Madeira ist eine kleine Insel mit nicht mal 500 000 Einwohnern, etwa eine Flugstunde vom Festland Portugals entfernt. Die steilen felsigen Steinküsten und die Berge in der Mitte der Insel begeistern viele Wanderer, aber auch für Wasserratten hat die Insel viel zu bieten. Die Hauptstadt ist Funchal. Sie ist gleichzeitig auch die größte Stadt auf der Insel mit vielen kulturellen Angeboten und Sehenswürdigkeiten.
Wir haben auf der Insel etwa zehn Tage verbracht und es hätten auf jeden Fall noch mehr sein können, weil es super viel zu sehen und zu erleben gibt. Unseren ganzen Aufenthalt haben wir in dem Hotel „Pestana Garden Village“ in Funchal verbracht. Das Hotel ist sehr zu empfehlen, weil es super nah an allem liegt, was man braucht. Das Meer ist in der Nähe, in die Innenstadt ist es auch nicht weit und kleine Supermärkte und Restaurants befinden sich direkt nebenan. Von dort aus haben wir dann immer Tagesausflüge gemacht mit dem Bus oder geführten Reisetouren mit anderen Touristen.
Viel Gold im Ronaldo-Museum
An unserem ersten Tag sind wir zum Hafen gelaufen und haben das „Christiano Ronaldo – Museum“ besucht. Das Museum ist selbst von Ronaldo gestiftet und man kann sämtliche Medaillen, Pokale und weitere Auszeichnungen des Top-Fußballers bestaunen. Bei mir persönlich hält sich das Interesse für Fußball in Grenzen, aber selbst ich war erstaunt, wie viele Auszeichnungen Christiano Ronaldo in seinem Leben schon bekommen hat.
Die Auszeichnungen stammen aus der ganzen Welt und sehen super unterschiedlich aus. Auch ein bisschen Fanpost ist unter den Trophäen. Viele seiner Trikots und Fußballschuhe kann man bestaunen und eine lebensgroße Statue aus Schokolade ziert den Mittelpunkt der Ausstellung.
Insgesamt ist die Ausstellung super beeindruckend und ruft nochmal ins Gedächtnis, welche extrem sportlichen Leistungen Christiano Ronaldo erbracht hat. Was allerdings ein bisschen schade ist, ist, dass nicht viel über die ganzen Trophäen und Medaillen berichtet wurde. Für Fußball-Experten ist das vermutlich kein Problem. Aber für Besucher, die Ronaldos Erfolgsgeschichte nicht auswendig kennen, hätte ich mir ein paar Infotafeln gewünscht.
Die Altstadt von Funchal
Die Innenstadt ist nicht weit von der Küstenpromenade entfernt, sodass man gut am Meer entlanglaufen kann und ab und zu abbiegt in die Altstadt von Funchal. Die Stadt hat viele kleine Gassen und Plätze, auf denen man oft Geschäfte oder Cafés findet. Kleiner Geheimtipp: Trinkt euren Kaffee am besten in einem Café, wo es nach Einheimischen aussieht und man vielleicht nicht die allerbeste Aussicht auf irgendeine Kirche hat, denn da ist der Kaffee unschlagbar günstig. Für einen Kaffee, einen Kakao und ein Bier haben wir etwa vier Euro bezahlt.
Der bekannte „Mercado dos Lavradores“ (auf Deutsch: Markt der Bauern) ist zentral gelegen in dem Viertel mit den bemalten Türen. Die Bauern aus der Umgebung kommen jeden Tag her und verkaufen ihre Ware. Die Markthalle erstreckt sich über zwei Geschosse, die bis unters Dach mit Obst und Gemüse, Souvenieren, Blumen und vielem mehr gefüllt sind. Sich durch die verschiedenen Stände treiben zu lassen, macht super viel Spaß und man findet hinter jeden Ecke etwas Neues. was man sich gerne angucken möchte.
Zwischen verschiedenen Fischsorten, großen Mengen Bier und noch mehr Schmuck
In dem oberen Geschoss gibt es auch viele kleine Stände mit selbstgemachtem Schmuck und ein Café, indem man sich etwas zu trinken gönnen kann. Wenn ihr dort ein großes Bier bestellt, bekommt ihr wirklich ein GROßES Bier von einem Liter.
Also Achtung, wenn ihr noch Auto fahren wollt. Die Markthalle beinhaltet auch noch einen großen Fischmarkt, wo verschiedene Fischer ihre lokalen Fische verkaufen. Bekannt ist zum Beispiel der schwarze Degenfisch, der auch zu den Nationalgerichten von Madeira gehört. Der Degenfisch ist dunkelschwarz und hat eine längliche Form. Den wirst du auf jeden Fall wiederfinden auf dem Fischmarkt.
Direkt neben dem Fischmarkt führt eine kleine Straße direkt in das Viertel mit den vielen bunten Türen. Die Gassen sind schmal und rechts und links findet man typische madeiranische Häuser. In dem Teil der Altstadt findet man auch viele Restaurants und Cafés.
Mit der Seilbahn in den Botanischen Garten
Ebenfalls direkt von der Strandpromenade zu erreichen, ist die Seilbahn, die einen oben zu den „Monte“ führt. Auf der Fahrt hat man einen unglaublich weiten Blick über die ganze Stadt und auf das Meer. Oben angekommen hat man direkt gemerkt, dass es ein paar Grad kühler ist. Oft hängt der Teil der Stadt auch in den Wolken. Also packe dir vielleicht lieber noch einen Pullover ein.
Wer keine Gondeln mag oder sich etwas Geld sparen will, kann natürlich auch mit dem Bus dort hochfahren. Zu empfehlen ist eventuell auch das Kombiticket, wo zwei unterschiedliche Botanische Gärten inklusive sind und man auch mit den beiden Seilbahnen in Funchal fahren kann. Insgesamt sind die Tickets dann ein bisschen günstiger.
Eine Tour mit den traditionellen Holz-Schlitten
Von der Gondelstation führt eine Straße vorbei am Botanischen Garten. Wenn man dieser Straße folgt, kommt man zu dem traditionellen Holz-Schlittenfahren. Mit einem geflochtenen Schlitten aus Holz wird man von zwei traditionell angezogenen Männern die Straße runtergezogen beziehungsweise die beiden Männer lenken den Schlitten. Die steilen Straßen rutscht der Schlitten von ganz allein herunter. Die Tradition ist früher entstanden, weil die feinere Gesellschaft, die oben auf dem Berg gewohnt hat, die steilen Straßen nicht runter laufen wollte.
Also haben die sich in einen Schlitten gesetzt und sind runtergerutscht. Es ist auf jeden Fall eine Erfahrung wert! Kleiner Tipp: Früh zum Schlittenfahren gehen, dann musst du nicht warten. Wir haben den Monte extra zwei Mal besucht, um das zweite Mal mit dem Bus hochzufahren und früh bei dem Schlittenfahren zu sein. Von dem Endpunkt der Schlittenfahrt kann man dann auch sehr gut den Berg das letzte Stück runter laufen in die Stadt, anstatt sich von dort aus ein Taxi zu nehmen.
Außerdem findet man dort oben eine berühmte Kirche. Die Kirche der „lieben Frau von Monte“ wurde 1748 wieder aufgebaut und 1818 geweiht. In die Kirche beziehungsweise nach „Monte“ wurde Kaiser Karl 1. in Exil gezwungen, nachdem das Kaiserreich 1918 ausgelöscht wurde. Am Ende lebte er mit all seinen Kindern in der Quinta do Monte, wo er 1922 an einer Lungenentzündung starb.
Ausflug in den Botanischen Garten
Der Botanische Garten erstreckt sich über eine sehr große Fläche und man sollte unbedingt mehrere Stunden Zeit einplanen, wenn man etwas an Botanik interessiert ist und den ganzen Park einmal belaufen möchte. Der Garten beinhaltet viele japanische und asiatische Elemente.
Da der Garten viel Gefälle hat, begleitet einen von oben ein Wasserfall, der etwa in der Mitte in einen Teich endet. Ebenfalls in der Mitte neben dem Teich oder fast schon See befindet sich die ehemalige Villa, die leider für Touristen nicht zugänglich von innen ist.
Das war der erste Teil unserer Reise. Die meisten typischen kulturellen Touristenattraktionen konnten wir damit abhaken. In dem zweiten Teil unserer Reise sind wir viel in die unglaublich schöne Natur von Madeira gefahren. Viele Nationalparks mit Wasserfällen, Stränden oder Bergen liegen eher im Landesinneren, die wir dann mit kleinen Reisegruppen besucht haben.
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