Der heilige Vitus soll schon als Junge das Martyrium für Jesus Christus erlitten haben. Christenverfolgung ist dabei nicht nur ein Thema der Vergangenheit. Bis heute leiden Christen für ihren Glauben.
Vitus war früh schon zum Glauben an Jesus Christus gekommen. Er lebte im vierten Jahrhundert in Sizilien. Sein christlicher Glaube war allerdings seinem Vater ein Dorn im Auge. Immer wieder wollte er seinen Sohn dazu bewegen, wieder zum Glauben an die Götter Roms überzutreten – ohne Erfolg. Er brachte Vitus gar zum Präfekten, der ihn mit Gewalt vom Christentum abbringen sollte. Die Arme der Prügelknechte wurden allerdings gelähmt und nur Vitus konnte mit einem Gebet zu Christus seine eigenen Verfolger wieder heilen.
Erfolglose Verführungen
Der Vater wollte allerdings nicht aufgeben: Nun sperrte er seinen Sohn mit sieben Mädchen in einen Raum. Diese sollten ihn von seinem Bemühen, keusch zu leben, abbringen. Doch auch dies blieb ohne Erfolg: Der Legende nach soll der Vater plötzlich einen süßen Duft gerochen haben. Als er durch das Schlüsselloch in das Zimmer seines Sohnes schaute, befand sich dieser nicht mehr in der Gesellschaft der jungen Mädchen, sondern sieben Engel sollen ihn umgeben haben. Der Vater wurde augenblicklich blind.
Bei Kaiser Diokletian
Nun floh Vitus mit seinem christlichen Erzieher Modestus und seiner Amme Crescentia, die ebenfalls Christin war, nach Lukanien. Dort allerdings wurden sie als Christen erkannt. Vitus soll nun gar den Sohn des Kaisers Diokletian geheilt haben: Dieser soll von einem Dämonen besessen gewesen sein und nur Vitus hätte mit seinem Gebet zu Jesus Christus Abhilfe schaffen können. Doch auch dieser Heilungserfolg konnte das Leben von Vitus, Modestus und Crescentia nicht verschonen: Sie wurden zum Opfer der Christenverfolgung.
Opfern oder Tod?
Die Christenverfolgung ging in Wellen über das Römische Reich, war in manchen Zeiten heftiger als zu anderen und an manchen Orten härter als anderswo. Die Christen wurden immer vor die Alternative gestellt, entweder den heidnischen Göttern zu opfern und damit ihrem Glauben an Jesus abzuschwören oder den Tod zu erleiden. Manche Christen konnten dem mit einer List entgehen: Sie ließen sich gegen Bestechungsgelder eine öffentliche Bescheinigung darüber erstellen, sie hätten den heidnischen Göttern geopfert. So mussten sie in der Praxis weder das Opfer leisten noch den Tod erleiden.
Christenverfolgung heute
Anders Vitus und seine beiden Gefährten: Sie wurden grausam gefoltert und starben. Durch die Jahrhunderte hindurch gab es immer wieder Christen, die wegen ihres Glaubens an Jesus Christus leiden und sterben mussten. Papst Franziskus schreibt in „Gaudete et exsulate“ (GE) über die Heiligkeit: „Die Verfolgungen sind keine Realität der Vergangenheit; auch heute erleiden wir sie, sei es auf blutige Weise, wie viele Märtyrer unserer Zeit, oder auf subtilere Weise durch Verleumdungen und Unwahrheiten.“ (GE 94) Bis heute also sterben Menschen, weil sie sich zu Jesus Christus bekennen. Eines haben sie mit dem heiligen Vitus und seinen beiden Gefährten gemeinsam: Die standhafte Treue zu ihrem Glauben.
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