Über 1000 Aussteller präsentieren 900 Marken, für jede Altersklasse und jeden Geschmack ist etwas dabei. Falls sich ein Mann in die Messehallen verirrt, darf er sich ebenfalls über eine große Angebotspalette freuen. Allerdings ist die GDS kein Paradies für Shoppingwütige. Es geht vielmehr darum, die neuen Kollektionen zu präsentieren. Daher gehört zur Zielgruppe hauptsächlich Fachpublikum aus dem Modebereich. Auf zahlreichen Laufstegen wird die Fußbekleidung von Models in Kombination mit passenden Outfits spazieren geführt und lässt die Herzen höher schlagen. Schließlich ahnt man: Hier wird gerade Geschichte geschrieben. Besser noch, es geht um die Trends des kommenden Frühjahrs und Sommers. Denn wo die Kollektionen verschiedener Designer verglichen werden, lassen sich schnell globale Trends ausmachen.
Was die Schuhliebhaberin nächstes Jahr trägt
Und wofür genau sollte man im kommenden Frühjahr sein Geld ausgeben? Die meisten Designer sind gnädig mit unseren geschundenen Füßen, schwindelerregend hohe Stilettos sind daher Mangelware. Breite Absätze und Keilabsätze bleiben im Trend, hier liegt Holzoptik weit vorne. Absätze sollen nicht verschwindend schmal gehalten werden, sondern rücken als Blickfang in den Mittelpunkt.
Dennoch verzichten einige Kollektionen fast komplett auf eine schuhbedingte Vergrößerung der Frauen. Selten sah man so viele Sneakers und Espadrilles auf dem Laufsteg. Dabei beweisen Espadrilles, ehemals Arbeitsschuhe der südeuropäischen Bauern, auch ihre modische Seite. Sowohl für Frauen als auch Männer gibt es sie mittlerweile in allen Farben und Mustern, wobei den Modemachern zarte Farben und Erdtöne für die kommende warme Saison am besten zu gefallen scheinen. Anders sieht es bei den Sneakers aus: Hier dominieren knallige Töne und zum Teil wirre Farbkombinationen – je bunter, desto besser.
Zwei weitere Must-Haves lassen sich zusätzlich aufstöbern: Glänzende Gold-, Silber- oder Bronzeoptik sowie Materialien, die an Krokodilleder erinnern. Die modische Vielfalt an den Füßen ist also auf jeden Fall garantiert. Doch warum begeistern wir uns eigentlich so sehr für Schuhe, die doch ursprünglich ‚nur‘ unsere Füße schützen sollten?
Warum wir Schuhen (fast) eine ganze Messe widmen
Auch dieser Frage wird auf der GDS nachgegangen. Nicht, dass wir Frauen uns nicht schon selbst oft genug darüber Gedanken gemacht hätten. Ein klarer Vorteil: Füße verändern sich kaum, sie sind größtenteils unabhängig von den Gewichtsänderungen, die man im Laufe des Lebens so mitmacht. Schuhe, die man heute kauft, passen daher in der Regel auch in zehn Jahren noch. Model und Schauspielerin Eveline Hall, die zu Gast bei der Schau „Belles Rebelles“ war, hat aber noch eine andere Erklärung: „Kleidungsstücke kann man immer wieder mischen. Ein Schuh ist so, wie er ist, und deshalb sucht man von vornherein den perfekten“, sagt sie und fügt hinzu: „Wenn der Schuh nicht stimmt, stimmt das ganze Outfit nicht. Viele suchen erst die Kleidung heraus und dann die Schuhe dazu. Auf diesen Schauen hier wird es umgekehrt gemacht, schließlich sind Schuhe auch das Essentielle.“
Klar, dass man von so essentiellen Begleitern nie genug haben kann. Schade ist nur, dass man die neuentdeckten Lieblinge am Ende des Tages doch wieder im Regal stehen lässt und warten muss, bis sie regulär verkauft werden. Und warten muss, bis man genug für die Schmuckstücke gespart hat. Und dann feststellen muss, dass man sich so manches auf der GDS gezeigte Paar trotz Sparens wohl nie kaufen kann. Trotzdem macht diese Messe eine Menge Spaß. Hier wird ein Überblick geschaffen über die ganze Vielfalt der Schuhmode. Für die Erfüllung der Wunschlisten reicht ein Sparschwein wohl nicht aus. Aber dann warten und sparen und hoffen wir eben weiter. Wir Frauen sind schließlich leidensfähig – auch wenn man nicht auf jeden Trend aufspringen muss, den ein Modezar uns vorgibt. Die nächste GDS findet zwischen dem 4. und 6. Februar 2015 in den Gebäuden der Messe Düsseldorf statt.
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