Johannes der Täufer war der Sohn von Zacharias und Elisabet. Er lehrte in der Wüste und taufte die Menschen im Jordan – auch Jesus. Wie sein Leben verlief und ihn die Kirche bis heute feiert.
Bereits die Geburt des Johannes ist in der Bibel angekündigt, nämlich im ersten Kapitel des Lukas-Evangeliums (Lk 1,5-25). Auch im sogenannten Johannes-Prolog ist die Rede von Johannes dem Täufer als einer Person, die auftritt und Zeugnis vom Licht gibt, das in die Welt kommen soll (vgl. Joh 1,6-8).
Elisabet und Zacharias werden noch im hohen Alter Eltern eines Sohnes – durch das Wirken Gottes. Zacharias erscheint ein Engel, der ihm die Geburt eines Sohnes verkündet, was dieser allerdings nicht glauben kann und deshalb stumm wurde (vgl. Lk 1,20). Lukas berichtet ab 57 von der Geburt des Täufers.
Bei der Beschneidung am achten Tag sollte auch der Name verkündet werden. Er solle Johannes heißen, was alle Verwandten erstaunte, da es niemand mit diesem Namen in der Verwandtschaft gebe. Als Zacharias aber den Namen Johannes bestätigte, konnte er wieder sprechen und lobte Gott. Im gleichen Atemzug sagt Zacharias voraus, dass Kind „Prophet des Höchsten heißen und dem Herrn vorangehen [wird]“ (Lk 1,76).
Johannes der Täufer tauft und bereitet Jesus den Weg vor
Die Leute halten ihn für den Messias, der kommen soll, aber er verneint das auf beeindruckende Weise, indem er sagt: „Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.“ (Joh 1,26f.). Er verweist auf Jesus selbst, dem er den Weg ebnet. Auch zu seinem Äußeren ist in der Bibel im Matthäus-Evangelium festgehalten: „Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung.“ (Mt 3,4)
Johannes tauft Jesus im Jordan
Johannes der Täufer ist der Wegbereiter für Jesus, „die Stimme in der Wüste“ (Joh 1,23). Dabei spart er auch nicht an harschen Worten, in besonderer Weise an die Pharisäer, unter deren Beobachtung er steht. Sie bezeichnet er als „Schlangenbrut“ (Mt 3,7). Er ruft die Menschen zur Umkehr und Buße auf und tauft sie im Jordan. Auch Jesus kam an den Jordan zu seinem Cousin Johannes, um sich wie alle anderen Menschen taufen zu lassen. Für Jesus ist klar: Er möchte Anteil am ganzen Leben der Menschen haben.
Johannes der Täufer kritisiert König Herodes und wird hingerichtet
Während des öffentlichen Auftretens Jesu als Wanderprediger und Rabbi kommt Johannes an den Hof des Königs Herodes. Dieser ist mit Herodias, der Frau seines Bruders verheiratet, was Johannes öffentlich kritisiert hatte.Der Hinrichtung ging der Tanz der Tochter der Herodias voran. Dieser hat Herodes so sehr gefallen, dass er ihr einen Wunsch gewährte. Angestiftet von Herodias, wünscht sie sich den Kopf des Täufers in einer Schale, was Herodes „sehr traurig) (Mk 6,26) ausführen ließ.
Nach dem aktuellen Forschungsstand könnte die Hinrichtung im Jahr 28/29 oder 31/32 n. Chr. erfolgt sein. Der kirchliche Gedenktag „Enthauptung des heiligen Johannes des Täufers“ 29. August erinnert an dieses Ereignis. Johannes ist der einzige Heilige, dessen Geburtstag die Kirche neben den Geburtstagen Jesu und Mariens feiert – am 24. Juni. Reliquien Johannes des Täufers werden unter anderem in der Kirche San Silvestro in Capite in Rom und in der Kathedrale im französischen Amiens verehrt.
Auch im Erzbistum Köln sind zahlreiche Pfarrkirchen, Gemeinden und Kindergärten nach Johannes dem Täufer benannt, etwa in Meckenheim, Solingen oder Eikamp.
Hannes Rolfs
Danke für diesen ausgesprochen informativen Artikel zu Johannes dem Täufer, Matthias. Obwohl es sich bei Johannes um meinen Namenspatron handelt war mir vieles neu. Ich wusste beispielsweise nicht, dass er der Cousin Jesu war. Ein wirklich guter Artikel!
Matthias Chrobok
Vielen Dank, lieber Hannes!