Stress gehört zu unserem normalen Alltag. Wenn wir ihn nicht unter Kontrolle bringen, kann er sich zu einer Angststörung entwickeln. Es ist außerdem möglich, dass immer wiederkehrender Stress, der sich schon zu einer Angststörung entwickelt hat, Panikattacken auslöst.
Für Menschen mit Asthma macht so eine Angststörung das Leben noch komplizierter. Wer Asthma hat, achtet normalerweise ohnehin darauf, die Symptome unter Kontrolle zu halten, um einen Anfall zu vermeiden. Die Auslöser können in der Umwelt liegen, wie die Pollen verschiedener Pflanzen oder Tierhaare. Manchmal werden Asthma-Symptome aber auch von Stress ausgelöst. Das macht es schwierig, sie von Panikattacken zu unterscheiden.
Hier erfahren Sie, worin der Unterschied zwischen einem Asthma-Anfall und einer Panikattacke besteht, und wie Sie beidem vorbeugen können.
Was versteht man unter einer Panikattacke?
Unter einer Panikattacke versteht man eine kurze Phase, in der man unter extremer Angst leidet. Sie setzt plötzlich ein und wird von starken körperlichen und psychischen Symptomen begleitet.
Der Verlauf einer Panikattacke erreicht nach ungefähr zehn Minuten ihren Höhepunkt. Danach klingt sie langsam ab. Meist entwickelt sich eine Panikattacke aus einer Situation mit Angst und Stress. Es kann aber auch sein, dass eine Panikattacke plötzlich und ohne erkennbare äußere Ursache auftritt.
Eine Panikattacke kann sich ganz ähnlich wie ein Asthma-Anfall anfühlen. Panikattacken haben allerdings die folgenden charakteristischen Symptome:
- Schweißausbrüche
- Erhöhter Puls
- Gefühle der Loslösung von allem
- Kontrollverlust
- Das Gefühl, sterben zu müssen
- Hyperventilation (kurze, schnelle Atemzüge)
- Schwindel oder Benommenheit
- Das Gefühl, zu ersticken
- Schwäche
- Kribbeln in Händen und Gesicht
- Brechreiz
Was versteht man unter einem Asthma-Anfall?
Asthma ist die Folge einer zugrunde liegenden Entzündung und Verengung der Atemwege. Dadurch kommt es zu Symptomen wie einem Engegefühl in der Brust, dem typischen Keuchen und Hustenreiz.
Bei einem Asthma-Anfall werden die Bronchien enger, was das Atmen sehr schwer macht. Ein typisches Symptom, das dadurch entsteht, ist ein deutlich hörbares Keuchen. Die Brust kann sich außerdem sehr eng und verkrampft anfühlen.
Asthma-Anfälle unterscheiden sich nicht nur in ihrer Schwere, sondern auch in ihrer Dauer, die von einigen Minuten bis zu mehreren Tagen reichen kann.
Reliever für eine schnelle Linderung der Symptome können so einen Anfall schnell beenden. Falls Ihre Symptome dadurch nicht besser werden, brauchen Sie möglicherweise medizinische Hilfe und sollten einen Notarzt rufen.
Um solche Notfälle zu vermeiden, wenden Asthmatiker normalerweise einen Controller (beispielsweise ein Kortikosteroid oder eine Kombination von Wirkstoffen wie den Foster Nexthaler) zur Vorbeugung an.
Manche Auslöser kommen allerdings unerwartet, sodass man sich nicht darauf vorbereiten kann. Dazu gehören beispielsweise:
- Große Kälte oder Hitze
- Akuter Stress
- Atemwegsinfektionen
- Allergien gegen Nahrungsmittel
- Pollen, die Haare bestimmter Tiere und andere Allergene
- Stark riechende Chemikalien
- Überanstrengung beim Training
Asthma-Anfall versus Panikattacke
Beide Zustände können Beschwerden beim Atmen und ein Engegefühl im Bereich der Brust verursachen. Manchmal ist es schwierig, zwischen einem Asthma-Anfall und einer Panikattacke zu unterscheiden, weil sich die Symptome so ähneln.
Asthma und Angststörungen unterscheiden sich jedoch durchaus und erfordern getrennte Maßnahmen, um sie zu managen und zu behandeln:
- Die Auslöser bei Asthma liegen meist in der Umwelt. Das können Allergene oder extreme Temperaturen sein. Auch ein anstrengendes Training, die Nebenwirkung eines Medikaments oder plötzliche Änderungen der Lebensumstände erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Asthma-Anfalls. Bei Panikattacken sind entweder eingebildete oder tatsächliche Bedrohungen oder hektische Situationen die Auslöser.
- Ein Asthma-Anfall ist immer von Atembeschwerden begleitet. Durch die Verengung der Brust wird weniger Sauerstoff aufgenommen. Flaches und schnelles Atmen verbessert die Versorgung mit Sauerstoff.
- Auch zu den körperlichen Symptomen einer Panikattacke können Hustenanfälle und deutliche hörbares Keuchen gehören. Eine Panikattacke verengt die Atemwege nicht. Sie kann aber Herzrasen, Schwindel und Muskelkrämpfe verursachen.
- Sowohl Asthma-Anfälle als auch Panikattacken haben psychische Auswirkungen. Beide verursachen Stress und führen zu Ängsten vor neuen Attacken. Besonders Panikattacken sind durch eine plötzliche und intensive Angst gekennzeichnet.
Beide Zustände sind nicht gerade angenehm und mit schweren Symptomen bei den Attacken verbunden. Je besser Sie sowohl mit Asthma als auch mit Angstzuständen umgehen können, desto unwahrscheinlicher wird es, dass Sie eine Asthma- oder Panikattacke erleiden.
Stress und Ängste managen
Wenn Sie häufig unter Angstzuständen leiden, sollten Sie erwägen, sich Hilfe bei einem Psychologen oder Therapeuten zu holen! Mit professioneller Hilfe können Sie Ihre Ängste überwinden und die Wahrscheinlichkeit verringern, dass äußere Faktoren eine Panikattacke auslösen.
Auch wenn Sie keine Angststörung haben, werden Sie manchmal Stress erleben. Dieser Stress kann auch Ihr Asthma auslösen, daher ist es wichtig, ihn so gut wie möglich zu bewältigen.
Einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um den Stress im Alltag zu reduzieren:
- Schlafen Sie genug.
- Nehmen Sie sich Zeit für Geselligkeit und Aktivitäten, die Ihnen Spaß machen.
- Integrieren Sie Entspannungstechniken wie Meditation und Atemübungen in Ihren Alltag.
- Treiben Sie regelmäßig Sport. Ideal sind Ausdauersportarten wie Laufen und Radfahren.
- Meiden Sie Alkohol und trinken Sie weniger Kaffee.
Zu lernen, mit Stress umzugehen und ihn zu reduzieren, kann auch das Risiko von Asthma-Anfällen senken.
Der Umgang mit Asthma
Die richtige Behandlung für Ihr Asthma kann die Funktion Ihrer Atemwege verbessern. Außerdem kann die Verringerung der Symptome dazu führen, dass Sie sich insgesamt entspannter fühlen.
Besonders das Aufstellen und Befolgen eines Asthma-Aktionsplans kann Angstzustände verringern und Ihnen helfen, das Gefühl zu haben, Ihre Erkrankung unter Kontrolle zu haben.
Das beinhaltet, dafür zu sorgen, dass Ihre Medikamente immer verfügbar sind. Dazu gehört auch das Wissen, was Sie bei einem Anfall tun können und wann Sie den Notarzt rufen müssen.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um den Behandlungsplan für Ihr Asthma zu ändern, wenn folgende Symptome auftreten:
- Sie keuchen tagsüber immer wieder und nachts noch häufiger.
- Die Symptome wecken Sie aus dem Schlaf auf.
- Sie leiden häufig unter Husten und einer Verengung in der Brust, was das Einschlafen erschwert.
- Sie bekommen Atemnot, wenn Sie trainieren.
- Sie verwenden mehrere Male pro Woche einen Bedarfsinhalator.
Fazit: Verschiedene Symptome und Maßnahmen zur Vorbeugung
Obwohl Asthma und Panikattacken Ähnlichkeiten aufweisen, haben sie sehr unterschiedliche Symptome. Angst und Asthma können gleichzeitig auftreten, was die Unterscheidung manchmal erschwert.
Wenn Sie immer wieder unter Asthma oder Panikattacken leiden, kann das daran liegen, dass Ihre Behandlung noch nicht optimal ist. Wenn Sie Ihre Symptome genau dokumentieren, hilft das Ihrem Arzt dabei, die richtige Behandlung für Sie zu finden.
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit einem externen Redakteur.
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