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Aktuelle Seite: Startseite / Engagement / „Das Mädchen aus der 1. Reihe“ – Jana Crämer spricht über Fresssucht

„Das Mädchen aus der 1. Reihe“ – Jana Crämer spricht über Fresssucht

29. Mai 2017 von Lea Ochssner Kommentar verfassen

Eine starke, ehrliche, offene Geschichte. Eine einfühlsame Stimme, die eigene und Coversongs vorträgt. Mit der Konzertlesung „Musik trifft Roman – Batomae & Das Mädchen aus der 1. Reihe“ gibt es Schulunterricht auf eine etwas andere Art. Jana Crämer und Musiker David Müller stellen die Geschichte einer Frau vor, die an „Binge Eating“, einer Fresssucht, leidet. Diese Frau ist Jana Crämer selbst.

© Musik trifft Roman Crämer und Müller GbR

„Das ist meine beste Freundin Jana“, mit diesen Worten stellt David Müller, Bassist der Band Luxuslärm und nun auch als Solokünstler Batomae unterwegs, Jana Crämer vor. Crämer, Jahrgang 1982, leidet seit Jahren an einer Fresssucht. Bei einer Attacke kann sie sich nicht mehr kontrollieren und stopft sich wahllos mit Essen voll, auch wenn sie es gar nicht genießen kann. Die Sucht schadet nicht nur ihrem Körper, sondern vor allem ihrem Selbstbewusstsein. Sie ekle sich oft vor sich selbst, gibt Crämer unumwunden zu. Um ihre Gedanken zu ordnen und sich die Last von der Seele zu nehmen, schrieb Crämer vor zwei Jahren ihre Geschichte auf. Der Roman „Das Mädchen aus der 1. Reihe“ handelt von Lea, die genau das durchmacht, was auch mit Jana Crämer geschieht. „Lea, das bin hundertprozentig ich und die Dinge im Roman sind auch genauso passiert, nur Orte und Namen wurden geändert.“

Kein Tabuthema

Der erste Leser ihres Manuskriptes war ihr bester Freund David Müller, mit dem sie gerade als Bandmanagerin von Luxuslärm auf Tour war. Er ermutigte sie, den Roman zu veröffentlichen und überzeugte Crämer davon, mit ihm aus ihrer Geschichte eine Konzertlesung in Schulen zu machen. Dafür schrieb er extra fünf Songs. Crämer ließ sich trotz ihres geringen Selbstwertgefühles darauf ein. Mit ihrer Lesung wollen sie die Leute aufklären, wie gefährlich eine Sucht sein kann. Sie wollen aber auch anderen den Mut geben, sich einzugestehen, dass auch sie so ein Problem haben könnten. Nicht, dass Crämer und Müller eine Lösung hätten. Sie plädieren einfach für einen offenen und ehrlichen Umgang mit dem Thema, das oft noch ein Tabu in der Gesellschaft ist. Bei den Lesungen gibt es noch zwei weitere wichtige Aspekte: den der Freundschaft und den, dass man zu sich stehen soll.

Die Lesung ist so konzipiert, dass Crämer wichtige Stellen aus ihrem Roman vorliest. Schon im Roman selbst werden oft Liedtitel genannt, die in der Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Auf der Konzertlesung werden die Songs direkt von Batomae live gesungen, eine wirklich spannende Kombination. Und den Schülern gefällt es auch. Wie gebannt lauschen sie der Geschichte von Jana, vor allem, wenn sie die schwierigen Passagen wiedergibt. Und sobald Batomae singt, verwandelt sich die Aula in einen Konzertsaal. Die Schüler klatschen und singen mit, einige malen sogar spontan Plakate mit Herzchen. Crämer und Müller sind total überwältigt, so viel tolles Feedback von den Schülern ist ein großes Lob für ihre Aktion. „Da fehlen mir fast die Worte“, sagt Müller nach dem Konzert. Und Crämer sagt: „Normalerweise fällt es mir sehr schwer bei den Szenen, in denen ich zum Beispiel meinen Körper beschreibe, hochzuschauen. Aber durch die Atmosphäre heute, ist es mir gelungen und ich habe in viele Gesichter geschaut, die mir gesagt haben, so schlimm, wie du meinst, ist das gar nicht.“

Die Augen öffnen

Der Auftritt findet am Gymnasium Weiherhof statt, einem kleinen Ort in der Nähe von Kirchheimbolanden in Rheinland-Pfalz. Dunja Urschel, Suchtpräventionsbeauftragte der Schule, hat die Aufführung an die Schule geholt. Die Erdkunde- und Biologielehrerin ist sehr musikbegeistert und stieß so auf die Konzertlesung. Auch die Schulleitung sagte sofort zu. „Das ist eine ganz andere Möglichkeit, den Schülern etwas mitzugeben. Kein Fachvortrag mit erhobenem Zeigefinger, sondern eine hautnahe Erfahrung, sodass bei den Schülern wirklich etwas ankommt“, erklärt Urschel.

Und die Schüler nehmen tatsächlich etwas mit. Schon an der Beteiligung während der Lesung konnte man sehen, dass die Schüler Spaß haben. „Das hat uns sehr gut gefallen, das war richtig gute Musik“; sagen sie. „Es war ein bisschen komisch, dass das alles echt ist. Aber ich will jetzt freundlicher sein und ein bisschen mehr darüber nachdenken, was ich eigentlich mache“, sagt ein Mädchen aus der achten Klasse. Und ein Junge ergänzt: „ Ich denke, das hat ein paar Leuten die Augen geöffnet, gerade in der heutigen Zeit mit Mobbing.“ Trotz der vielen Konzertlesungen, alleine für das nächste Jahr sind jetzt schon um die 60 weiteren geplant, arbeitet Jana Crämer auch schon am zweiten Band von ihrem Roman. Parallel dazu schreibt David Müller Lieder. Das nächste Buch von Crämer soll dann zusammen mit dem Album von Batomae veröffentlicht werden.


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Lea Ochssner

Lea Ochssner

wurde 1992 geboren und zog nach dem Abitur direkt nach München, um an der MHMK ein Sportjournalismus-Studium zu studieren. Im Juli 2014 hat sie dort ihren Bachelor abgeschlossen. In ihrem Praktikumssemester hat sie zwei Monate bei SKY in der Motorsportabteilung und drei Monate in der ZDF-Sport-Online-Redaktion gearbeitet. Seit September 2014 studiert sie in Italien in der Nähe von Florenz den Master Gründung und Perspektiven für eine Kultur der Einheit mit dem Schwerpunkt Politische Studien. In ihrer Freizeit spielt Lea gerne Handball, geht ins Kino oder trifft sich mit Freunden. Später würde sie gerne in einer Sportredaktion im Printbereich oder beim Fernsehen journalistisch tätig werden.
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Kategorie: Engagement Stichworte: David Müller, Essstörung, Fresssucht, Jana Crämer, Konzertlesung, Sucht

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Über Lea Ochssner

wurde 1992 geboren und zog nach dem Abitur direkt nach München, um an der MHMK ein Sportjournalismus-Studium zu studieren. Im Juli 2014 hat sie dort ihren Bachelor abgeschlossen. In ihrem Praktikumssemester hat sie zwei Monate bei SKY in der Motorsportabteilung und drei Monate in der ZDF-Sport-Online-Redaktion gearbeitet. Seit September 2014 studiert sie in Italien in der Nähe von Florenz den Master Gründung und Perspektiven für eine Kultur der Einheit mit dem Schwerpunkt Politische Studien.

In ihrer Freizeit spielt Lea gerne Handball, geht ins Kino oder trifft sich mit Freunden. Später würde sie gerne in einer Sportredaktion im Printbereich oder beim Fernsehen journalistisch tätig werden.

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