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Emma Abroad – Nur ein Abschlussball? Wohl kaum!
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Prom ist das wahrscheinlich wichtigste Fest überhaupt für meine Mitschüler hier in den USA. Der Abschlussball ist aber deutlich mehr als nur ein Ball. Er dauert gefühlt ewig und ist voll mit Programm. Aber als Mädel sollte man von einem Jungen eingeladen werden. Ob´s klappt…?
Natürlich kann man einfach alleine gehen, aber es gehört sich normalerweise, dass ein Junge und ein Mädchen zusammen hingehen. Schon Monate vorher gibt es auf allen sozialen Netzwerken Fotos von Mädchen, die von einem Jungen gefragt werden, ob sie mit ihm zum Abschlussball geht. Einfach in der Schule im Unterricht fragen, oder abends eine SMS schicken und fragen ist nicht drin: Es ist mehr oder weniger wie ein Heiratsantrag. Egal ob auf dem Footballfeld, in einem Zimmer voll mit 300 Luftballons oder in der Öffentlichkeit im Restaurant, irgendeine verrückte Idee muss her. Alle Schüler in der elften und zwölften Klasse dürfen zum Abschlussball gehen. Will man aber schon in der zehnten Klasse gehen, muss man von einem älteren Schüler oder einer älteren Schülerin gefragt werden. Ausnahmen gibt es jedoch für Austauschschüler wie mich. Da ich jedoch ehrlich gesagt lieber gefragt werden, habe ich wie alle anderen Mädchen in der zehnten Klasse einfach darauf gewartet, dass mich hoffentlich jemand fragt.
Zu meinem Glück ist es dann vor einer Woche passiert. Während der Halbzeit eines Basketballheimspiels wollte ich gerade die Sporthalle verlassen um mir etwas zu Essen zu kaufen, als meine Freunde mich plötzlich zurückhielten und zurück zu den Sitzplätzen schleiften. Dort wartete einer meiner Freunde aus der elften Klasse auf mich mit einer Torte, auf der ,,Prom?‘‘ stand und tausend bunten Cupcakes und fragte mich vor allen Zuschauern, ob ich mit ihm zum Abschlussball gehen würde. Es war wirklich sehr witzig und natürlich habe ich Ja gesagt! Jetzt geht für mich der ganze Stress aber erst los, denn ein Kleid muss her, und das kann nicht schlicht sein. Viele Mädchen geben bis zu $ 600 aus für ein Abschlussballkleid, das sie einmal in der High School und danach nie wieder tragen werden.
Ein verbreiteter Brauch ist, dass man sich von Mädchen, die vorher schon mal zum Prom gegangen sind, ein Kleid ausleihen oder abkaufen kann, damit man nicht zu viel Geld ausgibt. Ich selber war noch nicht Dress-Shopping, aber obwohl ich noch Monate Zeit habe, sollte ich damit langsam mal anfangen, denn die meisten Kleider sind Einzelstücke und ich will nicht warten, bis alle guten Kleider weg sind. Außerdem müssen die Outfits der jeweiligen Partner zusammenpassen. Wenn ich also ein rosa Kleid trage, muss mein Partner ein rosa Hemd anziehen, und wenn mein Blumenstrauß weiß ist, muss die Blume, die an seinem Anzug steckt, auch weiß sein. Es gibt also eine Menge an Planung und ich hoffe, dass es das ganze Drama wert ist. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt!
Des Weiteren habe ich ein neues Hobby bzw. eine neue Sportart gefunden, für die ich mich begeistere: Wrestling. Natürlich bin ich nicht selber dabei, sondern sehe nur zu, aber es ist wirklich der Hammer. Es gibt momentan auch Basketball und das Danceteam, aber bei keiner Sportart sieht man Zuschauer so unglaublich mitfiebern und ausrasten wie beim Wrestling. Ein Wrestling-Turnier fand bei uns in der Schule statt und es kamen Unmengen von Menschen.
Da Wrestling in Deutschland nicht so ein großes Ding ist und ich zuvor noch nie Wrestling gesehen habe, bin ich einfach aus Neugier hingegangen. Ich war überrascht, denn Wrestling ist genau genommen super kompliziert und anstrengend, und ich dachte immer, es ist nur ein wildes Aufeinander-Losgehen, bis einer auf dem Rücken landet. Die Leute um mich herum, besonders die Eltern der Wrestling-Jungs, rasten völlig aus und schreien herum wie sonst was. Besonders die letzten Runden beim Wrestling sind immer aufregend, denn dann sind die Varsity Jungs, also mehr oder weniger ,,die Besten‘‘ aus den jeweiligen Teams, dran, und dafür werden in der Sporthalle bis auf ein einziges Licht in der Mitte der Halle alle anderen Lichter ausgeschaltet, sodass man nichts mehr sieht, außer die Jungs auf der Matte, den Schiedsrichter und die Anzeigetafel. Sobald das Licht dann aus ist, feuern die Leute noch stärker an und es macht wirklich Spaß zuzusehen!
Nächste Woche findet bei uns die so genannte SnoWeek statt und soweit ich weiß, ist das so ähnlich wie Homecoming: König und Königin werden gewählt, eine Woche lang verkleidet man sich in der Schule und die Wintersaison wird einfach gefeiert. Wie genau das abläuft und ob ich mein Promdress finden kann, erfahrt ihr alles in meinem nächsten Artikel!
Eure Emma
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ist 16 Jahre alt und besucht ein Gymnasium in NRW. Ende Juli ist sie in die USA gereist, um in einer Kleinstadt in Minnesota für ein Jahr bei und mit einer Gastfamilie zu leben. Unter anderem besuchte sie dort auch eine High School, um den Schulalltag in Amerika zu durchleben und zu erkunden.
Sie entschied sich, diesen Schüleraustausch zu machen, da sie sich sehr für die Vereinigten Staaten interessierte und sich schon immer vorstellen konnte, dort zu leben. Während des Auslandsjahres hat Emma viele neue Menschen und eine neue Kultur kenngelernt und in ihrer Reihe Emma Abroad davon berichtet.
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