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Kirche ist bei mir in Amerika ein bisschen anders als in Deutschland. Vor allem, wenn es um Gottesdienste, Dresscodes und Jugendliche in der Kirche geht. Ihr werdet staunen, wie man hier in die Kirche geht.
Obwohl ich selber katholisch bin, nehme ich hier nicht am Gottesdienst der katholischen Kirche teil. Meine Hostfamilie ist Teil der Gemeinde der ‚,Lutheran Church‘‘. Die Lutheraner sind genau genommen Protestanten, also evangelisch und christlich. Um ehrlich zu sein, ist der Unterschied zur katholischen Kirche nicht besonders groß, bis auf dass hier die Gabenbereitung nur einmal im Monat stattfindet und nicht bei jedem Gottesdienst. Der Ablauf ist jedoch ziemlich gut vergleichbar mit dem, was ich aus der katholischen Kirche in Deutschland schon kannte. Es wird hier sehr sehr viel mehr gesungen und man merkt, dass alles im Großen und Ganzen ein wenig lockerer und lauter stattfindet. Die Gemeinde ist klein, denn es gibt viele Kirchen hier im Umkreis und dazu auch noch eine sehr niedrige Einwohnerzahl, was bedeutet, dass alle mitmachen und zusammenarbeiten, damit der Gottesdienst gut verläuft. Die gute Sache ist, dass jeder hier jeden kennt und man deshalb auch gerne beim Gottesdienst mithilft.
Für mich persönlich ist es jedoch teilweise sehr schwierig, dem Gottesdienst zu folgen. Zu singen ist ziemlich einfach, denn die Lieder kann ich aus dem Buch ablesen, aber wenn es zum Predigen kommt, bin ich manchmal total hilflos, weil ich so gut wie kein Wort verstehe. Auch das Vater Unser oder das Glaubensbekenntnis sind eine echte Herausforderung, denn ich kann es beim Hören nicht mal lernen, da alles so schnell verläuft und natürlich hier jeder mitsprechen kann. Meistens bete ich einfach leise aus Deutsch mit um ehrlich zu sein.
Nach jedem Gottesdienst, der meistens sehr früh morgens am Sonntag ist, gibt es immer ein großes Frühstücksbuffet im Gemeindehaus. Jeder kann daran teilnehmen und es ist kostenlos und wird ebenfalls von freiwilligen Helfern aus der Gemeinde hergerichtet. Es dient eigentlich mehr oder weniger dazu, dass alle zusammenkommen und einfach miteinander sind und sich unterhalten. Zu meiner Überraschung sind eine Menge Jugendliche in meinem Alter da und das ebenfalls jeden Sonntag. Es ist einfach so üblich, dass man Sonntags in die Kirche geht.
Seit ungefähr vier Wochen nehme ich an einer Jugendgruppe in der Kirche teil. Meine beiden Nachbarn, ebenfalls beide in meinem Alter, haben mich darauf gebracht und ich habe mich ebenfalls in der Schule informiert. Erstaunlicherweise sind ALLE Kinder in einer Jugendgruppe, egal zu welcher Kirche sie gehen. Da sagt nochmal einer, Jugendliche finden Kirche langweilig. Die so genannte ,,Youthgroup‘‘ findet jeden Mittwoch um 19 Uhr im Gemeindehaus der jeweiligen Kirche statt. Diese Gruppen sind fester Bestandteil des Wochenplans, sodass dafür sogar das Training in der Schule gekürzt wird, um sicher zu sein, dass alle Kinder pünktlich zur Kirche kommen (was also echt hoch angesehen wird, denn Training steht eigentlich über allem). In der Youthgroup kommen also alle Jugendlichen zwischen 14 und 18 zusammen, in unserem Fall ungefähr 40 Kinder, und verbringen den Abend zusammen. Wir haben meistens eine Stunde Unterricht, was soweit ich weiß auch als Firmunterricht gezählt werden kann (schließlich haben alle außer mir schon die Firmung) und danach hängen wir den restlichen Abend mit unseren Freunden herum, essen und spielen Volleyball oder Basketball. Normalerweise dauert die Jugendgruppe ungefähr bis 21 Uhr, meine Hosteltern müssen mich aber nicht abholen, denn wie jeder weiß: Alle haben ein Auto, ich kann also immer mit nach Hause genommen werden.
Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick geben in das, was ich soweit zum Thema Kirche feststellen konnte. In ungefähr einer Woche ist Halloween, was hier ziemlich groß gefeiert wird und dazu werde ich eine Menge zu erzählen haben!
Viele Grüße, Eure Emma
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ist 16 Jahre alt und besucht ein Gymnasium in NRW. Ende Juli ist sie in die USA gereist, um in einer Kleinstadt in Minnesota für ein Jahr bei und mit einer Gastfamilie zu leben. Unter anderem besuchte sie dort auch eine High School, um den Schulalltag in Amerika zu durchleben und zu erkunden.
Sie entschied sich, diesen Schüleraustausch zu machen, da sie sich sehr für die Vereinigten Staaten interessierte und sich schon immer vorstellen konnte, dort zu leben. Während des Auslandsjahres hat Emma viele neue Menschen und eine neue Kultur kenngelernt und in ihrer Reihe Emma Abroad davon berichtet.
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