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Aktuelle Seite: Startseite / Kultur / Kinderschutz im Web: So leicht haben es Pädophile auf Youtube

Kinderschutz im Web: So leicht haben es Pädophile auf Youtube

5. März 2019 von Lilover Laylany Rodriguez Kommentar verfassen

Es ist erschreckend: Youtuber Matt Wattson, alias MattsWhatItIs, zeigt in seinem Recherche-Video, wie ein vermeintlich unfehlbarer Algorithmus in wenigen Klicks den Zugang zu einem Pädophilen-Universum eröffnen kann. Sein Video mit dem Titel „Youtube erleichtert sexuelle Ausbeutung von Kindern und verdient Geld daran“ erzielte innerhalb weniger Tage ganze 2,5 Millionen Aufrufe. Auf verstörende Weise deckt er darin auf, wie Youtube’s Algorithmus Videos von Minderjährigen an Pädophile bewirbt.

© Pixabay

Das Gesicht von Youtuber Matt wechselt zwischen Aggression und Ungläubigkeit hin und her. Er habe selbst Nichten und könne nicht glauben, dass Youtube so etwas zulasse. Damit meint Matt das „Wurmloch“, wie er es nennt. Seine Recherche zeigte, wie leicht Youtube es Pädophilen macht, an Videos mit Kindern zu kommen. Anhand eines neu eingerichteten, unbenutzten Accounts veranschaulicht er den Algorithmus hinter der Video-Plattform. Dieser Algorithmus lernt mit jedem Klick, die Präferenzen des Nutzers zu erkennen und schlägt ihm dann passende Videos vor. Fatalerweise trifft dies auch auf sexuell impliziten Inhalt zu.

Matt startet mit einer einfachen Youtube-Suche nach dem Begriff „Bikini Haul“. Wahllos klickt er auf einzelne, ihm empfohlene Videos und siehe da: Nach gerade mal zwei Klicks erscheint das erste Video mit einem offensichtlich minderjährigen Mädchen als Thumbnail in seiner Suchzeile. Als Matt auf dieses eine Video klickt, ist die rechte Suchzeile voll von knapp bekleideten, jungen Mädchen. Der Youtube Algorithmus hat sich Matts vermeintliche Präferenzen gemerkt und schlägt ihm nun eine Vielzahl an ähnlichen Videos vor.

„Time Stamps“ dokumentieren einzelne Szenen

Das ist aber leider nicht das einzige Problem. Denn Pädophile nutzen die Plattform auch, um sich untereinander zu vernetzen. Deutlich wird das an etlichen Videos, unter denen Nummern getauscht und Links zu Kinderporno-Seiten geteilt werden. Besonders abscheulich sind die sogenannten „Time Stamps“. Nutzer veröffentlichen in den Kommentarspalten Szenen, in denen die Kinder in besonders „aufreizenden“ Posen zu sehen sind, in dem sie die genaue Minutenzahl teilen. Solche Time-Stamps bekommen oft besonders viele Likes, sodass sie meist ganz oben in der Kommentarspalte stehen.

Die Recherche zeigt auch, dass die Monetarisierung nicht mal bei Videos von minderjährigen Halt macht. Etliche Anzeigen, von Möbelherstellern bis zu Disney, werden vor diesen Videos geschaltet. Das ist Ausbeutung in seiner perfidesten Art.

Und was macht Youtube?

Auf dem Support-Blog heißt es: „Sexuell explizite Inhalte mit Minderjährigen und Inhalte, in denen Minderjährige sexuell ausgebeutet werden, sind auf YouTube untersagt. Wir melden Inhalte mit Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern an das Nationale Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder (NCMEC)“. Praktisch bedeutet das aber leider relativ wenig. Youtube hält nämlich vor allem seine Nutzer für verantwortlich und fordert diese auf, verbotene Inhalte zu melden.

Seit 2017 deaktiviert die Plattform die Kommentarspalten bei „unangemessenen Inhalten“. Wie schlecht das allerdings funktioniert, zeigt das Video eines anderen Youtubers. In diesem hatte der Kommentator das englische Wort „topless“ falsch geschrieben. Allein das reichte schon aus, um nicht von dem Algorithmus erkannt zu werden.

Unternehmen wollen vorerst keine Werbung mehr schalten

Als Reaktion auf das Video von Matt haben mehrere Unternehmen das Ende ihrer Werbepartnerschaft mit Youtube angekündigt, unter anderem Nestlé und Disney. Auch Youtube hat endlich reagiert. Man habe erkannt, dass der Algorithmus „fehlerhaft sei“ und wolle Maßnahmen ergreifen. Außerdem soll das Personal aufgestockt werden.

Trotz allem bleibt ein ungutes Gefühl. Hätte Youtube genau so reagiert, wenn Matts Video keine Klicks in Millionenhöhe und breite mediale Aufmerksamkeit erhalten hätte? Das bleibt fraglich. Und trotzdem war es eben doch ein Nutzer dieser Plattform, der auf die Problematik überhaupt aufmerksam gemacht hat. Neben all den Gefahren und Riskieren, zeigt sich dann auch eine gute Seite des Internets: Menschen, die auf Missstände aufmerksam machen!

Zum Video von Matt:


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Lilover Laylany Rodriguez

Lilover Laylany Rodriguez

Lilover Laylany Rodriguez wurde 1995 als Tochter einer spanischen Mutter und eines kurdischen Vaters in Marburg an der Lahn geboren. Die mehrsprachige und multikulturelle Welt, in der sie aufwuchs, hat sie früh geprägt und ihre Liebe zu fremden Sprachen und Kulturen entfacht. Seit 2016 studiert sie Spanisch, Portugiesisch und Volkswirtschaft in Gießen und engagiert sich dort ehrenamtlich für bessere Studienbedingungen. In ihrer Freizeit liest sie am liebsten Bücher über starke Frauen oder schreibt Artikel über Themen, die sie bewegen.
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Kategorie: Kultur Stichworte: Kinder, Kinderschutz, Sex, Sexualität, Social Media, Werbung, You Tube, YouTube

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Über Lilover Laylany Rodriguez

Lilover Laylany Rodriguez wurde 1995 als Tochter einer spanischen Mutter und eines kurdischen Vaters in Marburg an der Lahn geboren. Die mehrsprachige und multikulturelle Welt, in der sie aufwuchs, hat sie früh geprägt und ihre Liebe zu fremden Sprachen und Kulturen entfacht. Seit 2016 studiert sie Spanisch, Portugiesisch und Volkswirtschaft in Gießen und engagiert sich dort ehrenamtlich für bessere Studienbedingungen. In ihrer Freizeit liest sie am liebsten Bücher über starke Frauen oder schreibt Artikel über Themen, die sie bewegen.

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