Die alten Kilos müssen runter! Genau dieser Satz ging wahrscheinlich durch einige Köpfe. Doch warum kommen der Fitness-Wahn und die Entdeckung der gesunden Ernährung und werden dann meist schnell wieder verworfen?

Ich schaue herüber auf den Teller meines Kollegen. Freitagmittag – Schnitzel-Tag! Wie ich mir doch einbilde, dass mich das Stück Fleisch anlächelt und ich mir vorstelle, wie jede einzelne Pommes wohl schmecken mag. Doch ich bleibe stark und blicke lieber rasch auf meinen Teller. Stochere in meinem bunten Gemüse herum und denke mir: „Warum tust du dir das eigentlich an?“ Es ist die Zeit nach Weihnachten, in der der Bauch mit den leckersten, aber auch fettigsten Naschereien und Lebensmitteln vollgestopft wird. Und natürlich die Zeit, in der ein Jahr endet und jeder zurückblickt, auf das was passiert ist.
Kennt überhaupt irgendwer eine Person, die sich rundum in ihrem Körper wohlfühlt? Hat nicht jeder seine Problemzonen und ist mit mindestens einem Teil unzufrieden? Ein Abschnitt, in dem viel gegessen wird und indem einen die Gedanken überrollen, was ich im nächsten Jahr verändern sollte. Die generellen Problemchen, die ein jeder hat, nicht zu vergessen. Das sind genau die Faktoren, die eine große Rolle spielen, wenn die Korken in einem Jahr das letzte Mal geknallt haben und jeder nach Veränderungen schreit.
Mein Feind die Waage
Mich hat das Neujahrsabspecken auch getroffen! Im Fitnessstudio war ich bereits letztes Jahr schon angemeldet. Doch meine Vorsätze: Öfters hingehen und meine Ernährung umstellen. Also ist mein Vorsatz klar – doch mich bewegt die Frage: „Wie lange ziehe ich das wirklich durch?“ Bisher habe ich gute zwei Wochen ohne Schokolade verbringen können und Kohlenhydrate waren genauso ein Fremdwort für mich. Eine krasse Umstellung für Menschen, die Pasta und Backwaren lieben. Einer meiner größten Feinde ist momentan aber noch die Waage.
Was heißt Feind? Ich habe einfach noch zu großen Respekt vor ihr! Warum? Wenn ich sehe, dass ich noch kein einziges Gramm weniger wiege – was gut möglich ist, da ich durch das regelmäßige Training auch Muskeln aufbaue – kommt wahrscheinlich sehr schnell der Gedanke, dass es sowieso nichts bringt und ich den Prozess der Veränderung abbreche. So geht es vermutlich vielen, die ihre Vorsätze für das neue Jahr auch wirklich ernst nehmen. Die ersten Wochen sind ein Kampf, danach fehlt uns die Motivation, wir haben den Es-bringt-sowieso-nichts-Gedanken oder wir verweilen wieder in unserem Alltagstrott und die guten Vorsätze verschwinden in einer Schublade des Vergessens. Doch was kann uns eine Stütze sein, um unsere Ziele auch zu erreichen?
Tratscherei als Motivation
Das erste was ich gemacht habe: Meine Vorsätze überall herumerzählt. Klingt bescheuert – ist es aber gar nicht! Ständig stehe ich unter der Beobachtung meiner Familie, Freunde und Arbeitskollegen. Sie bekommen natürlich auch mit was ich esse und wann ich wie oft zum Sport gehe. Die Nachfragen wie: „Oh, heute doch eine Tüte Gummibärchen?“, oder: „Na, doch wieder faul geworden?“, erwecken in mir einen positiven Druck. Plötzlich habe ich immer das Verlangen, auch den anderen zu beweisen, wie stark und zielstrebig ich wirklich sein kann. Klar, es kann auch nervig werden, wenn jeder mit demselben Thema ankommt und nachhakt. Aber es ist wirklich effektiv und es schadet nicht, wenn man ein wenig Druck von Außen bekommt.
Mit Spaß, Disziplin und Ehrgeiz zum Ziel
Sehr wichtig ist es auch, sich immer wieder Pläne zu machen. Schon am Sonntag schreibe ich mir auf, wie ich es die ganze Woche lang angehen werde. Es ist wirklich ein Glücksgefühl, einen Haken hinter einer Aktivität machen zu können, die man erfolgreich absolviert hat. Du siehst mit eigenen Augen, was du erreicht hast und es spornt noch mehr an, immer weiter zu machen. Außerdem kann jeder den Überblick behalten, wie lange man selbst schon standhaft geblieben ist. Also ausprobieren und realistische Pläne schmieden!
Sich einem Vorsatz zu stellen, ist natürlich der erste Schritt. Keinesfalls sollte man sich aber selber etwas vorgaukeln. Nicht der Vorsatz an sich, sondern das erreichte Ziel, ist wirklich etwas auf das jeder stolz sein kann. Was natürlich dazu gehört: Viel Disziplin und Ehrgeiz. Es ist frustrierend, wenn die Mitmenschen einem schon Mitte Januar wieder vorhalten können: „Ich hab dir doch gesagt – das schaffst du nie!“ Natürlich darf der Spaß bei der ganzen Sache auch nicht vergessen werden, um sich wirklich einen der beliebtesten Vorsätze im neuen Jahr zu erfüllen: Mehr Sport und eine gesündere Ernährung. Also ran ans Neujahrsabspecken mit Sportschuhen und Durchhaltevermögen!
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