Nach unseren anfänglichen Schwierigkeiten in Vietnam und unseren gemischten Gefühlen beim Verlassen des ersten Landes unserer sechswöchigen Reise traten wir den Flug zu unserem nächsten Reisestopp an: Thailand. Unsere Reiselust war zurückgekehrt und wir waren mehr als bereit, wieder die schönen Seiten des Urlaubs zu genießen. Welch besseren Ort könnte es dafür geben als die Inseln Thailands?

Unser erster Stopp in Thailand war selbstverständlich Bangkok. Wir hatten dort nur einen vollen Tag eingeplant, da wir nach Vietnam genug von Großstädten hatten. Schon bei der Planung des Tages stieg unsere Vorfreude allerdings weiter und weiter, wenn wir über den Großen Palast lasen sowie über den liegenden Buddha und weitere Tempelanlagen. Wir waren bereit für die buddhistische Kultur und all ihre wunderschönen Gebetsstätten.

Der Große Palast
Als erstes Ziel Bangkoks stand also der Große Palast auf unserer Liste, da man dort laut Tipps so früh wie möglich eintreffen sollte, falls man nicht stundenlang in Menschenschlangen stehen wollte. Wir sind also früh morgens hin, um direkt nach der Eröffnung hineinzugelangen. Guter Tipp! Auch um 8:30 Uhr war es schon relativ voll, allerdings bei Weitem ruhiger als zwei Stunden später, als wir das Geländer wieder verließen.
Der Große Palast wurde vom 18. Jahrhundert bis zum 20. Jahrhundert als Residenz der Könige des Landes genutzt und ist momentan der Ort, an dem täglich tausende Thailänder um ihren im Jahr 2016 verstorbenen König „Bhumibol der Große“ trauern. Der König war der längste amtierende Monarch Thailands und hatte es sich zur Aufgabe gemacht, das Land stets zum Vorteil seiner Menschen zu führen. Kein Wunder also, dass er auch jetzt noch sehr verehrt wird und ein Teil des Großen Palastes zu Trauerzwecken gesperrt ist. Unsere Erfahrungen hat dies jedoch nicht im geringsten negativ beeinflusst, sondern eher positiv. Es war schön und interessant zu sehen, wie sehr das Land seinen verstorbenen König verehrte und liebte.
Von dem Gelände des Großen Palastes selbst waren wir überwältigt und auch von der unglaublichen Hitze schon in den frühen Morgenstunden. Keine Erwartung, die wir an das Gelände hatten, konnte den Tempeln und Gebäuden gerecht werden, die den Palast umgeben. Es war einfach wunderschön und auch wenn man sich durch die Touristen quetschen musste, ließen wir uns viel Zeit beim Betrachten der wunderschönen Verzierungen und Malereien und machten ein paar Pausen, um alles auf uns wirken zu lassen.
Der Große Palast in Bangkok ist auf jeden Fall einen ausgiebigen Besuch mehr als wert. Falls ihr einen Besuch plant, denkt auf jeden Fall an die passende Kleidung und nehmt euren Reisepass mit. Außerdem lohnt es sich wirklich etwas früher aufzustehen, um nicht mehrere Stunden in der prallen Sonne anzustehen.
Das Zuhause des liegenden Buddha
Da wir nur einen Tag zur Stadtbesichtigung hatten, gab es keine Zeit für Pausen. Nach dem Palast ging es also direkt weiter zum Wat Pho, ein buddhistischer Tempel, der eine von Thailands liegende Buddhastatuen zur Schau stellt. Auch hier waren wir wieder vollkommen begeistert und schlenderten über das gesamte Gelände, um alle wunderschönen Einzelheiten zu bestaunen. Wir blieben mehr als einmal vor Gebäuden stehen und stellten uns die Frage, wie die Menschen früher so viel Detail in jede Tür, jeden Turm und sogar die Wände einbringen konnten. Buddhistische Tempel sind wirklich etwas ganz Besonderes.
Wat Arun
Über den Fluss ging es dann zur letzten Tempelanlage auf unserem Plan: Wat Arun. Auch nach all den Tempelanlagen, die wir bis dahin schon besichtigt hatten, machte dieser Ort mich sprachlos. Meiner Meinung nach ist diese Tempelanlage einfach atemberaubend schön.
Am Abend entschlossen wir uns noch zur berüchtigten Khao San Road zu gehen. Eine Straße, die für ihre vielen Restaurants, Marktstände bekannt und bei Backpackern sehr beliebt ist. Dort aßen wir zu Abend und erlebten unseren ersten richtigen Monsunregen.
Lustigerweise schien es, als würden auch die Standinhaber ihren ersten Monsunregen erleben. Obwohl es zu dieser Zeit wohl jeden Abend in Strömen regnet, werden die Plastikplanen, die die Ware vor der Nässe schützen sollen, keinesfalls im Vorhinein befestigt. Stattdessen schicken die Inhaber jeweils einen ihrer Angestellten an die Straße, um sie festzuhalten, bis der Regen vorüber ist.
Eine kleine Auszeit
Auch wenn der Tag in Bangkok schneller verging, als uns lieb war, wir haben von diesem Tag unglaublich viele tolle Eindrücke mitnehmen können und freuten uns nun noch mehr darauf, den Rest des Landes zu erkunden.
Dies wollten wir allerdings erst einmal mit ein bisschen Entspannung verbinden. Also setzten wir uns erst einmal für 16 Stunden in einen Bus, der uns nach Ao nang brachte, ein kleiner Ort an der Westküste Thailands. Ao Nang ist der perfekte Ausgangsort für das bekannte Island Hopping, bei dem man sich von Insel zu Insel fahren lässt. Erst einmal stand allerdings die etwas größere Insel Koh Lanta auf unserem Plan. Dort genossen wir erst einmal zwei volle Tage pure Entspannung und Ruhe am Strand.
Hong Island
Als es dann zurück nach Ao Nang ging, entschieden wir uns einen Tagesausflug zur Hong Island zu machen. Wir kauften also ein Bootticket und stiegen mit vier weiteren Personen auf ein kleines Boot mit unserem eigenen Fahrer. Kaum hatten wir den Anlegeplatz am Strand verlassen, war uns auch schon klar, dass dieser Ausflug eines des Highlights unserer Reise sein würde. Allein die Bootsfahrt über das offene Meer mit Aussicht auf die vielen kleinen Inseln der Westküste hat schon unglaublich viel Spaß gemacht und war ein tolles, neues Erlebnis. Nach einer Stunde Bootsfahrt hielten wir dann für eine Pause in der Lagune der Insel an und sprangen in das unglaublich schöne türkisfarbene Wasser. Es war einfach ein wunderbar freies Gefühl.
Nach der Lagune ging es dann zum Hauptstrand der Insel, der zwar wunderschön anzusehen, allerdings leider auch ziemlich überlaufen war. Viel zu viele Touristen liefen an dem schmalen Strandstück hin und her oder schwammen mit ihren Schwimmwesten im Wasser. Die Frage, wieso man in dem seichten Wasser eine Schwimmweste brauchte, konnten wir uns leider auch nicht beantworten.
Phuket und der Big Buddha
Nach den wenigen entspannten Tagen saßen wir dann auch schon wieder im Bus. Unser letzten Ziel in Thailand: Phuket. Die größte Insel Thailands hat viele bekannte Strände zu bieten. Wir entschieden uns unser Hotel am Rawai Beach zu buchen. In dem kleinen Ort war es zwar eher ruhig und etwas leer, allerdings wimmelt es dort nur so vor Restaurants und Bars. Man kann also auch dort seine Zeit wunderbar verbringen.
An unserem letzten Tag in Thailand stand noch ein letzter Ausflug an: Wir buchten in unserem Homestay einen Roller und machten uns auf den Weg. Die Fahrt zu unserem Ziel war eher aufregend, da ich erst einmal in meinem Leben Roller gefahren war und das auch nur auf der Insel Lombok, wo es beinahe keinen Verkehr gab. Durch die Vororte Phukets zu fahren war da schon etwas anderes. Doch wir kamen lebend an und durften etwas erleben, was wir wohl so schnell nicht mehr vergessen werden: den Big Buddha.
Der Big Buddha ist eine 45 Meter hohe Buddha-Statur, die in viele tausende kleine Marmorplatten gekleidet ist. Wieder einmal waren wir überwältigt. Die Statur selbst ist ja schon eindrucksvoll genug, dazu kommt jedoch noch die unglaubliche Aussicht von dem Berg hinunter, auf dem der Buddha erbaut wurde. Von dort aus sieht man das Meer, die Stadt Phuket, die wunderschönen grünen Berge, die alles umranden. Ein einmaliger Ausblick.
Und als wäre das noch nicht genug, wird das Gefühl der Ehrfurcht, dass man dort oben verspürt, noch durch den lauten Gesang der betenden Mönche im inneren des Buddhas verstärkt. Normalerweise verbringt man wohl nicht so viel Zeit auf dem Berg. Yannick und ich verbrachten dort allerdings weit mehr als eine Stunde. Wir genossen die Aussicht, betrachteten die Gebete der Mönche und ließen die Emotionen des Ortes auf uns wirken.
Nach diesen zehn ereignisreichen Tagen verließen wir Thailand mit einem sehr guten Gefühl. Wir hatten viele neue Erfahrungen gemacht, viele verschiedene Orte gesehen und einen kleinen Einblick in den Buddhismus erhalten. Natürlich hätte die Zeit in Thailand ruhig länger sein können, doch wir freuten uns auch sehr auf unseren nächsten Halt. Der nächste Flug würde uns nach Sri Lanka bringen, ein Inselstaat im Indischen Ozean.
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