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Aktuelle Seite: Startseite / Politik & Gesellschaft / Suizid: Verstehen, Erkennen und Verhindern

Suizid: Verstehen, Erkennen und Verhindern

12. August 2016 von Helena Renz Kommentar verfassen

Psychische Erkrankungen, Verluste oder plötzliche Veränderungen im Leben – es gibt viele verschiedene Faktoren, die einen Menschen dazu bringen, Suizid zu begehen. Woran erkenne ich aber, ob sich jemand das Leben nehmen will und wie kann ich der betroffenen Person helfen?

Rain water against the window
Fotos © flickr.com / Kaustav Das Modak

Suizid verstehen

Im Leben jedes Menschen gibt es Krisenzeiten; sei es Prüfungsstress, eine Scheidung oder häusliche Gewalt. So wie sich die Probleme unterscheiden, unterscheidet sich auch die Fähigkeit mit diesen umzugehen von Mensch zu Mensch. Das bedeutet, dass Geschehnisse, die für einen Menschen nur eine Kleinigkeiten darstellen, einem anderen Menschen den Boden unter den Füßen wegreißen können. Nicht selten ist das Problem so schwerwiegend, dass die Menschen keinen anderen Ausweg sehen, als sich das Leben zu nehmen. Sie versuchen, dadurch einem Leid zu entfliehen, das für sie unerträglich geworden ist. Geblendet von Gefühlen von Wert-, Hilfs- und Hoffnungslosigkeit, sehen die Betroffenen keine andere Erlösung als den Tod. Trotz ihres Verlangens, den Schmerz zu beenden, sind trotzdem viele Menschen hin- und hergerissen, da sie sich nach einer Alternative zum Selbstmord sehnen, die sie oftmals jedoch nicht finden.

Suizidgefahr erkennen

Es gibt viele verschiedene Anzeichen, die auf eine Suizidgefahr hindeuten. Wesentliche Warnsignale sind unter anderem plötzliche Veränderungen in der Persönlichkeit oder Stimmungsschwankungen der Interessenverlust an Aktivitäten, die vorher gerne ausgeübt wurden, Selbstvernachlässigung oder auch Veränderung des Ess- und Schlafverhaltens. Sollte der oder die Betroffene offen über Selbstmordgedanken sprechen, Abschiedsbriefe schreiben oder persönliche Gedanken verschenken, sollte dies ernst genommen werden, da es auf eine akute Gefahr hindeutet. Besonders auch bei einer schlagartigen Stimmungsaufhellung nach einer schweren Krise sollte man aufmerksam sein, da dies ein Zeichen für einen bereits geplanten Suizid sein kann. Suizidgedanken muss man ernst nehmen, auch wenn im Spaß darüber gesprochen wird.

Nicht immer zeigen Menschen mit Suizidgedanken Warnsignale. Dennoch lassen sich in 75 Prozent der Fälle doch einige davon bemerken. Daher ist es hilfreich, sich der Warnsignale bewusst zu sein, damit rechtzeitig gehandelt werden kann.

Suizid verhindern

Wenn du bemerkst, dass jemand in einer Krise steckt oder gar Suizidgedanken hat, kann es viel ausmachen, wenn du auf die Person zugehst und sie direkt darauf ansprichst (bspw. „Ich habe bemerkt, dass…. Möchtest du mir erzählen, was in dir vorgeht?“). Du kannst ihr anbieten, über das, was sie bedrückt, zu sprechen. Respektiere es jedoch, wenn die betroffene Person sich nicht öffnen möchte, sondern lass sie lediglich wissen, dass sie jederzeit auf dich zurückkommen kann, wenn sie das Bedürfnis hat, mit jemanden zu reden.

Sollte sie dazu bereit sein, sich zu öffnen, dann gebe ihr die Möglichkeit, dazu dies zu tun, ohne Ratschläge zu geben oder sie zu verurteilen. Vermeide es, ihr den Suizid auszureden und versuche die Gedanken nachzuvollziehen, sodass sich der oder die Betroffene sich verstanden und weniger alleingelassen mit der Situation fühlt. Sie sucht nicht nach Antworten oder Lösungen. Sie sehnt sich nach einem sicheren Ort, an dem sie ihre Ängste und Sorgen zum Ausdruck bringen, sie selbst sein können.

Anschließend kannst du ihr sagen, dass du besorgt um sie bist und gerne helfen würdest. Versichere ihr, dass Hilfe verfügbar ist und sprecht darüber, welche Schritte ihr gemeinsam gehen könnt, um die Situation zu verbessern. Willige allerdings nicht dazu ein darüber zu schweigen! Zieh es unbedingt in Erwägung, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, insbesondere wenn sich der/die Betroffene in akuter Gefahr befindet. Bleibe mit der Suizidabsicht, von der du gehört hast, nicht allein. Suche Dir Ansprechpartner wie Eltern, Lehrer oder Beratungsstellen.

Egal wie sehr du es dir wünschst, einen Freund, ein Familienmitglied oder einen Fremden davor zu bewahren, sich das Leben zu nehmen: nicht immer ist man erfolgreich damit. Du kannst den oder die Betroffene weder jede Sekunde seines Alltags überwachen, noch kannst du alle Waffen, Messer oder Stricke auf dieser Welt vernichten. Genauso kannst du ihre Gedanken nicht lesen, wenn sie sich dazu entscheidet, sie nicht auszusprechen. Selbst Fachkräfte sind nicht immer in der Lage, einen Suizid zu verhindern. Deswegen ist es wichtig zu verstehen, dass du zwar alles machen sollst, das in deiner Macht steht, dir aber bewusst bist, dass dein „alles“ nicht alles sein kann!


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Helena Renz

Helena Renz

Helena Renz wurde 1996 in Lich (Hessen) geboren. Nachdem sie 2015 ihr Abitur absolviert hat, ist sie nach Indien gereist, um dort für ein Jahr in der Suizidprävention zu arbeiten. Derzeit studiert sie Politikwissenschaften (M.A.) an der Philipps-Universität in Marburg und möchte nun zum Nachdenken über Themen wie nachhaltige Entwicklung, psychische Gesundheit und Feminismus anregen.
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Kategorie: Politik & Gesellschaft Stichworte: Lebenskrise, Psychische Erkrankungen, Selbstmord, Suizid

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Über Helena Renz

Helena Renz wurde 1996 in Lich (Hessen) geboren. Nachdem sie 2015 ihr Abitur absolviert hat, ist sie nach Indien gereist, um dort für ein Jahr in der Suizidprävention zu arbeiten. Derzeit studiert sie Politikwissenschaften (M.A.) an der Philipps-Universität in Marburg und möchte nun zum Nachdenken über Themen wie nachhaltige Entwicklung, psychische Gesundheit und Feminismus anregen.

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