Die Bewegung der Body Positivity hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen und fordert uns dazu auf, unseren Körper zu lieben. Doch was passiert, wenn der Wunsch nach Selbstakzeptanz mit dem Drang nach Veränderung kollidiert? Ist es möglich, sich selbst zu schätzen und gleichzeitig an sich zu arbeiten?
Was steckt wirklich hinter Body Positivity?
Body Positivity ist weit mehr als nur ein Trend. Es geht darum, den eigenen Körper in all seinen Formen und Größen zu schätzen und zu akzeptieren. Diese Bewegung fordert uns auf, uns von unrealistischen Schönheitsidealen zu befreien und den eigenen Körper unabhängig von gesellschaftlichen Normen zu respektieren. Jeder Körper – egal, wie er aussieht – verdient es, wertgeschätzt zu werden. Es geht dabei nicht nur um äußere Ästhetik, sondern vor allem darum, sich im eigenen Körper wohlzufühlen und ihn zu akzeptieren.
Body Neutrality: Der neutrale Blick auf den Körper
Im Gegensatz zur Body Positivity geht es bei Body Neutrality nicht darum, den Körper zu lieben, sondern ihn funktional zu betrachten, ohne ihn aufgrund seines Aussehens zu bewerten. Dieser Ansatz lenkt den Fokus weg vom äußeren Erscheinungsbild und betrachtet den Körper als das, was er ist – ein funktionaler Organismus. Es geht darum, den eigenen Selbstwert nicht vom Aussehen abhängig zu machen und sich vom Druck zu befreien, den eigenen Körper lieben zu müssen. Stattdessen fördert Body Neutrality eine neutralere, weniger bewertende Haltung gegenüber dem eigenen Körper.
Beide Ansätze – Body Positivity und Body Neutrality – tragen auf ihre Weise zu einem gesunden Verhältnis zum eigenen Körper bei: durch Liebe und Akzeptanz einerseits und durch eine neutralere Perspektive andererseits.
Wohlfühlen und Körperakzeptanz: Wie hängt das zusammen?
Es ist entscheidend, zwischen äußerem Erscheinungsbild und tatsächlichem körperlichen Wohlbefinden zu unterscheiden. Ein Beispiel dafür ist Übergewicht: Es kann das Risiko für gesundheitliche Probleme wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Doch auch Menschen, die übergewichtig sind, können sich gesund und stark fühlen – trotz häufiger gesellschaftlicher Stigmatisierung.
Es geht darum, uns selbst und anderen gegenüber nicht zu urteilen und das äußere Erscheinungsbild von der tatsächlichen Lebensqualität zu trennen. Denn es gibt kein universelles „gesundes Gewicht“. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was ihn oder sie wirklich wohlfühlen lässt. Veränderungen sollten nicht aus einem Gefühl der Unzulänglichkeit entstehen, sondern aus einer positiven Haltung gegenüber dem eigenen Körper – mit dem Ziel, sich sowohl körperlich als auch geistig besser zu fühlen
Die Balance zwischen Akzeptanz und Veränderung
Es ist durchaus möglich, sich selbst zu lieben und gleichzeitig den Wunsch nach Veränderung zu haben. Der Schlüssel liegt in der Balance zwischen Selbstakzeptanz und dem Streben nach gesundheitlicher Verbesserung – nicht, weil man sich ablehnt, sondern weil man sich selbst schätzt und das Beste für sich selbst will. Selbstakzeptanz bedeutet nicht, dass man sich immer mit dem Status quo zufrieden geben muss, sondern sich selbst als Ausgangspunkt für positive Veränderungen zu sehen. Diese Veränderungen sollten jedoch nicht aus einem Gefühl der Unzulänglichkeit kommen, sondern aus dem Wunsch, sich besser fühlen zu wollen.
Ein ganzheitlicher Ansatz für mehr Wohlbefinden
Die Diskussion um Body Positivity und körperliche Veränderung – wie etwa Abnehmen oder Muskelaufbau – sollte nicht als Entweder-Oder verstanden werden. Vielmehr geht es darum, beide Aspekte miteinander zu verbinden: sich selbst zu akzeptieren und gleichzeitig auf die eigene Gesundheit zu achten. Wahre Positivität entsteht nicht aus einem bestimmten Körperbild, sondern aus der Bereitschaft, sich selbst in allen Facetten zu schätzen und gleichzeitig das eigene Wohl zu fördern.
Zusätzlich zum Körper spielen auch innere Werte und soziale Beziehungen einer Person eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden. Gute Freundschaften, ein unterstützendes Umfeld und persönliche Entwicklung tragen genauso zu unserem Glück bei. Manchmal kann es helfen, den Fokus vom eigenen Körper wegzulenken und sich mehr auf das zu konzentrieren, was einen erfüllt, wie Hobbys oder gute Freundschaften. Dies kann das Selbstbild positiv verändern und zu einer insgesamt zufriedeneren Lebensweise führen.
Fazit: Die beste Version von sich selbst leben
Die Herausforderung liegt darin, einen Weg zu finden, der sowohl das Wohlbefinden des Körpers als auch gesundheitliche Aspekte berücksichtigt. Es geht nicht darum, den perfekten Körper zu erreichen, sondern darum, die beste Version von sich selbst zu leben – körperlich wie geistig. Den eigenen Körper zu schätzen und gleichzeitig an der eigenen Gesundheit zu arbeiten, ist der Schlüssel zu mehr Selbstakzeptanz und einem erfüllten Leben.






Ist meine Rente sicher? Was Du tun kannst für Deine Altersvorsorge
Schreibe einen Kommentar