Nachhaltigkeit ist eines der Top-Themen unserer Zeit. Gerade für die jüngeren Generationen könnte es fatal werden: Die fehlende Nachhaltigkeit schadet der Umwelt und begünstigt den Klimawandel. Deswegen ist es Zeit, etwas zu verändern, sich für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz einzusetzen. Auch das Erzbistum Köln hat mit diesem Ziel den Nachhaltigkeitspreis ausgeschrieben, damit die Wichtigkeit deutlich gemacht.

Dieses Jahr hat auch das Erzbistum Köln erstmals den Nachhaltigkeitspreis ausgeschrieben. Viele Initiativen und Projekte, konnten sich hier bewerben: Kirchengemeinden, Schulen oder Katholische Jugendgruppen. Sie alle haben sich zum Ziel gesetzt, den Wandel mitzugestalten und etwas zu verändern. Mit gutem Beispiel voran, könnte man sagen.
Insgesamt gab es 59 Bewerbungen von Projekten aus dem Erzbistum Köln, aus denen eine Fachjury die fünf Gewinnerprojekte küren durfte* (Die Jury ist unten aufgelistet.) Das jeweilige Preisgeld belief sich auf 1.500€ für die Hauptpreise. Daneben gab es noch die Auszeichnung für sieben weitere Sonderpreise mit einem Preisgeld von 350€. Mitte September war es endlich soweit und die Preisverleihungen fanden vor Ort statt. Die fünf Hauptpreise waren sehr vielfältig besetzt: von einem Café für nachhaltige Ernährung, bis zu einem ökologischen Insektenkorridor war alles dabei. Die fünf Hauptpreise gingen an die folgenden Projekte:
Nachhaltigkeitspreis für nachhaltige Ernährung und Ressourcenschutz: Das Café Leichtsinn in Bergisch-Gladbach
Leichtsinn for Future: Die Jugendlichen im Café Leichtsinn der Katholischen Jugendagentur Leverkusen/Rhein-Berg/Oberberg setzen sich ein: Ihr Ziel ist mehr nachhaltige Ernährung und Ressourcenschutz. Und sie machen vor, wie es geht: im Alltag und für die Zubereitung werden Produkte des benachbarten Unverpackt-Ladens verwendet. Das ist besonders nachhaltig, denn in diesen Läden werden Lebensmittel unverpackt verkauft, dadurch spart man Plastik. Die Foodsharing-Organisation vor Ort hält regelmäßig Vorträge und stellt Lebensmittel zum Kochen zur Verfügung. Lebens- und Nahrungsmittel, die im Café übrig bleiben, werden wieder an die Organisation übergeben. Außerdem führen die Jugendlichen Kleidertauschaktionen durch. Weiterhin werten sie alte Produkte durch Upcycling auf. Ein wirklich wichtiges Projekt, das uns die Vielfalt zeigt, mit welchen Schritten wir die Umwelt entlasten können. Ebenso hat dieses Café eine Vorbildfunktion für viele andere Cafés. Und vor allem setzten sie ein Zeichen, dass es auch anders funktionieren kann.

Nachhaltigkeitspreis für Webprojekt: Die Jugendakademie Walberberg
Diese Umweltgruppe hat es im Bereich Webentwicklung auch geschafft: mit Unterstützung von Experten hat das Team eine spezielle Website entwickelt. Diese informiert über Projekte der Akademie im Bereich Nachhaltigkeit. Ebenso gibt sie Einblicke in viele Themen, wie ökologische Vielfalt, Mobilität oder Energie. Das Besondere ist, dass die Webseite jugendgerecht aufbereitet und von überall aus zugänglich ist. Die digitale Website kann von den Menschen vor Ort, aber auch auf jedem anderen Computer genutzt werden. Das Ziel ist es, Impulse zu geben, den Austausch zu bestärken und zum Handeln anzuregen. Aufgrund der Corona-Pandemie verzögert sich die Veröffentlichung der Website. Trotzdem hat das Projekt etwas Wichtiges vorgemacht: Wir müssen uns richtig informieren können, um Verständnis zu entwickeln. Das führt anschließend zu einem klaren Bewusstsein für die Nachhaltigkeit, zum gegenseitigen Austausch und zu einer großen Veränderung.
Nachhaltigkeitspreis für Gartenprojekt: Die Wohngruppe Brühler Landstraße (SKM Köln)
Dieses Projekt macht vor, wie ökologisches und soziales Engagement funktioniert: Bei der Wohngruppe Brühler Landstraße gehen beiden Ziele Hand in Hand. Insgesamt gibt es in der Gruppe des Hauses der Wohnhilfe sechs Bewohner. Gemeinsam bewirtschaften sie hier einen 1800 m² großen Garten. Hier hat jeder seine eigenen Verpflichtungen in unterschiedlichen Bereichen: zum Beispiel die Pflege von Gurken und Tomaten im Gewächshaus oder das Jäten von Unkraut. Obst und Gemüse, das die Männer selbst nicht essen, wird an Einrichtungen der Caritas übergeben. Damit ist dieses Gartenprojekt ein Schritt zu mehr Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, Nachhaltigkeit und vor allem Gemeinschaft. Denn es zeigt uns, dass wir gemeinsam vieles bewegen können.

Nachhaltigkeitspreis für gesunde und nachhaltige Ernährung: Die Kindertagesstätte Sonnenblume in Burscheid
Hier wird Nachhaltigkeit groß geschrieben, obwohl die Menschen noch ganz klein sind. Die Kinder dieser Caritas Kindertagesstätte gestalten ihren Alltag mit den Erzieher/innen nachhaltig: Beim Frühstück verzichten alle auf Plastikverpackungen und packen ihr Essen nachhaltig ein. Das Wasser kommt aus einem Sprudelautomaten, damit keine Plastikflaschen genutzt werden. Täglich kocht hier eine Köchin für alle Kinder ein frisches Mittagessen. Die übrigen Essensabfälle werden kompostiert, und das aus gutem Grund: Der Kompost wird zum Düngen genutzt, für das Obst und Gemüse in den eigenen Hochbeeten. Außerdem plant die Kita, ein Lastenrad anzuschaffen. Damit werden sie die Einkäufe nicht mehr mit dem Auto, sondern mit dem Rad erledigen können. Ein echtes Beispiel für andere Kitas, dass Nachhaltigkeit keine komplette Umstellung sein muss. Manchmal reichen schon ein paar kleine Schritte, um unsere Umwelt und den Planeten zu entlasten. Vor allem beweist uns dieses Projekt eines: Nachhaltigkeit kann jeder und diese muss auch früh erlernt werden.

Nachhaltigkeitspreis für den ökumenischen und ökologischen Insektenkorridor in Bonn-Beuel
Ein kreatives und besonderes Projekt: Seit Herbst 2021 blühen in den Kirchhöfen vor drei Kirchen im Raum Beuel bunte Blumenbeete. Angelegt wurden sie von der ökumenischen Gruppe „Laudato Si“ (übersetzt: Gelobt sei der Herr). Sie haben das Ziel, zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen und setzen sich tatkräftig dafür ein. Im September 2020 waren alle Interessierten zu einem gemeinsamen Spaziergang eingeladen. Das Besondere daran: Hierbei wurden die Samen für das zukünftige Beet ausgesät. Begleitet wurden sie dabei von Impulsen und Vorträgen. Das Projekt verbindet den gesamten Stadtteil und trägt damit zu einer großen Gemeinschaft bei. Auch Kindergärten haben mit dem Bau von Insektenhotels zur Gestaltung der Blumenwiesen mitgewirkt. Die Gemeinschaft spielt hier eine große Rolle, dadurch werden die Menschen bestärkt, etwas zu verändern und zu verbessern.
Diese Hauptpreise wurden bereits an sehr unterschiedliche Projekte verliehen, die in ihrem Bereich und ihrer Nische etwas bewegt haben. Sie haben gezeigt, dass Nachhaltigkeit viel mehr ist, als nur die Taten eines Einzelnen. Es ist vor allem die Gemeinschaft und das Bewusstsein darüber, das wir etwas verändern können. Das bringt uns die Gewissheit, dass wir gemeinsam alles schaffen können. In einem weiteren Teil erfahrt Ihr in Kürze mehr über die Sonderpreise, für die das Erzbistum Köln ebenfalls Nachhaltigkeitspreise verliehen hat.
* Jurorinnen und Juroren waren Petra Dierkes (Direktorin Hauptabteilung Seelsorge im Erzbistum Köln), Sönke Geske (Geschäftsführer NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln), Michael Kamp (Leiter Freilichtmuseum Lindlar), Elisabeth Reining (Schöpfungsbotschafterin in Bornheim) und Christian Weingarten (Umweltbeauftragter im Erzbistum Köln).
Ist das auch etwas für Deine Gemeinde? Welche Nachhaltigkeits-Projekte gibt es bei Euch? Und: Wie kann Nachhaltigkeit gelingen?
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