Am 26. August startet mit dem Nord-Süd-Klassiker zwischen dem FC Bayern München und dem SV Werder Bremen die Bundesliga in ihre nun schon 54. Spielzeit. Im Folgenden wollen wir euch auf die kommende Saison einstimmen, in dem wir sowohl die Aufsteiger vorstellen als auch auf die spektakulärsten Transferierungen blicken. Außerdem wagen wir eine Prognose für die potentiellen Titelträger und möglichen Abstiegskandidaten.
Der alte Bekannte und der Neuling
Wegen des verlorenen Relegationsspiels des 1. FC Nürnberg gegen die Eintracht aus Frankfurt dürfen wir in diesem Jahr nur zwei neue Vereine begrüßen. Neben dem Meister der zweiten Spielklasse, dem SC Freiburg, wird in dieser Saison infolge einer langen Durststrecke mit RB Leipzig endlich wieder ein ostdeutscher Klub vertreten sein. Zuletzt spielten Hansa Rostock und Energie Cottbus im Oberhaus, doch nach dem Abstieg beider Vereine in der Saison 07/08 bzw. 08/09 gelang es keinem Team aus dem Osten der Republik, sich ins sportliche Rampenlicht zu spielen.
Ein blitzsauberer Streich des SC Freiburg
Nach nur einem Jahr in der zweiten Spielklasse Deutschlands ist dem SC Freiburg mit Trainer Christian Streich der sofortige Wiederaufstieg gelungen. Die Breisgauer spielten eine famose Saison, in welcher man unter anderem auch den Mitaufsteiger RB zuhause im Schneegestöber von Freiburg mit 2:1 bezwang. Am Ende krönte sich der Sportclub bereits am 32. Spieltag mit einem Sieg über den SC Paderborn zum ersten Aufsteiger und durfte zugleich auch die begehrte Felge der zweiten Liga in die Höhe strecken.
Beflügelt in die Bundesliga – Red Bull Leipzig!
Ebenfalls eine gute Spielzeit erlebten die Sachsen aus Leipzig mit ihrem Coach Ralf Rangnick. Ihm ist nun schon zum zweiten Mal nach der TSG Hoffenheim das Kunststück gelungen, einen Verein aus dem sportlichen Niemandsland in die Bundesliga zu führen. Gleichwohl war es jedoch auch nur eine Frage der Zeit, denn bereits in der ersten Saison bot Leipzig beachtenswerte Leistungen. Im letzten Sommer verstärkten zudem Davie Selke den Sturm sowie Rami Khedira das Mittelfeld.
Die Rückkehr der verlorenen Söhne
Der verlorene Sohn ist zurück. Doch wer ist hiermit eigentlich gemeint? Fast schon harmonisch schienen die Gespräche und Verhandlungen des FC Bayern München mit Borussia Dortmund gelaufen zu sein. Am Ende steht, dass Mats Hummels zu seinem Jugendverein zurückkehrt und im Gegenzug das Missverständnis zwischen Mario Götze und den Bayern im Zuge der Rückkehr zu seinem Jugendverein Borussia Dortmund ein Ende gefunden hat.
Wenn sich ein Europameister und ein Kicker aus der 3. Liga treffen, dann ist Bundesliga
Würde man eine Umfrage über die bedeutendsten Transferaktivitäten des FCB initiieren, so würde bei 90 Prozent der Befragten wohl die Antwort „Mats Hummels“ oder „Mario Götze“ lauten. Doch den ganz großen Deal wickelten die Bosse des Rekordmeisters zu einem Zeitpunkt ab, als noch niemand über Hummels und Co. sprach. Es war ein Deal mit Weitsicht. Denn schon im April sicherten sich die Bayern die Dienste des Portugiesen Sanchez. Das dieser als Europameister an die Säbenerstraße kommen würde und das auch noch als einer der Hauptverantwortlichen für den Europameisterschaftstitel der Portugiesen, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen.
Doch wie schaut es bei den übrigen Vereinen aus? Gleich zweimal schlug der SV Werder Bremen zu. So lotste man den Hauptakteur des Aufstiegs der SG Dynamo Dresden in die 2. Liga, Justin Eilers an die Weser. Des Weiteren schaffte man mit der Verpflichtung des Mittelfeldstrategen Max Kruse zumindest einen kleinen „Hallo-Wach-Effekt“. Einen großen Namen darf auch der FC Schalke 04 begrüßen. Der neue Manager der Knappen Christian Heidel holte den spanischen Verteidiger Coke vom FC Sevilla. Allerdings wird er den Königsblauen aufgrund einer Knieverletzung zunächst im Pokal sowie in den ersten Ligaduellen nicht weiterhelfen können. Borussia Dortmund holte neben Mario Götze auch Andre Schürrle. Die Gladbacher besitzen ebenfalls das Privileg, einen Rückkehrer zu begrüßen. Christoph Kramer zog es aus Leverkusen wieder an den Niederrhein. Zugleich verstärkte Max Eberl mit der Verpflichtung von Janik Vestergaard die Innenverteidigung der Fohlen.
Titelkampf: Bayern oder doch der BVB?
Wenn jemand eine Reise macht, dann verfolgt er häufig das Ziel, Großes zu erreichen. So auch Carlo Ancelotti mit dem FC Bayern München. Natürlich möchte der Italiener mit den Münchnern deutscher Meister werden, die optimalen Voraussetzungen dafür besitzt er sowieso. Den Rekord, diesen Titel viermal in Folge einzufahren, hat sein Team bereits eingelöst, nun soll der Rekord vergrößert werden. Zugegebenermaßen ist es schwierig, dem Titelkampf auch nur ein bisschen Spannung anzudichten. Denn der BVB gilt zwar als Aspirant auf die Schale, doch natürlich wird es schier unmöglich, die Bayern bei einem normalen Saisonverlauf zu übertrumpfen. Trotz der Tatsache, dass die Elf von Trainer Thomas Tuchel in der vergangenen Spielzeit die punktemäßig beste ihrer Vereinsgeschichte spielte, standen die Dortmunder am Ende mit leeren Händen da. Die Meisterschaft könnte auch dieses Jahr nur über den Rekordmeister gehen und sich damit die traurige Gewissheit fortsetzen, dass die wahre Spannung im Abstiegskampf erlebt wird.
Die wahre Meisterschaft: der Abstiegskampf
Was wie eine Floskel klingt, ist gleichzeitig die blanke Wahrheit. Als Beleg hierfür gilt die Tatsache, dass am 33. Spieltag der vorherigen Saison rein tabellarisch noch fünf Mannschaften den Weg in die 2. Liga hätten gehen können. Schlussendlich sind es Hannover 96 sowie der VfB Stuttgart, welche das Projekt Wiederaufstieg zu bewältigen haben. In der kommenden Saison dürfte der Abstiegskampf nicht weniger Dramatik und Spannung parat halten. Als absolute Topfavoriten gelten jedoch meiner Meinung zufolge keineswegs die Aufsteiger, sondern eher Teams, welche sich in der letzten Spielzeit soeben retten und den Anker in Richtung Liga eins werfen konnten.
Somit wage ich die Prognose, dass die Lilien aus Darmstadt aufgrund der nun fehlenden Leistungsträger der vergangenen Periode, wie z.B. Sandro Wagner, sich nicht länger in der Bundesliga werden etablieren können. Eine große Rolle wird hierbei auch der Abgang des Machers der Erfolgsgeschichte Dirk Schuster spielen. Des Weiteren wird auch wieder einmal der SV Werder Bremen einen Kampf gegen den Abstieg führen. Zwar holte man mit Max Kruse einen alten Bekannten zurück, verlor jedoch mit dem Innenverteidiger Janik Vestergaard einen wichtigen Leistungsträger.
Geht’s raus, spielt‘s Fußball!
Wie sagte doch gleich der „Kaiser“ Franz Beckenbauer: „Und nun geht’s raus, spielt‘s Fußball!“ Getreu jenem Leitsatz freuen wir uns auf eine weitere Folge der Faszination Bundesliga!
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