Viele junge Leute träumen heute von ihrem eigenen Unternehmen. Die Startup-Kultur bietet viele Möglichkeiten und öffnet jede Tür für interessierte und engagierte Köpfe. Aber es lauern auch viele Fettnäpfchen auf dem Weg zum selbstgemachten Erfolg – wie ihr Herausforderungen meistert und was ihr unbedingt im Blick behalten solltet, verraten wir hier.

Die Startup-Szene 2017 gestaltet sich so: 1.837 Startups. 4.245 Gründer. 19.913 Mitarbeiter. Der Hauptteil der Gründer im Jahr 2017 (immerhin 48 Prozent) war 25 bis 34 Jahre alt. Doch der Startup-Monitor verrät auch die größten Herausforderungen, mit denen Startups heute konfrontiert werden: Für 19,7 Prozent sind der Vertrieb und die Gewinnung von Kunden die größte Herausforderung. 17,1 Prozent nannten die Produktentwicklung auf die Frage nach der größten Hürde. 14,7 Prozent das Wachstum, 12,3 Prozent die Kapitalbeschaffung und das Schlusslicht in diesem Ranking ist die Internationalisierung (3,2 Prozent). Welche Fettnäpfchen Startups mit ein bisschen Vorbereitung durchaus auslassen können, verrät dieser Ratgeber.
1.) Finanzen und Steuern sind das größte Fettnäpfchen, das lauert
Die Grundidee ist sicherlich nicht verwerflich: Ein sparsamer Umgang mit den verfügbaren Ressourcen ist sinnvoll, doch so mancher Gründer spart auch an der falschen Stelle. Ein Beispiel ist die Buchhaltung. Mithilfe einer Excel-Tabelle werden Ausgaben und Einnahmen notiert. Das ist gut, um den Überblick zu behalten, aber nicht die richtige Wahl, um die Buchhaltung und damit auch das betriebswirtschaftliche Herz des Betriebs auf gesunde Beine zu stellen.
Wer sich mit einer professionellen Software-Lösung behilft, der legt einen soliden Grundstein, um Finanzen und Steuern organisiert im Blick zu haben, rechtskonform und Steuerberater-freundlich die Finanzen abzuwickeln.
Zwei Produkte sind aktuell am Markt besonders beliebt. Lexoffice online ist die Cloud-Lösung, die das Schreiben von Rechnungen und Aufträgen online ermöglicht. Die Online-Software ist mobil-fähig, einfach zu handhaben und intuitiv zu bedienen. Das Plus für den Steuerberater besteht darin, dass dieser direkt online zugreifen kann. Das zweite, beliebte Software-System ist ein einfaches Rechnungsprogramm: das Lexware faktura+auftrag. Abzuwickeln sind darüber alle Themen rund um Angebot, Rechnung, Bestellwesen, Lagerhaltung und Inventur.
2.) Falsches Vertrauen. Unzuverlässige Partner.
Wer sich verliebt und seinem Angebeteten blind vertraut, kann ganz schnell einem Betrüger erliegen, der entweder emotional oder auch finanziell Schindluder mit einem treibt. Dasselbe Problem kann auch blauäugige Startup-Unternehmer ereilen, die ungeprüft Verträge unterschreiben oder einfach Pech haben und unzuverlässige Kunden bedienen – die dann nicht zahlen wollen.
Um diese Fettnäpfchen zu umschiffen, gilt es, direkt von Anfang an Vorsicht walten zu lassen: Auch wenn der Mit-Gründer der beste Freund aus Kindestagen ist, ist es gut und sinnvoll, einen Gesellschaftervertrag aufzusetzen. Was kaum einer weiß, ist nämlich ebenfalls eines der größten Risiken – nämlich das Gründerteam selbst. Schnell driften Ziele und Vorstellungen auseinander und es ist sinnvoll, im Vorfeld diese Eventualitäten vertraglich zu regeln.
Die Geschäftspartner halten sich an den Gesellschaftervertrag. Die Kunden halten sich an die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Schön wär‘s! Wenn es nicht so ist, dann steht meist ein recht ungemütliches Mahnverfahren an, das dann initiiert wird, wenn auch gutes Zureden nichts nützt und der säumige Kunde keine Anstalten macht, seine ausstehende Rechnung zu bezahlen. Um trotz dem Ärger nicht auch noch wertvolle Arbeitszeit kaputt zu machen, hilft ein entsprechendes Erinnerungs- und Mahnungs-Tool dabei, dem säumigen Kunden immer wieder bildlich gesprochen auf den Füßen zu stehen.
3.) Das Gründerteam ist sich zu ähnlich. An Expertise wird gespart.
Das größte Problem kann das Gründerteam selbst werden. Entweder sie zoffen sich – wie unter Punkt 2 beschrieben. Oder sie sind sich einfach zu ähnlich und sparen an der falschen Stelle, nämlich an Expertise, die über ihren eigenen Wissensstand hinausgeht. Die größte Gefahr haben dabei diejenigen, die sich aus dem (gleichen) Studiengang kennen und nun gemeinsam durchstarten möchten. Neben einem kreativen Kopf sollte immer auch ein Kaufmann mit an Bord sein. Sonst ereilt das Startup-Unternehmen nur allzu schnell das unter Punkt 1 beschriebene Problem: Finanzen und Steuern werden zur Überforderung – und damit zum K.O.-Kriterium für das Unternehmen.
4.) Wo ist der Markt? Was wünschen sich die Kunden?
Diese beiden Kernfragen muss sich ein Startup-Unternehmen regelmäßig stellen, um zu verhindern, eine kreative Lösung für ein Problem anzubieten, welche die Zielgruppe gar nicht als solche wahrnimmt. Nur, wenn die vom Startup angebotene Lösung auch ein Problem der Zielgruppe löst, dann wird das Produkt oder die Dienstleistung auch ankommen. Im Produktmanager-Blog wird der sogenannte Lean-Canvas-Ansatz beschrieben, der einen Ausweg aus dieser Problematik aufzeigen kann. Verfolgt werden dabei diese Schritte:
Die Dokumentation des sogenannten Startplanes, der den Ausgangspunkt des Business Plans bildet. Die Beschreibung der Risiken mit Blick auf den Problemlösungsansatz, die Kundensicht und die Machbarkeit. Auch der systematische Test des Planes erstreckt sich über die Ansätze der Problemlösung und der passenden Markt-Performance.
5.) Jetzt ist der Zeitpunkt X. Oder ist es schon zu spät?

Viele halten ein laufendes Universitätsstudium für den perfekten Zeitpunkt für die Gründung eines Startups. Recht haben diejenigen, die vor diesem Hintergrund auf passende Gründerstipendien verweisen wie etwa das EXIST-Programm. Der Vorteil einer Gründung direkt während der Studienzeit ist auch der Lebensstandard. Wer im Vergleich dazu erst dann gründet, wenn er bereits monatlich ein gutes Gehalt kassiert, tut sich schwer, hier zurückzustecken, um mit der Startup-Idee nochmal von neuem anzufangen. So kann der Zeitpunkt auch zum Fettnapf werden.
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit unserem externen Redakteur Nicole Schreiner.
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