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Aktuelle Seite: Startseite / Sport / „FIFA Fairplay?“ – Nicht nur auf dem Platz!

„FIFA Fairplay?“ – Nicht nur auf dem Platz!

25. Juni 2014 von Dominik Funken Kommentar verfassen

Die Zahlen sind erschreckend und müssten eigentlich auch alarmierend sein: Über 400 Tote auf den Baustellen zur FIFA-Weltmeisterschaft in Katar. Der Internationale Gewerkschaftsbund geht davon aus, dass bis zur WM etwa 4.000 Arbeiter auf den Baustellen sterben werden. Die Arbeiter müssen für einen Hungerlohn von nur 950 Katar Real (weniger als 200 Euro) pro Monat – oft ohne jegliche Absicherung in schwindelerregenden Höhen – sechs Tage bei Temperaturen von 50 Grad hart schuften.

Das Schweigen des Westens

Auf der anderen Seite stehen die Ölscheichs, die die WM offenbar durch Korruption der FIFA-Funktionäre ins Land geholt haben. Es scheint so, als wüssten sie nicht, was sie mit ihrem Vermögen anstellen sollen. Hauptsächlich handelt es sich hierbei um das ehemalige Mitglied des Exekutivkomitees, den Unternehmer Mohammed bin Hammam, dem vorgeworfen wird, zahlreiche Stimmen erkauft zu haben. Mittlerweile wurde er nach Prüfung der Ethikkommission der FIFA von seiner Funktion ausgeschlossen. Dieser extreme Gegensatz ist erschreckend! Jedoch noch viel erschreckender ist es, dass die westliche Fußballwelt bisher weitestgehend stillschweigend zusieht!

Während in den Stadien mit großen Werbekampagnen von der FIFA mit den Aufforderungen zu mehr Respekt und Fairplay geworben wird, scheint die FIFA diese Tugenden nur auf dem Platz sehen zu wollen. Dies sieht man auch an der Ignoranz gegenüber den aktuellen Demonstrationen in Brasilien, welche möglicherweise die ganze WM begleiten werden. Neben der Tatsache, dass die WM-Vergabe an Katar mit jeglicher Grundvorstellung von gerechten, demokratischen Wahlen nicht im Ansatz etwas zu tun hat, stellt sich auch die Frage, ob Aspekte wie Nachhaltigkeit, Klima und Traditionsbewusstsein – so wie es eigentlich bei bisherigen WM-Vergaben der Fall war – bei der Vergabe für 2022 nur im Ansatz durchdacht wurden.

Die Situation in Katar

Neben der klimatischen Problematik, die auch ein gesundheitliches Risiko für die Sportler darstellt, stellt sich auch die Frage, ob man bei der Vergabe daran gedacht hat, dass das Emirat Katar eine Größe von nur 11.571 km² besitzt und somit gerade mal etwas mehr als die Hälfte des deutschen Bundeslandes Hessen auf der Landkarte in Anspruch nimmt. Bei den bisherigen WM-Vergaben war es zumindest immer so, dass in Teilen auch die Nachhaltigkeit einer Weltmeisterschaft bedacht wurde. Auch dieser Aspekt wurde anscheinend vernachlässigt. Es kommt die Frage auf, was ca. 1,7 Millionen Einwohner (Stand 2010) mit zwölf riesigen Fußball-Stadien anfangen sollen, wobei allein sechs Stadien in der Hauptstadt Doha positioniert sein sollen. Und bei diesen 1,7 Millionen dürfte das Interesse am Fußball-Sport dauerhaft kaum vorhanden sein. Natürlich hat sich Katar auch für dieses Problem die „passende Lösung“ überlegt. Man möchte – so wurde es im Bewerbungsfilm vor der Vergabe dargestellt – die Stadien so konzipieren, dass Teile abnehmbar seien und nach der WM in Entwicklungsländern aufgebaut werden sollen. Über Sinn und Unsinn einer solchen Maßnahme braucht man wohl gar nicht erst zu reden, da ein solcher Umbau enormen Aufwand mit sich bringt. Die Teile müssen erstmal in Einzelteile zersetzt und abgebaut werden, dann in die afrikanischen und asiatischen Entwicklungsländer über tausende Kilometer transportiert werden, um dort im Anschluss wieder aufgebaut zu werden.

Eigentlich könnte man es auch für einen schlechten Scherz halten, dass die Weltmeisterschaft mitten in der Wüste ausgetragen werden soll und ursprünglich im Sommer in komplett klimatisierten Stadien stattfinden sollte. Über eine Verschiebung in die Wintermonate wird seit Längerem nachgedacht. Dies würde jedoch zum einen den Fußball-Kalender der nationalen und internationalen Klubwettbewerbe auf den Kopf stellen. Zum anderen kann man es sich auf der nördlichen Hemisphäre recht schwierig vorstellen – dort, wo eben der Fußball wohl von den meisten Leuten verfolgt wird, im Schneegestöber eine „Sommer-WM“ zu schauen. Zu guter Letzt stellt sich die Frage, was eine Nation überhaupt dazu qualifiziert, Gastgeber einer Fußball-Weltmeisterschaft sein zu dürfen. Bei den bisherigen Vergaben war es stets so, dass Wert darauf gelegt wurde, dass das Land eine Bevölkerung hat, die sich mit dem Fußball-Sport identifiziert. Dementsprechend sollte es auch Länder mit Nationalmannschaften sein, von denen man bei einem internationalen Turnier zumindest schon einmal etwas gehört hat. Das Land Katar nahm jedoch nie an einer Fußball-WM teil und kam auch bei den kontinental ausgetragenen Asien-Meisterschaften vor Jahrzehnten nur ein Mal in ein Viertelfinale. In der FIFA-Weltrangliste belegt die Nationalmannschaft zur Zeit den 101. Platz.

Die Kritik kommt langsam in Fahrt

Es macht Hoffnung, dass sich einige Politiker und Sportler in den letzten Wochen mehr oder weniger deutlich zu diesem Thema geäußert haben. Der Ex-Trainer der Niederlande Bert Van Maarwijk kritisierte deutlich die Vergabe der WM nach Katar. Die Grünen-Politikerin Katrin Göhring-Eckardt fordert die FIFA auf, die WM neu zu vergeben. Auch Bundespräsident Joachim Gauck schreibt in einer Kolumne für die Bild-Zeitung vom 06.06.2014, dass es uns nicht gleichgültig sein solle, „ob die Organisatoren von Großereignissen Naturzerstörung  und Gigantismus, Zwangsräumungen und Gewalt gegen Einheimische, Ausbeutung und Todesfälle auf ungesicherten Stadionbaustellen in Kauf nehmen.“ Hierbei kritisiert er zwar nicht direkt, jedoch trotzdem sehr deutlich, die aktuellen Vergaben der Weltmeisterschaften und olympischen Spiele. Denn weiter sagt er: „Dem Geist der olympischen Charta entspricht das nicht, auch nicht den Idealen des Weltfußballverbandes.“ Er glaubt, dass große Wettkämpfe nicht allein von perfektem Ablauf und Marketing lebten, sondern von Glaubwürdigkeit, Anstand und mentaler Stärke.

Insgesamt ist eine WM in der Wüste von Katar für mich eine völlig abstruse Vorstellung. Die Vergabe der FIFA an das Emirat ist in jeglicher Hinsicht zu hinterfragen und für jeden, der an fairem und gutem Sport, gerechten Arbeitsbedingungen und sozialer Gerechtigkeit für alle Menschen in der Welt auch nur ansatzweise interessiert ist, nicht zu erdulden! Selbst der FIFA-Präsident Sepp Blatter hat vor kurzem in einem Interview erkannt: „Die WM-Vergabe nach Katar war ein Fehler.“ Eine solche WM kann und darf nicht stattfinden und kann noch neu vergeben werden. Gerade deshalb ist es wichtig, dass man sich jetzt klar bekennt und diesen Plan boykottiert!


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Dominik Funken

Dominik Funken

geboren 1995 in Aachen, machte im Frühjahr 2014 sein Abitur und studiert seit Herbst 2014 Humanmedizin an der Universität zu Köln. Er interessiert sich sowohl für politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche, kirchliche und ethische Themen wie auch für den Sport. Dominik spielt seit seinem 8. Lebensjahr mit großer Leidenschaft Fußball im Verein und interessiert sich auch sehr für die Fußballwelt. Außerdem betreibt er sehr gerne die Ausdauersportarten Fahrradfahren, Laufen und Schwimmen. Er ist sportbegeistert. Zudem baute er mit einem Freund ein Unternehmen auf. Seine Internetseite zur Vermittlung von Nebenjobs www.jobaix.de ist seit 2013 online. Bis zur Stimmmutation war er über fünf Jahre Sänger des Aachener Domchores.
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Kategorie: Sport Stichworte: Fußball-WM in Katar, Menschenrechte

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Über Dominik Funken

geboren 1995 in Aachen, machte im Frühjahr 2014 sein Abitur und studiert seit Herbst 2014 Humanmedizin an der Universität zu Köln.

Er interessiert sich sowohl für politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche, kirchliche und ethische Themen wie auch für den Sport. Dominik spielt seit seinem 8. Lebensjahr mit großer Leidenschaft Fußball im Verein und interessiert sich auch sehr für die Fußballwelt. Außerdem betreibt er sehr gerne die Ausdauersportarten Fahrradfahren, Laufen und Schwimmen. Er ist sportbegeistert. Zudem baute er mit einem Freund ein Unternehmen auf. Seine Internetseite zur Vermittlung von Nebenjobs www.jobaix.de ist seit 2013 online. Bis zur Stimmmutation war er über fünf Jahre Sänger des Aachener Domchores.

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