Wir alle streben in unserem Leben nach Zufriedenheit und Glück. Natürlich wählt jeder seinen eigenen Weg dorthin, aber manchmal neigen wir Menschen dazu, uns selbst zu sabotieren. Manchmal scheitern wir sogar daran, wenn alle Indikatoren dafür sprechen, dass wir glücklich und zufrieden sein müssten. Doch wir vergessen ganz oft: Zufriedenheit kommt von innen. Hier habe ich fünf Dinge, mit denen wir aufhören sollten, um zufriedener zu leben.

1. Hör auf, Dinge persönlich zu nehmen
Das ist der Klassiker unter den destruktiven Gedanken und Gedankenmustern. Wir neigen dazu, viele Dinge persönlich zu nehmen. Sei es der Busfahrer, der uns anmotzt oder jemand der uns übersieht. Wir sind Menschen und es ist ganz natürlich, dass wir zu einem gewissen Teil selbstzentriert sind. Immerhin müssen wir uns (auch evolutionsbedingt) um unser Wohlbefinden und unsere Grundbedürfnisse kümmern und sind auch gut darauf bedacht. Sobald wir jedoch Situationen ausgesetzt werden, in denen wir uns unfair oder schlecht behandelt fühlen, nehmen wir es sehr schnell persönlich. Dabei sind es sehr oft Situationen, in denen unser Gegenüber es gar nicht beabsichtigt hat, uns als Persönlichkeit anzugreifen oder zu verletzen.
Er ist auch nur ein Mensch mit seinen ganz individuellen und egoistischen Bedürfnissen und Nöten. Der Busfahrer, der uns angemotzt hat, denkt nicht darüber nach, dass wir es auf uns beziehen könnten. Er macht seinem Ärger Luft, der sich vielleicht schon länger angestaut hat. Die Person, die uns vielleicht übersieht, ist in Wirklichkeit mit ihren eigenen Gedanken so beschäftigt, dass sie auf nichts anderes achten kann. Wenn wir diese Gedankengänge weiterspinnen, kommen wir zu dem Schluss, dass es eigentlich in den seltensten Fällen Situationen gibt, in denen jemand etwas persönlich meint. Sobald wir uns von diesen ich-bezogenen Gedanken trennen, fühlen wir eine innerliche Erleichterung, weil wir dadurch die gedankliche Freiheit bekommen.
2. Hör auf, auf den perfekten Moment zu warten
Wir alle kennen es, alles perfekt zu planen und auf den perfekten Moment zu warten. Und wir alle kennen auch die Enttäuschung, die folgt, wenn wir diesen Moment verpasst haben. Selten haben wir das Glück, dass alles perfekt läuft, so denken wir oft. Die Perfektion hat sich im Laufe der Zeit so sehr in unser Leben geschlichen, dass sie fast schon unser Leben zu bestimmen scheint. Aber Perfektion muss eben nicht perfekt sein, sie muss nur echt sein. Wir alle lieben Menschen, die ihre Ecken und Kanten haben.
Wir sind wie Diamanten, die ihren Glanz erst durch den Schliff des Lebens bekommen und die erst dadurch wirklich schön und wertvoll werden. Auch wenn es dich enttäuscht: Den perfekten Augenblick gibt es nicht. Das, was den Augenblick perfekt macht, sind wir allein. Und das endlose Warten ist nichts als Unsicherheit, ein sich-nicht-trauen, ein lass-mich-noch-kurz-die-Sicherheit-genießen. Ein Zögern, das uns vor dem Risiko bewahrt. Deswegen sollten wir loslassen, anstatt uns in den perfekten Anzug oder das perfekte Kleid zwängen zu wollen. Das lässt uns auch innerlich freier atmen.

3. Hör auf, dich auf das zu fokussieren, was du nicht verändern kannst
Ein weiterer Klassiker, besonders beliebt bei pessimistischen Menschen oder jenen, die einen schwachen Willen haben. Ein weiser Mensch hat einmal gesagt: Wenn du zehn Probleme auf dich zukommen siehst, kannst du davon ausgehen, dass neun davon im Graben landen, bevor sie bei dir ankommen. Bisher hat sich dieser Spruch in meinem Leben sehr oft bewährt. Wir glauben oft, dass wir innerhalb der nächsten halben Stunde die Welt retten müssen, schaffen uns ambitionierte To-Do Listen, die wir nicht schaffen und sind frustriert, dass wir im Leben nicht weiterkommen. Dabei liegt das Geheimnis nicht darin, sich zu viel aufzuhalsen, sondern darin, nicht zu weit vorauszudenken. Anstatt daran zu denken, wie es dir in einem Jahr geht, solltest du daran denken, wie es dir morgen gehen wird und dich um deine Gegenwart sorgen.
In unserer Gegenwart können wir schon sehr viele Dinge verändern, die uns in der Zukunft automatisch von Nutzen sein werden. Oftmals sind es ganz kleine Dinge, wie zum Beispiel, deinen Laptom bewusst so zu platzieren, dass er nicht umfallen kann. Denn wer kennt diesen Gedanken nicht, dass etwas kaputt geht, was hätte vermieden werden können, nur wenn wir uns darum rechtzeitig gekümmert hätten. Fokussiere dich auf das jetzt, denn nur wer das Jetzt verändern kann, kann auch die Zukunft gestalten. Fokussiere dich auf Dinge, die du jetzt gerade verändern kannst.
4. Hör auf, Menschen zu einer Priorität zu machen, die es nicht bei dir tun
Stundenlanges Warten auf eine Nachricht, dann endlich vibriert das Handy. Du lässt alles stehen und liegen und liest die langersehnte Nachricht. Du antwortest sofort und ohne Zögern, direkt danach siehst du blaue Haken und das Wartespiel geht wieder von Neuem los. Unsere Welt ist manchmal so gestrickt, dass die Dinge und Menschen, nach denen wir uns so sehr sehnen, sich eben nicht so sehr nach uns sehnen. Das gilt sowohl für Freundschaften, als auch für potenzielle Partner. Es trifft uns, denn wir sehen es als Ablehnung, als Zurückweisung und das verletzt.
Es gibt natürlich immer Situationen und Umstände, die eine Ausnahme sind. Aber in den meisten Fällen laufen wir doch meistens denen hinterher, die uns nicht wollen und ihrerseits wiederum anderen hinterherlaufen. Ein endloser Rattenschwarz an Emotionen und Leiden im Gepäck. Ja, es ist schwer und ja, es könnte eine Weile wehtun, aber solche Menschen und Gedanken gilt es loszulassen. Nur dadurch schaffen wir uns den Raum für neue Menschen, die bereit sind, uns ihrerseits zu einer Priorität zu machen. Nur durch das Loslassen schaffen wir uns auch die Zeit, um diese Menschen kennenzulernen und in unser Leben zu lassen.
5. Hör auf, das zu tun, was du nicht magst
Das klingt oft einfacher als es ist, sagst du? Ja, mit Sicherheit. Aber die Manifestation dieses Gedanken kann vieles in dir auslösen. Denn allein dadurch, dass wir etwas tun, was wir nicht mögen oder nicht wollen, begeben wir uns in eine ohnmächtige Opferrolle. Und das sogar vielleicht in Situationen, in denen wir gar nicht so machtlos sind. Aber so mancher genießt es fast schon, die Rolle des Altruisten zu spielen und dadurch Anerkennung zu bekommen. Natürlich spreche ich nicht von allen und es gibt durchaus notwendige Formen der Aufopferung. Dennoch tut es uns nicht gut, die Verantwortung für unser Handeln abzugeben und alles auf die Umstände zu schieben. Damit geben wir unsere Verantwortung ab, entziehen uns unserem eigenen Leben. Doch das ist das Fatale daran: Wir haben nur ein Leben. Und niemand von uns weiß, wann es endet.
Deswegen müssen wir uns langsam aber bestimmt aus dieser bequemen Rolle lösen und unsere Verantwortung für unser Leben annehmen. Verantwortung bedeutet auch, mit den Konsequenzen zu leben und abwägen zu können, was man bereit ist zu opfern, und was nicht.
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