Das Experteninterview ist bei Hausarbeiten und ganz besonders bei Abschlussarbeiten eine beliebte Form der Recherche und der Aufarbeitung für fachliche Themen. Mit der Hilfe des Interviews können nicht nur Thesen in der Arbeit bestätigt werden, sondern es wird auch der Grundstein für eine Debatte gelegt. Gleichzeitig ist dieses Interview natürlich auch eine Herausforderung, weil es auf verschiedenste Weisen in die Abschlussarbeit eingewoben werden kann. Es gibt verschiedene Anleitungen und Hilfsmittel, die dabei helfen können, diese Herausforderung für die eigene Hausarbeit zu meistern und das Interview zu einem zentralen Punkt der eigenen Arbeit zu machen.
Die wichtigsten Schritte für die Vorbereitung
Gerade beim Experteninterview braucht es eine klare Vorbereitung, damit die Struktur des Interviews in die eigene Arbeit passt und die Aussagen am Ende einfach ausgewertet werden können. Natürlich braucht es auch den richtigen Interviewpartner. Eine umfassende Recherche, welche Personen für den eigenen Plan in Frage kommen, ist daher von höchster Wichtigkeit bei der Vorbereitung. Darüber hinaus sollte man sich schon vor der Durchführung folgende Fragen stellen, wenn es um die Durchführung eines Experteninterviews geht:
- Soll das Interview als Basis für eine Forschungsfrage oder nur für Hintergrundinformationen eingesetzt werden?
- Welcher Kanal soll genutzt werden? Telefon, E-Mail oder direkte Gegenüberstellung?
- Inwiefern sind die entsprechenden Aussagen nutzbar und welcher Teil des Interviews soll in die spätere Arbeit einfließen?
Die Suche nach dem passenden Partner und die Frage nach der richtigen Form sollten also geklärt sein, bevor man sich an die eigentliche Arbeit mit dem Interview macht. Hier gilt natürlich das Prinzip absoluter Sorgfalt. Im besten Fall sollte das komplette Interview als Quellenangabe zur Verfügung stehen. Auch dafür gibt es ganz unterschiedliche Ansätze, die alle funktionieren können.
Transkribieren und Kodieren – das Interview aufbereiten
Nach dem Interview liegt in der Regel eine Menge an Rohdaten vor. Im besten Fall hat man sich dazu entschieden, das Interview direkt aufzuzeichnen und somit alle Aussagen noch einmal zur Hand. Gerade dann, wenn sich das Experteninterview über einen längeren Zeitraum oder sogar mehrere Sitzungen zog, ist es beinahe unmöglich, sich alle Aussagen zu merken – eine Aufnahme ist hier der richtige Ansatz, um nicht einzelne Aussagen zu vergessen oder am Ende falsch in der eigenen Arbeit wiederzugeben. Entsprechende Geräte gibt es heute für jedes Smartphone oder auch in klassischer Form. Die eigentliche Herausforderung liegt darin, das Interview am Ende auch zu Papier zu bringen.
Eine Transkriptionssoftware kann hier eine ganze Menge Arbeit abnehmen. Die entsprechende Software ist dazu in der Lage, die Sounddatei von einem Interview ohne großen Aufwand in eine Textform zu bringen. So bleibt die quälende Arbeit, sämtliche Inhalte aus dem Interview niederzuschreiben, wenn man sie für die eigene Arbeit nutzen möchte. Eine solche Software ist also eine Zeitersparnis und eine Steigerung der Effizienz, die man in jedem Fall bei der Arbeit mit einem Experteninterview nutzen sollte.
Danach geht es an die Kodierung der Aussagen. Alle Antworten werden in verschiedene Kategorien eingeteilt und in unterschiedlicher Form in die eigene Arbeit eingefügt. Dabei ist es natürlich immer eine Frage des Themas, welche Kodierung nötig ist. Es ist aber eine weitere wichtige Vorbereitung, damit man am Ende aus dem Entwurf eine fertige Expertenarbeit abliefern kann, in der die Aussagen des Interviewten nach dem Standard für wissenschaftliche Arbeiten genutzt worden sind. Nach der Kodierung sollte zudem klar sein, an welchen Stellen der eigenen Arbeit die entsprechenden Aussagen genutzt werden können und wo sie sich am besten innerhalb der Arbeit wiederfinden sollten. Das sind die letzten Schritte der Vorbereitung – danach geht es an die praktische Umsetzung.
Das Experteninterview durch gute Vorbereitung einfach abschließen
Bei der abschließenden Analyse kommt es wieder auf die Frage an, ob das Interview nur den Sinn hatte, eigene Thesen zu untermalen oder einen anderen Blickwinkel zu liefern. In jedem Fall ist eine inhaltliche Analyse nicht nur der Aussagen des Interviewpartners wichtig, sondern natürlich auch der eigenen Thesen, die damit verbunden sind. Eine Gegenüberstellung der eigenen Thesen mit den fachlichen Aussagen lässt es so wirken, als hätte es in der eigenen Arbeit einen Austausch geliefert – oder als wenn der Experte die eigenen Ansätze bestätigt hätte. Die Komplexität der Analyse ist daher auch immer eine Frage dessen, wie umfassend das Interview war und welchen Sinn es für die eigene Arbeit hatte.
Alles in allem ist das Experteninterview also auch weiterhin eine der wichtigsten Säulen für eine gute Bachelorarbeit. Dank moderner Hilfsmittel und einer guten Vorbereitung ist ein solches Interview nicht nur bereichernd für den Inhalt der eigenen Arbeit, sondern kann auch mit vergleichsweise wenig Arbeit in die eigene wissenschaftliche Abhandlung eingefügt werden. Zwar bietet sich diese Form nicht bei jedem Thema an – dort wo es aber möglich ist, sollte man es in jedem Fall nutzen. Wichtig ist nur, dass die wissenschaftlichen Standards beachtet werden und es eine umfassende Quellenangabe für das Interview selbst gibt.
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit einem externen Redakteur.
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