Das Genie beherrscht das Chaos – und wenn es danach ginge, wären wir wohl alle Genies. Aufräumen und Ordnung zu halten ist manchmal viel schwieriger als man denkt und trotzdem ist es für jeden von uns erstrebenswert. Nicht umsonst sagte manche Oma immer wieder: Ordnung ist das halbe Leben. Wenn wir Ordnung und Klarheit um uns herum haben, kann auch unser Kopf herunterschalten und sich auf das Wesentliche konzentrieren.
Doch nicht immer schaffen wir es, unser Zuhause so ordentlich zu halten, wie wir gerne würden. Das kann viele Ursachen haben, in den meisten Fällen fehlen uns effektive Strategien und um genau diese geht es in diesem Artikel.
Wir wissen alle: Ein aufgeräumtes Zuhause kann unsere Stimmung immer verbessern. Es schafft nicht nur eine angenehme Atmosphäre, sondern auch Raum für Kreativität und Wohlbefinden. Strukturen und gesunde Gewohnheiten helfen uns in der Regel, nicht nur Ordnung zu schaffen, sondern diese auch langfristig aufrecht zu erhalten.
Warum ist es eigentlich so schwer?
Ordnung zu schaffen mag vielleicht noch vergleichsweise einfach gelingen, aber Ordnung halten ist für viele eine Herausforderung. Ruckzuck liegen auf den sorgfältig aufgeräumten Oberflächen neue Gegenstände, die dort eigentlich nicht hingehören. Besonders in einer schnelllebigen Welt, die uns zeitlich viel abverlangt ist Ordnung nicht nur sehr notwendig, aber auch sehr rar geworden. Wo Zeitmangel und Stress vorherrschen, dort wartet bereits das Chaos auf uns.
Obwohl wir genau wissen, dass uns Unordnung nicht guttut, schaffen wir sie doch immer wieder neu. Ein aufgeräumtes Zuhause oder Arbeitsumfeld kann nicht nur Stress reduzieren, sondern auch die Produktivität steigern, was vor allem bei der Arbeit im Homeoffice Vorteile bietet. Wie also schafft man es, langfristig und nachhaltig für Ordnung zu sorgen? Hier sind einige bewährte Tipps und Strategien, die dir helfen werden, nicht nur einmalig aufzuräumen, sondern dauerhaft Ordnung zu halten.
Die Kunst des Ausmistens
Im Laufe unseres Lebens, so kurz oder lang es bisher gewesen sein mag, sammeln sich sehr viele Dinge. Es sind tendenziell auch wesentlich mehr Dinge, als vor 50 Jahren und das allein wäre noch die halbe Leid. Allerdings kommt in unserer Zeit noch erschwerend der Platzmangel hinzu, sowie die Möglichkeit, alles auf Knopfdruck zu bekommen und damit ein gesteigertes Konsumbedürfnis. Erinnerungsstücke, Kleidung, in die wir nicht mehr reinpassen oder die uns zu groß geworden ist.
All das nimmt nicht nur Platz ein, sondern bildet auch eine Art von emotionalem Ballast. Je mehr Dinge wir haben, umso mehr müssen wir daran denken, die verwahren und/oder pflegen. Der erste und wichtigste Schritt zu mehr Ordnung ist das konsequente Ausmisten und Loslassen. Wie viele überflüssige Dinge wir eigentlich besitzen, wird uns erst klar, sobald wir uns einen genauen Überblick darüber verschaffen und sie alle auf einen großen Haufen werfen. Nimm dir also genügend Zeit, um deine Besitztümer zu durchforsten und dich von Dingen zu trennen, die du nicht mehr brauchst oder liebst. Ein minimalistischer Ansatz kann nicht nur den physischen Raum, sondern auch den mentalen Raum befreien.
Ordnungssysteme einführen
Manchmal fehlt es uns nicht am Willen, sondern an Mitteln, Wegen oder Systemen. Ein gut durchdachtes Ordnungssystem ist daher entscheidend, um auch langfristig für Ordnung zu sorgen. Wenn du zu wenige Regale oder Schubladen hast, wird sich das Chaos früher oder später breit machen, Überlege dir also welche Gegenstände du häufig benötigst und welche eher selten und beachte, dass eine unpraktische Ausrichtung dieser Gegenstände wahrscheinlich nicht lange ordentlich bleiben wird. Die Gegenstände kannst du dann entsprechend sortieren und ordnen.
Erinnere dich immer wieder daran, dass alles, was unpraktisch oder schlecht durchdacht ist, im Endeffekt für Unordnung sorgt. Regale, Körbe und Aufbewahrungsboxen sind deine besten Freunde, wenn es um Ordnung und System geht. Sie können dabei helfen, den Raum effizient zu nutzen und gleichzeitig für Struktur zu sorgen und eine Übersichtlichkeit zu schaffen. Genauso wichtig ist es, die Dinge nach Kategorien oder Zugehörigkeiten zu sortieren, das macht es leichter, sie wiederzufinden und spart Zeit.
Tägliche Routinen etablieren
Ordnung entsteht oft durch kleine, bewusste und regelmäßige Handlungen. Genauso verhält es sich jedoch auch leider mit Unordnung, die durch eine gewisse Unachtsamkeit verursacht wird. Ein liegengelassener Löffel in der Spüle kann dafür sorgen, dass wir unbewusst noch mehr Dinge hineintun. So will es das Gesetz: Unordnung zieht in der Regel immer weitere Unordnung an. Setze dir am besten das Ziel, bewusst täglich etwas Zeit für das Aufräumen einzuplanen und die Dinge an ihrem Platz zu halten.
Das kann das Zurückstellen von Gegenständen an ihren Platz sein, das Abwaschen von Geschirr oder das Aufräumen des Schreibtisches. Durch die Einführung solcher Routinen wird das Aufräumen zu einer Gewohnheit, die sich leicht in den Alltag integrieren lässt und vor allem lernt dein Kopf nach und nach, an welchen Platz die Dinge gehören. Übrigens gibt es auch Regeln, die man etablieren kann. So beispielsweise eine Regel, dass jeder Gegenstand den du in die Hand nimmst dahin gestellt wird, wo er hingehört. Es klingt vielleicht banal, aber es hilft bei dem Erhalt der täglichen Ordnung.
Digital aufräumen
Wir kennen sie alle: volle Desktops und gut gefüllte Ordner voll alter Bilder vom Handy. Nicht nur unser Zuhause braucht Pflege und Ordnung, sondern auch der digitale Raum in dem wir uns bewegen. Auch wenn es früher vielleicht oft unterschätzt wurde, ist der Digitale Raum gewissermaßen ein Ausdruck unserer selbst geworden und gehört zu uns, wie jedes Zimmer unseres Wohnraumes. Und genau deswegen sollte er genauso behandelt werden, wie ein Raum und sollte ebenfalls regelmäßig ausgemistet werden.
Unnötige Dateien, E-Mails und Apps können den virtuellen Raum genauso beengend machen, wie physische Unordnung und Auswirkungen auf unsere Arbeitsleistung und unser Wohlbefinden haben. Nimm dir also die Zeit, um deine digitale Welt zu entrümpeln. Lösche unnötige Dateien, sortiere E-Mails und organisiere deine digitalen Dokumente nach einem System, in dem du dich wohlfühlst und das für dich bequem ist. Eine aufgeräumte digitale Umgebung fördert nicht nur die Effizienz, sondern auch deine Konzentration auf das Wesentliche. Ein kleiner Bonus einer solchen Aufräumaktion ist natürlich auch der freiwerdende Speicherplatz, den wir alle gut gebrauchen können.
Nachhaltigkeit in der Ordnungspflege
Ein frisch aufgeräumtes Zuhause ist wunderschön, dennoch schaffen wir es oft nicht, die schwer erarbeitete Ordnung ein paar Tage zu halten. Damit Ordnung nicht nur vorübergehend ist, sondern nachhaltig, ist es wichtig, dass wir und regelmäßig Zeit für die die Pflege der Ordnung nehmen. Überprüfe in regelmäßigen Abständen deine Besitztümer und dein Ordnungssystem, vielleicht findest du Fehler oder Verbesserungsmöglichkeiten in den bisherigen Mustern.
Vielleicht merkst du, dass der Salzstreuer an einem ungünstigen Platz steht und kannst es ändern und dich umgewöhnen. Vieles, was uns vielleicht ästhetisch erscheint, ist im Alltag unpraktisch oder sogar störend, deswegen bleibe immer sensibel für eventuelle Veränderungen. Betrachte es als einen Weg, der dich deinem Idealzustand näherbringt und deine Lebensqualität steigert. Vergiss also nicht, deine Ordnungssysteme und Muster an neue Bedürfnisse anzupassen und immer offen für Neues zu bleiben.
Digitale Helfer
Manchmal können wir nicht an alles gleichzeitig denken, deswegen gibt es auch viele kostenlose digitale Helfer, die das für uns übernehmen und uns daran erinnern, wann Zeit ist, aufzuräumen oder etwas zu sortieren. Vielleicht verzetteln wir uns dabei, wann was gemacht werden muss und genau dafür sind sie richtig. Es gibt viele kostenlose Apps, bei denen du ganze Räume und To Dos eintragen kannst und die dich daran erinnern, wann was das nächste Mal gemacht werden muss. Das ist sehr praktisch und spart Gedanken und Zeit, die wir besser investieren können.
Genieß es
Zur Ordnung gehört nicht nur das oft als lästig empfundene Aufräumen, sondern auch ein Stück Freude. Ordnung zu schaffen kann ein wirklich befreiendes Gefühl sein, vor allem wenn du emotional bist und an einigen Sachen hängst. Vielleicht entdeckst du neue Wege, deine Besitztümer wertzuschätzen und sie für dich präsent zu halten. Freue dich auch über diese neu gefundene Wertschätzung. Stell dir vor, wie glücklich du dich schätzen kannst, so viele schöne Sachen zu haben. Sicherlich wird es nicht immer klappen, aber wenn es ab und zu geht, ist es schon Grund genug, sich daran zu erfreuen.
Eine langfristige Investition
Ordnung schaffen und sie zu halten ist mehr als nur eine lästige Pflicht, die wir täglich erfüllen müssen – es ist eine Investition in dein Wohlbefinden und deine Lebensqualität. Mit den richtigen Strategien und einer bewussten Herangehensweise kannst deinem gesamten Umfeld einen neuen Anstrich verpassen und dabei sogar deinen eigenen Stil entwickeln. Bedenke, dass es immer eine Investition in dich selbst ist, die sich allemal lohnt.
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