So dreht sich das Hamsterrad etwas langsamer. Ein Beitrag über den Wir-können-alles-haben-Zwang und was er mit uns macht.

Heute können wir alles haben. Die Welt liegt uns zu Füßen, wir sind die Kings und Queens und unsere Mega-Karriere wartet nur auf uns. Wir müssen die Chance nur ergreifen. Wir müssen nur das Richtige wollen. Wir müssen nur endlich mal erfolgreich sein!
Wir optimieren uns selbst
Anstatt dass wir von fremden Autoritäten auf die für uns vorgesehenen Gleise gesetzt und angeschoben werden, rackern wir uns auf der Draisine der Selbstverwirklichung ab. Denn wir können nicht nur alles haben, wir müssen auch alles haben wollen. Und das mit einem Lächeln, denn wenn wir uns schlecht fühlen, sind wir natürlich auch selbst schuld – immerhin gibt es angeblich keine höhere Instanz mehr, der wir unser Lebensunglück in die Schuhe schieben können. Also leben wir mit einem diffusen Zwang zur Selbstoptimierung, für die es natürlich zahlreiche (kostenpflichtige) Angebote gibt. Wer sich den Lifecoach nicht leisten will, der muss mindestens ein paar Bücher zum Thema kaufen.
Freiheit ist eine Illusion
Nach wie vor gilt jedoch: Niemand ist frei! Nur dass unsere Ketten nicht metallisch glänzen, sondern in den Farben unserer Wahl hübsch verziert sind. Und auf manchen steht sogar deutlich das Wort Freiheit eingraviert.
Eines dürfen wir nicht vergessen: Alles was wir haben, hat auch uns. Das große Loft will bezahlt und unterhalten werden, die neuste Mode schreit nach Aktualisierung. Ein paar MB mehr und ein neuer Style lassen sich mit einem Ratenkredit einfach in unsere Leben integrieren, doch wir müssen unsere Anstrengungen dann maximieren, um morgen zu zahlen, was wir uns gestern leisten wollten. Wir wollen hübsche Dinge und arbeiten hart dafür. Als Belohnung kommen nur wieder hübsche Dinge in Frage … wir erkennen allmählich ein Muster in diesem Teufelskreis.
Ist Aussteigen eine Lösung?
Während wir im Hamsterrad rotieren, das wir durch unsere eigene Anstrengung immer mehr in Schwung bringen, steigen manche von uns einfach aus. Sie bauen sich eine Jurte im Wald, leben als digitale Nomaden in einem Bus oder in einer Hütte am Strand oder verzichten ganz auf Geld. Dafür versorgen sich aus Containern mit Lebensmitteln und entwickeln neue Lebenskonzepte.
Diese radikalen Ansätze nötigen uns Bewunderung ab, doch wir wollen die Welt erst einmal ein klein wenig verändern. Beginnen tun wir dabei am besten mit unserer eigenen Welt, indem wir unsere laufenden Kosten senken und dadurch das Rad, das sich beständig dreht, etwas abbremsen. Das wird uns die nötige Ruhe geben, um Klarheit zu erlangen, über das, was wir eigentlich wollen.
Unzählige Sparkonzepte warten auf Verwirklichung. Wir stellen einige vor. Manche sind „total normal“, andere etwas gewöhnungsbedürftig. Sucht euch einfach das Passende heraus!
Handy, Strom und Gas Tarife – Vergleichen ist angesagt!
Es gibt Dinge, die sind einfach unverzichtbar. Wir brauchen Strom und Gas, und natürlich auch unsere kleinen Wundermaschinen Mobiltelefone, die uns mit der Welt verbinden. Und auch, wenn wir unsere Handys gebraucht kaufen und lange Zeit benutzen, um so Ressourcen zu schonen, um einen Tarif kommen wir in keinem Fall herum!
Wenn wir ein eigenes Handy haben, können wir schon eine Menge sparen, denn es entfallen die Kosten für das neue Gerät. Wenn wir dann noch einen Tarif wählen, der genau auf unsere Ansprüche angepasst ist, und einen günstigen Anbieter wählen, ist das Sparpotenzial voll ausgeschöpft. Mit einem professionellen Handytarifvergleich etwa von Verivox geht das mit wenigen Klicks. Das gilt natürlich auch für alle anderen Tarife! Sie lassen sich leicht vergleichen und der Anbieter ist mit einem Klick gewechselt. So sparen wir jedes Jahr aus Neue, denn die Tarife ändern sich.
Sparen bei der Miete, einem der größten Posten im Budget
Das Thema Wohnkosten ist für viele Deutsche eine echte Belastung, vor allem seit in den letzten Jahren die Mieten immer mehr gestiegen sind. Um hier sparen zu können, muss man am eigenen Lebensstil schrauben und bereit sein, auch ungewöhnliche Wege zu gehen.
Als erste Regel bietet sich an, die Bezahlbarkeit einer Unterkunft streng nach dem eigenen Budget zu beurteilen, und weniger nach der Wohnung selbst. Die schönste Loftwohnung und der größte Wohnluxus nützen nichts, wenn sie einen Monat für Monat in die finanzielle Verzweiflung stürzen. Die Gesamtmiete sollte nicht mehr als ein Drittel des Netto-Einkommens betragen, Punkt.
Das Problem ist nur, dass sich bezahlbarer Wohnraum gerade in Großstädten nur sehr schlecht finden lässt! Dann kommt die nächste Möglichkeit ins Spiel:
Die zweite Variante, um bei der Miete sparen zu können, ist das Gründen einer Wohngemeinschaft. Nicht nur Studenten können mit anderen unter einem Dach leben, es ist ein Lebenskonzept, von dem viele profitieren. Denn eine große Wohnung für mehrere Personen oder Familien ist oft leichter zu finden als eine kleine, die sich auch bezahlen lässt. Zudem sinken die Kosten, wenn sie durch mehrere geteilt werden, was dann je auch für die Grundpreise gilt. Generell kann kann sagen, dass wer mit anderen lebt, weniger Dinge benötigt, weil vieles einfach geteilt werden kann. Doch dafür muss man nicht einmal räumlich nah sein:
Tauschen und Mieten statt Kaufen
Dieses Prinzip ist ein Aufschrei gegen den Kapitalismus und setzt sich in immer mehr Ortschaften durch. Was auf dem Dorf die vielbeschworene Nachbarschaftshilfe ist, wird in der Großstadt mithilfe der digitalen Medien verwirklicht. Zum Beispiel kann man:
– ein Auto (von privat) leihen. So spart man sich die Kosten für einen eigenen Wagen, der ohnehin 23 Stunden täglich nur herumsteht. Natürlich kann man das eigene Auto auch vermieten und so zusätzliches Einkommen generieren.
– kostenlos andere Orte entdecken. Dank Couchsurfing kommt man ordentlich in der Welt herum, kann aber kostenlos oder für einen minimalen Obulus bei Gleichgesinnten übernachten.
– Lebensmittel retten, die sonst in der Tonne landen würde. Auf den Seiten von foodsharing können Lebensmittel gefunden und eingetragen werden, die geteilt werden sollen. Noch unkomplizierter ist es, man sucht auf Facebook nach einer entsprechenden Regionalgruppe. Gerade in größeren Städten sollte das kein Problem sein!
Natürlich kann man auch Werkzeug leihen oder verleihen, das Fahrrad anstelle der Bahn nehmen, Fahrgemeinschaften gründen und Second Hand kaufen. Jeder Schritt abseits der ausgetretenen Pfade ist ein guter – die Hauptsache ist, man tut es auch.
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit unserer externen Autorin Nicole Schreiner.
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