Schon seit ich klein bin, denke ich “Ich will nach Hause!” und das, obwohl ich doch Zuhause war. In meinem Zimmer! Ich dachte immer, das wird anders, wenn ich endlich erwachsen bin und ein eigenes Zuhause habe, das ich gestalten kann, wie ich es möchte. Mittlerweile bin ich erwachsen, aber dieses Gefühl, dieser Wunsch, ist immer noch da. Kennst Du das? Ein Impuls.
Oft kommt dieses Gefühl, wenn ich gestresst, überfordert oder auch gelangweilt bin. Das Gefühl ist mal stärker, mal weniger stark. Ich habe jetzt ein Haus, in dem ich wohne, mit meiner Familie. Gut, einrichten wie ich es will, geht nicht so einfach, man muss Kompromisse schließen. Aber was spricht dagegen, sich dort wohlzufühlen. Ich habe mich nie irgendwo wirklich wohl gefühlt. Nie hatte ich dieses Gefühl, “Ja, hier gehöre ich hin”. Gerne hätte ich einen Ort zum Wohlfühlen.
Nur: Wo ist dieser Ort? Wie kann ich ihn finden?
Ein philosophischer Gedanke dazu:
Ist mein Wunsch, nach Hause zu kommen, vielleicht der Wunsch, ins Paradies zurückzukehren? Möglicherweise ist das Paradies das Zuhause, was ich so sehnsüchtig suche. Also schlage ich mich durch mein Leben, um dann hoffentlich endlich ins Paradies zu gelangen, wenn es das überhaupt gibt? Meine Gedanken dazu sind, dass jeder mehrere Versuche bekommt, ein Leben zu leben. Und je öfter man gelebt hat, desto größer wird der Drang, wieder nach Hause zu gehen. Habe ich also einfach nur genug Leben gelebt, um jetzt mal eine Pause machen zu können?
Ein spiritueller Gedanke:
Andere Thesen besagen, dass dieses Zuhause in einem drin ist. Man ist sich selbst ein Zuhause. Das würde in den heutigen Trend der Selbstfindung und -liebe passen. Man muss zu sich selbst finden, um Glück zu erfahren. Ist man mit sich selbst im Reinen, kann man Zuhause sein. Wie kann man aber diese Selbstliebe finden? Es gibt tonnenweise Ratgeber und Selbsthilfebücher. Es gibt Meditation, Yoga und viele andere Entspannungstechniken, die dazu führen können, dass man zu sich selbst findet. Ich habe bisher noch keinen Weg gefunden, dieses Gefühl der Heimatlosigkeit loszuwerden, aber ich bleibe dran. Irgendwann finde ich “mein Zuhause”.
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