Der „Katechismus der katholischen Kirche“ fasst in knapper Form den Glauben der Kirche zusammen. Seinen Ursprung hat das Buch in der Weitergabe des Glaubens; es dient aber auch als Kompendium der Glaubensinhalte der Kirche. Von Benedikt Bögle.
In der katholischen Kirche gibt es einen sogenannten „Katechismus“: Der „Katechismus der Katholischen Kirche“ (KKK) versammelt den Glauben der Kirche in kompakter und knapper Form. Die wichtigsten Glaubensfragen werden in diesem Katechismus ausgehend von der Bibel und der Tradition der Kirche beantwortet. Gerade bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren verschiedene Formen des Katechismus auch im Religionsunterricht sehr beliebt. In einfachen Fragen und kurzen Antworten wurde der Glaube der katholischen Kirche so dargestellt.
Lange Geschichte
Die Tradition des Katechismus ist aber noch länger: Schon Martin Luther veröffentlichte einen „kleinen Katechismus” und einen „großen Katechismus“. In beiden Werken beschreibt und erklärt er den christlichen Glauben. Diese Bücher wurden beliebt, weil sie auch für die einfachen Gläubigen anschaulich den Inhalt des Christentums beschrieben. In der katholischen Kirche galt die „Gegenreformation“ als eine der Antworten auf Martin Luther und seine Lehre. Auch in dieser Begegnung wurden Katechismen benutzt – einer der bekanntesten stammte vom Jesuiten Petrus Canisius.
Aufbau und Inhalt
Der aktuelle Katechismus der katholischen Kirche beschreibt den Glauben zunächst ausgehend vom Glaubensbekenntnis. Es erläutert die einzelnen Inhalte dieses Bekenntnisses. In einem zweiten Abschnitt wird der Gottesdienst der Kirche beschrieben, in einem dritten dann das „Leben in Christus“: Hier geht es um die Berufung des Menschen, aber auch um die Zehn Gebote und die damit verbundenen ethischen Fragen. Ein letzter Abschnitt widmet sich dem christlichen Gebet.
Komplexe Fragestellungen
Die große Beliebtheit des Katechismus hängt sicherlich auch mit der Struktur des christlichen Glaubens selbst zusammen. Seine Quelle ist nicht nur die Heilige Schrift, sondern – nach katholischem Glauben – auch die Tradition der Kirche. Diese Tradition ist aber nun schon zweitausend Jahre alt. Zudem betrifft der christliche Glaube beinahe alle Bereiche des menschlichen Lebens: Aus ihm folgen nicht nur Überzeugungen zu Gott, zum Menschen und der Welt, sondern auch zahlreiche ethische und moralische Fragen.
Seit seinem Beginn bemüht sich das Christentum auch darum, seinen Glauben immer mehr wissenschaftlich zu ergründen: Der christliche Glaube beschäftigt sich nicht nur ausführlich mit der Bibel als seiner Basis, sondern etwa auch mit philosophischen Argumenten. Das kann schnell unübersichtlich werden – und dem will der Katechismus Abhilfe schaffen, indem er übersichtlich und knapp den Glauben erläutert.
Ursprung in der “Katechese”
Der Begriff des „Katechismus“ leitet sich von der Katechese her: Schon die frühe Kirche unterrichtete ihre Gläubigen über den christlichen Glauben. Insbesondere vor der Taufe wurde großer Wert daraufgelegt, dass die zu taufenden Menschen wussten, welchen Glauben sie eigentlich annehmen wollten. Diese „Katechese“ findet noch heute vor allem vor der Erstkommunion und der Firmung statt.
Für diese Vorbereitung kann der Katechismus ein hilfreicher Begleiter sein. Dabei macht insbesondere die katholische Theologie darauf aufmerksam, dass ein geschriebener Katechismus natürlich nicht die intensive Beschäftigung mit dem Glauben ersetzen kann. Gerade im Schulunterricht früherer Zeiten war es nicht unüblich, dass einfach einzelne Abschnitte des Katechismus auswendig gelernt werden mussten – eine Beschäftigung mit dem Glauben, die heute nicht mehr denkbar ist.
Der Katechismus kann so ein wertvoller Begleiter für alle sein, die sich intensiver mit ihrem Glauben beschäftigen wollen. Der Katechismus bietet zahlreiche Anmerkungen, die auch zum Weiterlesen einladen. Besonders hilfreich ist das Werk aber auch für alle, die in der Katechese tätig sind und anderen den christlichen Glauben näherbringen wollen.
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