Viele Menschen beschweren sich gerade in der kalten Jahreszeit über starke Gefühlsschwankungen, depressive Gedanken und sogar über depressionsähnliche Zustände. Das alles ist gar nicht so abwegig und aus biologischer Sicht eigentlich nachvollziehbar: wir bekommen nicht viel Sonne, unser Immunsystem muss sich gegen zahlreiche Viren schützen, es ist kalt und ungemütlich draußen und wir haben eigentlich gar keine Lust, etwas zu machen. Oft kommt es vor, dass wir uns ausgelaugt fühlen und viele Dinge keinen Spaß mehr machen. Trotzdem gibt es vieles, was wir tun können, um entgegenzuwirken. Hier kommen einige Tipps, wie wir auch in der Winterzeit fit und happy bleiben.
1. Gemütlichkeit
Ein Weg, uns die kalte Jahreszeit schmackhaft zu machen, sind kleine Inseln der Freude, die wir im Alltag schaffen können. Dazu gehört eine gewisse Gemütlichkeit, die uns unser Zuhause bieten sollte. Gemütlichkeit hat viele Facetten und irgendwie verbindet jeder von uns etwas anderes damit. Die allgemeine Vorstellung ist aber doch recht ähnlich: Gemütlichkeit ist ein Gefühl, das wir oft an Weihnachten empfinden, wenn wir mit einer Tasse Tee und einem guten Buch auf der Couch liegen, zugedeckt mit einer Kuscheldecke und winterlichen Kuschelsocken mit Renntiermuster.
Gemütlichkeit beginnt bei einem jeden von uns, wir können sie erschaffen, in dem wir uns ein Zuhause schaffen, das uns zusagt. Bestimmt erinnerst du dich noch an die sehr zweckmäßige Einrichtung deiner ersten Wohnung, doch das Tolle ist, dass du jedem Wohnraum mit deinen persönlichen Dingen neues Leben einhauchen kannst. Es muss nichts besonders Wertvolles sein, sondern einfach Dinge, die dich und dein Leben widerspiegeln. Gerade in der Winterzeit hat man mehr Zeit zu Hause und kann auch zusätzlich etwas Schönes basteln.
2. Tägliche Spaziergänge
Vielleicht fällt es dir schwer, täglich rauszugehen und dich bei der anhaltenden Kälte dazu aufzuraffen, Sport zu machen, aber dein Körper wird es dir danken. Viel zu viel Zeit verbringen wir vor Bildschirmen und in künstlich beleuchteten Räumen. Der Mensch ist wirklich ein bemerkenswerter Überlebenskünstler, aber er braucht auch dafür Ressourcen, die ihn funktionsfähig machen. Umso wichtiger ist es auch für uns, unseren Körper mit dem Notwendigen zu versorgen und immer vorbeugend aktiv zu werden.
Wenn es draußen ohnehin schon bewölkt und dunkel ist, sollten wir die wenigen Sonnenstunden des Tages ausnutzen und jeden Tag einen Spaziergang an der frischen Luft machen. Vielleicht ist es manchmal schwierig, sich aufzuraffen (gerade, wenn es draußen so kalt und ungemütlich ist), du kannst dir sicher sein, dass du dich nach dem Spaziergang sehr gut fühlen wirst. Auch wenn es bewölkt ist, tankt unser Körper Licht und bekommt zumindest einen kleinen Vitamin D Booster. Nach einigen Tagen kannst du eine Routine einführen, die dir helfen wird, deinen inneren Schweinehund immer mehr zu überwinden und rauszugehen.
Wenn du einen Hund hast, kennst du es und hast keine Ausrede, um den täglichen ausgiebigen Spaziergang auszulassen.
3. Viel Tee trinken und neue Sorten ausprobieren
Ja, Winterzeit ist immer auch Teezeit. Warum gehst du nicht in einen der vielen Teeläden und suchst dir ein Paar neue Sorten Tee aus oder wirst daheim selber kreativ? Lass dich einfach inspirieren! Gerade in der kalten Jahreszeit bieten sich viele weihnachtlich angehauchte Teesorten an, mit denen du dich schon auf die Besinnlichkeit einstimmen kannst und die deinem Körper auch noch eine zusätzliche Dosis Vitamin C bescheren.
Vielleicht hast du bisher nur deinen morgendlichen Schwarztee getrunken, aber wusstest du, dass es auch weißen Tee gibt, der wesentlich mehr Koffein bzw. Teein enthält? Ein frischer Ingwertee mit Zitrone kann für dich wirklich wohltuend und heilend sein. Wenn du sehr gerne Tee trinkst und dich sogar auskennst, könntest du auch jeden Tag eine Teezeremonie machen, bei der du in dich gehst und diese genießt. Es mag sein, dass es vielleicht eine Kleinigkeit ist, und dennoch können Gewohnheiten sehr wirkungsvoll sein. Und wenn diese Gewohnheit für dir Erholung von eintönigen grauen Alltag verschafft, ist sie es wert, in Betracht gezogen zu werden.
4. Ausreichend Schlaf
Es ist naheliegend, dass wir besonders im Winter oft müde sind und viel Schlaf brauchen. Manche glauben sogar, dass uns echter Winterschlaf guttun würde. Und vielleicht ist es dir schon aufgefallen, dass der Temperaturumschwung unserem Körper viel abverlangt (natürlich auch in den heißen Sommermonaten, aber hier verlieren wir nicht annähernd so viel Energie). Kälte fordert unseren Körper besonders heraus, denn der muss schwer arbeiten, um unsere Temperatur aufrechtzuerhalten.
Da er sich im Wesentlichen auf die notwendigsten Organe konzentriert, kann es oft sein, dass du kalte Hände und Füße bekommst. Durch die Kälte wird unser Körper auch schnell müde und ausgelaugt und verlangt nach Erholung. Deswegen schaffe dir einen Ort der Erholung in deinem Bett, wo du dich wärmen und ausruhen kannst. Ein weiches und ergonomisches Kissen, eine warme Daunendecke mit Winterbettwäsche aus Flanell oder einem anderen weichen Stoff, der die Haut atmen lässt und du kannst deinen ganz persönlichen Winterschlaf halten. Du solltest aber darauf achten, dass du am Wochenende nicht alles im Bett machst, es soll immer ein Ort der Ruhe und Erholung bleiben, der nur zum Schlafen genutzt wird.
5. Gesunde Gerichte und Vitamine
Unser Körper braucht Vitamine, gerade im Herbst und Winter ist dieser Bedarf ganz besonders hoch. Obwohl wir es alle wissen, tun sich viele von uns mit der Umsetzung schwer. Wie viel einfacher ist es doch, bei einer Drogerie Vitamine in Tablettenform zu kaufen und diese jeden Tag einfach einzunehmen. Bei vielen Vitaminen mag es sinnvoll sein, den Körper damit zu unterstützen, aber oftmals nehmen wir es als einfachere Alternative wahr, die weniger aufwendig ist und genau hier liegt das Problem: Unsere Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesundheit und entscheidet oft indirekt darüber, ob wir Infektionen bekämpfen können, oder nicht.
Zwar ist unser Körper sehr gut darin, Energie auch aus den schlechtesten Lebensmitteln zu gewinnen, aber so wirklich gut tut ihm das nicht. Bedanke immer, dass der Spruch wahr ist: du bist, was du isst. Wie wäre es da einfach mal, mit leckeren und ausgewogenen Gerichten? Es muss nicht immer ein kulinarisches Meisterwerk sein und das Geniale ist, dass unser Körper uns oftmals Signale gibt, was uns fehlt oder was er gerade dringend braucht (und es ist nicht immer Schokolade).
Um uns vor Erkältung und anderen Krankheiten zu schützen, müssen wir einen ausgewogenen Plan haben. Es gibt zahlreiche Ideen und Beispielpläne im Internet, wir können uns sogar täglich neu inspirieren lassen und etwas Neues ausprobieren.
6. Gespräche mit Freunden
Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig und unentbehrlich Kontakte zu anderen und Freunde sind. Mit Sicherheit wären viele Psychotherapeuten überflüssig, wenn die Menschen enge Freunde hätten, denen sie vertrauen und mit denen sie sprechen können. Mit Sicherheit ist das eine sehr zugespitzte Behauptung, aber nicht ohne jeglichen Wahrheitsgehalt. Wenn es uns schlecht geht, scheuen wir oft davor zurück, uns anderen anzuvertrauen, weil wir fürchten, sie unnötig zu belasten oder uns die Blöße zu geben, schwach zu sein. Dabei sollten wir aber immer im Blick behalten, dass wir alle Menschen mit Schwächen sind, denen es nicht immer zu 100% gut geht.
Und das ist okay. Viel bedeutungsvoller ist es, sich mit Menschen zu umgeben, die uns so akzeptieren, lieben und verstehen, wie wir sind. Die uns nicht be- und verurteilen, sondern für uns da sind, wenn wir an Tiefpunkten sind und Hilfe brauchen. Wie wir mittlerweile wissen, gehört auch die soziale Komponente zu einem bedeutenden Teil zu unserer körperlichen und mentalen Gesundheit und sollte nicht unterschätzt werden. Sehr oft machen wir auch die Erfahrung, dass wir viel Trost und Mitgefühl bekommen, wenn wir anderen offen und ehrlich begegnen. Deswegen ist es besonders wichtig, uns anderen anzuvertrauen, wenn es gerade nicht so läuft, wie es uns gefällt oder wir einfach nur traurig sind. Oftmals hilft schon ein kleines Gespräch, in dem man sich wohl und angenommen fühlt.
Natürlich sind diese Tipps nur ein Anfang, aber sie können bereits viel bewirken, wenn man sie konsequent und nachhaltig verfolgt. Wir alle haben Stimmungsschwankungen und können ab und zu niedergeschlagen sein, aber wir sollten immer dafür sorgen, dass unsere gesundheitlichen Grundvoraussetzungen erfüllt sind. Viele Dinge heilen uns bereits von innen und können enormen Einfluss auf unsere Stimmung haben. Es gilt wie immer, dass wir uns selbst kennen und kennenlernen sollten und entsprechend handeln.
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