Gerade in der heutigen Zeit, wo absolut alles immer vorhanden und möglich ist, sollte Nachhaltigkeit in unserem Leben sehr wichtig sein. Die Generationen vor uns haben so einiges anders gehandhabt als wir heutzutage. Doch haben sie es tatsächlich besser gemacht?
Zum nachhaltigen Leben kann ein jeder mühelos etwas beitragen. Angefangen vom Kauf regionaler Produkte bis hin zu einfach öfter, kleinere Strecken zu Fuß zu gehen. Diese Aufzählung könnte jetzt so unglaublich lang werden, dass sicher für einen jeden etwas dabei wäre, was sehr leicht umzusetzen ist. Dass man selbst absolut gar nichts beitragen könne, um nachhaltiger zu leben, halte ich für ein Gerücht. Ich sehe in solchen Fällen dann eher eine Engstirnigkeit, nichts verändern zu wollen, oder gar eine Bequemlichkeit.
Und damit immer, die praktischere Variante zu wählen. Hierbei sollte aber ein jeder für sich entscheiden. Brauche ich für ein nachhaltiges Leben zwangsläufig Produkte, welche vegan, recycelt oder Fair Trade produziert wurden, dafür aber von der anderen Seite der Welt importiert werden müssen? Oder ist es doch besser für die Umwelt, regional einzukaufen, auch wenn kein bestimmtes Zertifikat oder Ähnliches auf diesen Etiketten steht?
Vorbild: Oma
Ich persönlich setze mich auch schon länger mit diesem Thema auseinander und habe für mich und meine Familie einen guten Weg gefunden, mit dem ich guten Gewissens leben kann. Da ich das Glück habe, Uroma und Oma noch kennengelernt haben zu dürfen, versuchte ich nach ihrem Vorbild alles, soweit es ging, selbst zu machen. Von den beiden Frauen sah ich ja immer, wie man Sachen wiederverwendet, selbst herstellt und auch haltbar machen kann.
Umso interessanter fand ich es, je älter ich wurde, dass die Zeiten sich ja noch mehr veränderten und nun auch meine Großeltern anfingen, alles einfach zu kaufen. Auf meine Frage nach dem „wieso“ kam die Antwort: ‚Weil sich das Selbermachen nicht mehr auszahlt.‘ Hier kam dann viel Bequemlichkeit dazu von ihrer Seite. Heutzutage gibt es ja vieles, was uns die Arbeit erleichtert. Ich wollte natürlich selbst erfahren, wieso sie dies auf einmal so sahen.
Alles selbst zu machen ist doch das Beste, oder?
So fing ich zum Beispiel an, mein eigenes Obst, Gemüse und Kräuter zu ziehen. Dieses verkochte ich nicht nur frisch nach dem Ernten, sondern ich trocknete oder kochte es auch ein, um alles, was ich nicht nutzen konnte, haltbar zu machen. Ab sofort wurde bei mir nichts mehr gekauft, was in irgendeiner Form maschinell gefertigt wurde. Ich hatte sehr viel Spaß daran, aber das Ganze war ziemlich zeitaufwändig. Zeit, die ich damals problemlos hatte. Hätte ich damals aber einen 40-Stunden-Job gehabt, wüsste ich nicht, wie das Ganze hätte gehen sollen.
Alte Klamotten wurden entweder genäht oder umfunktioniert zu Putztüchern oder teils auch als Puppengewand. Den Einkauf hielt ich strickt regional, das Meiste kaufte ich sogar direkt vom Bauern im Ort. Das Ganze machte ich ziemlich lange, eben weil ich es gerne tat. Aber ich verstand auch meine Großeltern, dass sie es eher bevorzugten, die Lebensmittel zu kaufen, statt wirklich alles noch selbst zu machen.
Jeder kann einen eigenen Beitrag für die Umwelt leisten
Es brauchte viel Zeit und Energie. Zeit, die wir uns normal nicht so genehmigen in dieser schnellebigen Zeit, in der wir leben. Geräte und Behälter musste ich trotzdem alle neu kaufen, um dies alles möglich zu machen. Im Endeffekt muss das jeder für sich ausmachen, was in Ordnung ist für unsere Umwelt ist und was nicht. Inwieweit man gehen kann und was nun wirklich sein muss und was nicht. Ich denke, wie auch in allen anderen Lebensbereichen, sollte man einfach tun, was sich gut anfühlt und womit man selbst leben kann, auch wenn es nicht zu 100 Prozent nachhaltig ist.
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