle des Einzelnen verletzen“, sagte Heine Geldern.
Kampf gegen Christenverfolgung
„Kirche in Not“ ist ein päpstliches Hilfswerk, das sich weltweit für verfolgte Christen einsetzt. Vom belgischen Ordensmann Pater Werenfried van Straaten gegründet, setzt sich das Werk heute weltweit humanitär ein: In Syrien unterstützt „Kirche in Not“ Familien während der Corona-Pandemie finanziell, im Irak hilft es beim Aufbau zerstörter Kirchen, in Mosambik unterstützt es die Priesterausbildung, in der Ukraine werden Ordensgemeinschaften bezuschusst, die sich nun auch um Opfer der Pandemie kümmert).
Christenverfolgung wächst
Ende des vergangenen Jahres stellte das Hilfswerk fest: „2019 war eines der blutigsten Jahre für Christen“. In vielen Regionen der Welt werden Christen mehr oder weniger offen verfolgt: In China und Indien, in vielen Ländern Afrikas, in Syrien und im Irak. Dabei stellte Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ in Deutschland fest: „religiöser Fundamentalismus, Nationalismus und autoritäre Regime sind und bleiben die Hauptursachen für das Leid vieler Christen. Leider sind aller drei Strömungen nicht gerade im Rückgang begriffen – ganz im Gegenteil.“
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