Aktuell schießen Energie- und vor allem Gaspreise in die Höhe. Viele Haushalte haben die Erhöhung ihres Beitrags oder der Nebenkosten bereits per Post erhalten. Dies hat für viele Menschen finanzielle Folgen. Mit diesen Tipps gelingt es dir dennoch, Geld zu sparen.
Gerade Geringverdienende, wie Studierende, werden spätestens bei der Abrechnung nächstes Jahr eine unangenehme Überraschung erleben. Da aktuell noch nicht klar ist, wie die Politik uns bei dieser Krise unterstützen wird, möchte ich dir hier die wichtigsten Tipps aufzeigen, mit denen du, so gut wie möglich, Geld sparen kannst. Diese kannst du dann auch langfristig nutzen! So sparst du nicht nur Geld, sondern wirst auch zum*r Klimaschütze*:in. Die Rechnungsbeispiele vom WWF sind aus dem Jahr 2016. Dementsprechend sparst du aktuell noch mehr Geld, da die Preise höher sind (damals lag der Preis bei ca. 0,27 Euro pro Kilowattstunde).
1. Wie stark müssen meine Räume eigentlich geheizt werden?
Früher wurde tatsächlich nur „die gute Stube“ oder die Küche geheizt, da mehr einfach zu teuer war. Ins Bett kam eine Bettpfanne mit heißem Wasser drin (moderner: Wärmflasche). Vermutlich müssen wir uns diesen Winter auch an sowas gewöhnen. Vorbereitend kannst du schon mal deine Heizkörper sauber machen und entlüften. Außerdem sollten Möbel, Vorhänge und andere Gegenstände einen gewissen Abstand zur Heizung haben. Sonst kann diese den Raum nicht genügend heizen und schaltet sich zu schnell wieder ab. Der Temperaturfühler an der Heizung misst die Temperatur rund um die Heizung. Wenn diese vollgestellt ist, wird es schnell warm genug und die Heizung geht aus, obwohl der restliche Raum noch kühl ist. Die Luft kann sich nicht vermischen. Dann dreht man die Heizung hoch und verbraucht mehr Gas als nötig.
Die Wohlfühltemperaturen der Menschen sind sehr unterschiedlich. Gerichtsurteile haben festgelegt, dass die Wohnungen im Schnitt 20-22 Grad tagsüber und bis zu 18 Grad nachts beheizt werden sollten. So hoch müssen Vermieter die Zentralheizung mindestens einstellen. Diesen Winter ist alles etwas anders. Denn die Bundesregierung hat entschieden „wir müssen sparen“ und bereits Vorschläge gemacht, dass die Zentralheizungen – im Notfall – runtergedreht werden sollen.
Übrigens ist man, als Mieter:in, nicht verpflichtet, zu heizen. Jedoch kann man bei entstandenen Schimmelschäden oder Gebäudeschäden zur Kasse gezogen werden, wenn diese mit der fehlenden Wärme in Verbindung gebracht werden (Ulf Matzen 2022). Ich werde es diesen Winter auf jeden Fall riskieren und wenig heizen. Dicke Pullover und warme Decken sind bereits überall verteilt. Mein Schlafzimmer heize ich tatsächlich nur sehr selten. Dicke Decke, im Notfall noch verstärkt mit einer Wolldecke, und lange Schlafanzüge mit warmen Socken reichen mir im Bett.
2. Richtig abschalten statt Standby-Modus
Wir sind es gewohnt, Geräte im Standby-Modus zu lassen, damit sie schneller angehen, wenn wir sie brauchen. Jedoch zieht der Standby-Modus weiter Strom. Das ist unnötig, denn wir nutzen den Fernse-her oder PC-Bildschirm ja in dem Moment gar nicht. Vor allem nachts, wenn wir schlafen, sollten alle Geräte wirklich komplett ausgeschaltet sein. Dazu gehört auch, dass Ladegeräte, Toaster etc. kom-plett aus der Steckdose gezogen werden sollten. Sie ziehen sonst weiter Strom. Du kannst es dir hier vereinfachen, indem du dir ausschaltbare Mehrfachsteckdosen zulegst. Ich habe diese in meiner gan-zen Wohnung verteilt.
Tipp: Auch das Wlan muss nachts nicht weiterlaufen oder am Wochenende, wenn du sowieso unter-wegs bist!
Rechnungsbeispiel vom WWF: Durch das Ausschalten von Standby Geräten kannst du rund 100 Euro und 220 Kilogramm CO2 einsparen (Jahreswert bei fünf Geräten mit je zehn Watt Standby Leistung).
3. Welche Geräte sollte ich kaufen? Energieklassen
Wer gerade dabei ist, eine neue Waschmaschine, einen Kühlschrank oder eine Spülmaschine zu kaufen, sollte darauf achten, ein Gerät mit der Kennzeichnung A+ bis A+++ zu kaufen. Das bedeutet, dass das Gerät so wenig, wie möglich, Energie verbraucht. Damit kannst du bares Geld sparen! Auch in einer Mietwohnung ist das Austauschen von Geräten möglich. Sprich mit deinem*r Vermieter*in, ob du Geräte aufgrund der Energieersparnis austauschen darfst.
Rechnungsbeispiel vom WWF: Wenn du deinen alten Kühlschrank der Energieeffizienzklasse B durch ein Gerät der Klasse A+++ austauschen würdest, würdest du pro Jahr 160 Kilogramm CO2 und 74 Euro einsparen. Das lohnt sich also auf Dauer! Schau mal bei Ebay Kleinanzeigen. Häufig verkaufen Leute auch einen gebrauchten Kühlschrank, weil sie zum Beispiel umziehen. Jede bessere Energieklasse ist schonmal ein Schritt, der Geld spart!
4. Bildschirmhelligkeit, Handys und Co.
Die Helligkeit deines PC- oder Handybildschirms muss nicht immer auf der höchsten Stufe sein. Nutze den Energiesparmodus oder stelle sogar auf den Dunkelmodus um (schwarz mit weißer Schrift). Damit sparst du Energie und musst das Gerät seltener laden. Viele neue Fernsehbildschirme sind auch sehr hell eingestellt. Auch diese Helligkeit kannst du drosseln. Im Schnitt gilt: je heller ein Gerät ist, desto mehr Energie wird verbraucht. Und ja, wir hätten gerne immer das nächste, häufig größere Handy, was noch mehr kann.
Je mehr bei unseren Geräten angeschaltet ist (Apps im Hintergrund, Bluetooth, Standortermittlung, Wlan etc.), desto mehr verbrauchen sie Energie. Schalte dein Handy nachts aus oder wenigstens in den Flugmodus um und überlege immer, ob du deinen Standort gerade wirklich anhaben musst oder ob der Always-On-Display wirklich nötig ist. Jedes Gerät hat Energiesparoptionen, die du ganz einfach nutzen kannst.
Schreibe einen Kommentar