Seit dem Ausbruch des Krieges leiden die Menschen in Syrien – besonders die Christen. Der Kampf gegen das Corona-Virus verstärkt die wirtschaftliche Not noch weiter. Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ unterstützt daher mehr als 20.000 christliche Familien mit einem finanziellen Zuschuss.
Seit 2011 leiden die Menschen in Syrien. Seit dem Jahr wurde und wird ihr Land von einem Krieg überzogen, dessen Ende auch nach beinahe einer Dekade nicht in Sicht ist. Besonders Christen haben unter den Entwicklungen in Syrien zu leiden. Vor dem Ausbruch des Krieges hatten sie eigentlich nicht unter Verfolgung oder Diskriminierung zu leiden – seither aber fühlen sich viele Gläubige als Bürger zweiter Klasse. Nicht wenige haben ihr Eigentum verloren, wurden geplündert und beraubt. Viele andere haben ihren Arbeitsplatz verloren und müssen sich um das tägliche Überleben sorgen.
Hilfsangebote erreichen Syrien nur schwer
Hilfsangebote gibt es von vielen Seiten. Nur: Hilfen aus dem Ausland erreichen die Menschen oft nur schwierig. Sanktionen und Grenzschließungen erschweren es den Hilfsorganisationen, direkt vor Ort zu helfen, wo sie gebraucht werden. Unter anderem versucht das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ zu helfen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Werk von dem belgischen Pater Werenfried van Straaten gegründet, um den vielen Heimatvertriebenen in Deutschland zu helfen. Über die Jahre wurde aus „Kirche in Not“ ein internationales Hilfswerk, dass sich insbesondere der verfolgten und bedrängten Christen annimmt. So unterstützt das Werk Priesterseminare, hilft beim Aufbau zerstörter Kirchen oder steht im Irak an der Seite der Christen, deren Heimat vom Islamischen Staat (IS) zerstört wurde.
COVID-19, Krieg und Inflation
Dieses Engagement zeigt sich auch in Syrien. Im Vordergrund steht dort die pastorale wie materielle Hilfe für die christliche Minderheit. “Kirche in Not” unterstützt syrische Gemeinden, Diözesen und Klöster, damit sie die Menschen mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgen sowie Beihilfen für Mieten, Strom und Schulgebühren leisten können. Außerdem unterstützt das Hilfswerk den Wiederaufbau zerstörter Kirche und Klöster. Zu den vielfältigen Problemen der Menschen in Syrien, speziell der Christen, kommt nun auch der Kampf gegen COVID-19. Bedürftige Menschen brauchen nicht nur Hygieneartikel, um sich gegen das Virus zu wappnen, sondern auch Lebensmittel. Dazu kommt eine starke Inflation, die auch durch einen Zusammenbruch des Bankensystems im Nachbarland Libanon verstärkt wurde. Die Gemeinden vor Ort können aufgrund der sich durch Corona zuspitzenden Situation selbst kaum mehr helfen.
25 Euro pro Familie – ein halber Monatslohn
Daher unterstützt „Kirche in Not“ bedürftige christlichen Familien nun mit 25 Euro. „Es scheint ein kleiner Betrag zu sein, aber er entspricht fast der Hälfte des monatlichen Einkommens einer syrischen Familie und ist daher lebenswichtig. Die Nothilfe muss schnell umgesetzt werden, bevor sich COVID-19 weiter im Land ausbreitet“, sagt Thomas Heine-Geldern, geschäftsführender Präsident von „Kirche in Not“. Zudem soll diese Hilfe 20.550 Familien zu Hilfe kommen – damit werden die Menschen in Syrien mit mehr als einer halben Million Euro unterstützt.
Die Konfession spielt dabei für das katholische Hilfswerk keinerlei Rolle. „Kirche in Not“ hilft nicht nur katholischen Christen – sondern ist überall dort tätig, wo Christen leiden und diskriminiert werden. Profitieren sollen daher katholische, orthodoxe wie auch evangelische Familien im ganzen Land. In Syrien Diese Hilfe ist nur eine unter vielfältigen Maßnahmen – insgesamt unterstützt „Kirche in Not“ mehr als hundert Projekte in Syrien.
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit Kirche in Not.
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