Es ist oft ein schwieriger und steiniger Weg, den eigenen Traumberuf zu finden. Zwischen der Suche nach sich selbst und den Erwartungen anderer bleiben die eigenen Wünsche oft auf der Strecke. So erging es zunächst auch unserer Autorin Vanessa.
Wir suchen und suchen, um etwas zu finden. Meistens wissen wir jedoch gar nicht, wonach wir wirklich auf der Suche sind. Ständig aber hoffen wir darauf, etwas zu finden. So zum Beispiel Glück, Erfüllung oder sich selbst. Wir versuchen beinahe ein Leben lang, zu werden – statt einfach nur zu SEIN.
Vom einfachen Dasein zum Suchen
Im Moment zu leben und man selbst zu sein, ohne sich verstellen zu müssen. Das sollte unser aller Ziel werden. So wie die Kinder es uns vorleben, einfach im Hier und Jetzt zu sein. Die kleinen Sachen schätzen zu lernen, ganz ohne Ängste oder Vorurteile. Viele suchen das ganze Leben lang nach etwas, ohne zu verstehen, dass alles, was sie so lange suchen, doch schon immer da war. Um das zu erkennen, dauert es leider oft eine ganze Weile.
Kinder suchen nicht. Sie nehmen jeden Augenblick an, wie er ist. Sind also voll und ganz im Moment. Sie überlassen sich komplett ihrer Fantasie und ihrer Wahrheit. Da gibt es kein zu groß oder unrealistisches Denken. Wann also werden wir dazu gebracht, das wir anfangen, zu suchen? Anfangen, zu denken, wir müssten erst zu etwas beziehungsweise jemandem werden?
Auf der Suche nach dem richtigen Beruf
Ich wusste nie wirklich, was ich werden wollte. Heute erst darf ich verstehen. Nun ist mir auch bewusst: Ich kannte mich zwar, ich wusste aber nicht, wer ich war. Spätestens bei der Frage nach dem eigenen Traumberuf in Freundschaftsbüchern sind vermutlich alle gefordert gewesen, zu antworten, welchen Beruf man erstreben möchten.
Ich habe mir tatsächlich nie wirklich Gedanken darüber gemacht, was ich einmal werden wollte. Schließlich war ich doch gerade noch ein Kind, das in die Schule ging. Meine Antwort war immer: Tierärztin. Das Erstbeste was mir einfiel, um ehrlich zu sein. Tiere mochte ich ja auch gerne. Also, war dieser Beruf doch eine gute Antwort.
Ich malte gerne, schrieb Geschichten und war lieber in meiner Fantasie-Welt mit meinen Gedanken als in der Realität. Zwar wurde meine Kreativität von meinen Eltern gefördert. Es wurde aber nie wirklich erwähnt, dass man in dieser Richtung auch einen Beruf anstreben könnte.
Sind Traumberufe zu utopisch?
Schon in der Volksschule erkannte meine damalige Lehrerin mein Talent, zu malen. Sie hielt mich für sehr klug und meinte, ich würde bestimmt einmal Handarbeits-Lehrerin werden. Ich würde sicher aufs Gymnasium gehen, Matura machen und anschließend auf Lehramt studieren. So war ihre Meinung.
Ich mochte, ehrlich gesagt, den Gedanken noch nie, von anderen in eine Richtung gedrängt zu werden. So fing ich tatsächlich an, gegen meinen eigentlichen Traum – das Malen und Schreiben – zu rebellieren. Denn wenn es mir alle schon ‚vorschrieben‘, wie es mir damals vorkam, dann wollte ich das doch erst recht nicht machen.
Ich konnte damals nicht verstehen, dass ich von außen grundsätzlich bestärkt werden sollte. Ich wollte nicht einfach so Lehrerin werden- und damit die Erwartungen anderer erfüllen. Aber auch die Versagensangst war ziemlich groß, alle sahen MICH. Dabei konnte ich mich selber noch überhaupt nicht sehen und zeigen wahrscheinlich noch weniger. Lieber blieb ich klein, unscheinbar und ruhig fürs Erste.
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