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Aktuelle Seite: Startseite / Kultur / Sevilla – un color especial: Einmal Pech kommt selten allein

Sevilla – un color especial: Einmal Pech kommt selten allein

14. November 2016 von Jasmin Weist Kommentar verfassen

Über die Hälfte meiner Zeit in Sevilla ist bereits vergangen und in knapp eineinhalb Monaten heißt es wieder Koffer packen. Ich habe Euch ja schon von vielem Gutem berichtet, das mir hier in Spanien widerfahren ist. Doch gerade in letzter Zeit fühle ich mich etwas vom Pech verfolgt. Ich erzähle Euch wieso.

© pixabay
© pixabay

Alles begann mit einer Partynacht. Nein, nicht die Clubtour selbst war das Schlimme daran, sondern das, was mich am nächsten Tag erwartet hat – und damit meine ich nicht den Kater. Ich hatte mir etwas ganz anderes eingefangen: eine Erkältung, wie sie im Buche steht. Halsschmerzen, Schnupfen, unkontrollierte Hustenanfälle und ein allgemeines Schwächegefühl haben mich über eine Woche lang begleitet. Kann ja mal passieren, denkt Ihr Euch bestimmt, doch für mich kam der Virus äußerst ungelegen. In unserer Uni herrscht eine allgemeine Anwesenheitspflicht. Ist das Maximum der erlaubten Fehltage erreicht – krankheitsbedingtes Fehlen hin oder her – muss der betroffene Student am „final exam“ Ende Dezember teilnehmen, um seine ECTS-Punkte zu erreichen und den Kurs erfolgreich abzuschließen. Alle vorherigen Anwesenheiten wären dann vollkommen irrelevant. Da keiner meiner Kommilitonen die Fehlzeiten so weit ausreizen will, habe ich schon den einen oder anderen kränkelnd, sogar mit Fieber, in die Uni kommen sehen.

Ich kenne den Verlauf meiner Erkältungen und weiß, dass ich den Husten in der Regel bis zu zwei Wochen lang mit mir herumschleppe. Es war daher kaum verwunderlich, dass ich meinen Freund mit nächtlichen Hustenattacken terrorisierte und mich dazu entschloss, tagsüber zu Hause zu bleiben. Ich plünderte meine Reiseapotheke, unseren Teebestand und mein Konto gleich mit, da ich in virtuellen Stores nach guten Filmen Ausschau hielt. Ich wollte einfach nur Ruhe und schnell wieder gesund werden.

Ein andauernder Piep-Ton brachte das Fass zum überlaufen

Das mit der Ruhe konnte ich allerdings schnell wieder vergessen. Als mich der Virus gerade so richtig erwischt hatte, wurde mein bis dahin gutes Verhältnis zu unserer Wohnungsagentur auf die Probe gestellt. Per WhatsApp erhielt ich die Aufforderung, einen Besichtigungstermin für die Wohnung zu bestätigen, damit rechtzeitig ein Nachmieter gefunden werden kann. Ich bat höflich und mit Hinblick auf meine starke Erkältung um einen Terminaufschub. Dies war allerdings nicht möglich. Widerwillig stimmte ich also zu und mein Freund und ich brachten die Wohnung auf Vordermann, damit der Vermieter samt Interessenten am nächsten Tag (Samstag) vorbeischauen konnte.

Bisher hatte ich alles, was mit unserer Wohnung zu tun hatte, akzeptiert: Besichtigungstermine, einen Sauberkeits-Kontrollbesuch, die kaputte Klimaanlage, die Tatsache, dass wir nur einen Haustürschlüssel haben – alles. Doch an diesem Samstag war es dann auch mit meiner Geduld vorbei.

Mein Freund testete sicherheitshalber die Klingel, da der Mechanismus, mit dem wir per Knopfdruck die Eingangstür zum Gebäudekomplex von unserer Wohnung aus freigeben können, schon einmal nicht funktioniert hatte. Es klappte wieder nicht. Statt eines bekannten Summ-Geräusches, das die Tür zum Öffnen freigibt, hörten wir in der Wohnung und im gesamten Gebäude einen andauernden Piep-Ton. Der Ton war nicht zu stoppen und trieb meinen Freund und mich derart in den Wahnsinn, dass ich mich mit unserer Ansprechpartnerin bei der Wohnungsagentur in Verbindung setzte – im Gegensatz zum Vermieter spricht diese nämlich Englisch. Sie war kurz angebunden und unfreundlich und versicherte uns, dass sich die Nachbarn schon um das Problem kümmern würden, sollte es sie stören.

Ihre Gelassenheit machte mich wütend und brachte alte Probleme wie die Klimaanlage wieder zum Vorschein. Als ich sie unverblümt darauf ansprach, hieß es nur, die Reparatur sei veranlasst, aber nicht mehr als wichtig erachtet worden, da der Winter ja vor der Tür stehe. Ich war sprachlos, genervt und einfach nur froh, als mein Freund den Piep-Ton dann doch beseitigen konnte und die Besichtigung reibungslos vonstatten ging.

Ich kann nur hoffen, dass die Waschmaschine durchhält

Ich weiß nicht, ob ich an Geister glauben soll, aber wenn es so etwas wie Pech-Geister gibt, dann fühlen sie sich in unserer Wohnung pudelwohl. Anders kann ich mir nicht erklären, warum nur einen Tag nach dem nervenaufreibenden Besichtigungstermin unser Kleiderschrank das Zeitliche gesegnet hat – zumindest die linke Schranktür. Diese hatte mein Freund nämlich statt seines gewünschten Oberteils in der Hand, als er den Schrank öffnete. Die Verbindungschrauben zwischen den Scharnieren und dem Schrank hatten sich gelöst. Dies schien angesichts der in die Jahre gekommenen Konstruktion nur eine Frage der Zeit gewesen zu sein. Ich blieb trotzdem ruhig und studierte den Wohnungsvertrag, um herauszufinden, was in solch einer Situation zu tun ist.

Zahlreiche Textnachrichten und Beweisfotos später hat sich noch immer nichts getan und bei unserem Schrank ist jetzt durchgehend Tag der offenen Tür. Wir haben der Agentur sogar noch persönlich einen Besuch abgestattet, aber offensichtlich sehen die Spanier derartige Situationen derart gelassen, dass sie eben gar nichts tun. Ich kann nicht für das ganze Volk sprechen, aber mir ist schon des Öfteren aufgefallen, dass vor Planung und Umsetzung erst einmal die eine oder andere Siesta eingelegt wird.

Das lässt mich nur hoffen, dass unsere wirklich wichtigen Geräte und Maschinen wie die Waschmaschine und die Toilette durchhalten.

Bei so viel Gelassenheit um mich herum sollte man meinen, dass sie langsam auf mich abfärbt. Aber ich bin nun einmal typisch deutsch. Ich muss planen und ich muss handeln, am besten gestern. Meine Erkältung musste also endlich besiegt werden, um all dem Pech ein Ende zu setzen.

Meine Mutter sagt immer, dass die Sonne ein wahres Allheilmittel ist, da sie Entzündungen hemmen und Glücksgefühle verbreiten kann. Als meine Erkältung schon fortgeschritten war, bin ich daher auf unsere Dachterrasse gegangen. Sie ist eigentlich nur zum Wäsche aufhängen und als allgemeine Müllhalde gedacht, da sowohl zwei quer gespannte Wäscheleinen als auch alte Möbelstücke den Platz versperren. Das Flachdach bietet aber auch eine tolle Aussicht über die Stadt. Ich ließ die Sonne also ihre Arbeit machen, während ich versuchte zwischen den eng bebauten Straßen einige Sehenswürdigkeiten auszumachen. Die Giralda, den Torre del Oro und eine einsame riesige Palme inmitten der Gebäude konnte ich sehen. Trotz der Sprachbarriere, des Pechs und der begrenzten Zeit wurde mir in diesem Augenblick bewusst, dass Sevilla nun zu einem Stück Heimat für mich geworden war und mich all die Erfahrungen hier nachhaltig verändern werden. Ich bin schon gespannt, was mir bis zum nächsten Beitrag alles widerfahren wird.

In diesem Sinne: ¡Hasta pronto!

Jasmin


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Jasmin Weist

Jasmin Weist

Ich bin am 19. Juni 1996 in Itzehoe geboren und in einem kleinen Dorf in Schleswig-Holstein aufgewachsen. Journalistin werden will ich eigentlich schon, seit ich das erste Mal so richtig darüber nachgedacht habe, was ich beruflich machen möchte. Die Lust am Schreiben begleitet mich schon meine gesamte Schullaufbahn und nach einem Praktikum bei den Elmshorner Nachrichten stand für mich endgültig fest, dass nichts anderes in Frage kommt. Gegenwärtig studiere ich Journalismus an der Macromedia Hochschule in Hamburg. Mein Ziel ist es, Menschen mit meinen Texten zu informieren, zu unterhalten, und den ein oder anderen vielleicht auch zum Nachdenken anzuregen.
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Kategorie: Kultur Stichworte: Ausland, Auslandssemester, Kultur, Leben, Pech, Sevilla, Spanien, Studium, Universität

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Über Jasmin Weist

Ich bin am 19. Juni 1996 in Itzehoe geboren und in einem kleinen Dorf in Schleswig-Holstein aufgewachsen. Journalistin werden will ich eigentlich schon, seit ich das erste Mal so richtig darüber nachgedacht habe, was ich beruflich machen möchte. Die Lust am Schreiben begleitet mich schon meine gesamte Schullaufbahn und nach einem Praktikum bei den Elmshorner Nachrichten stand für mich endgültig fest, dass nichts anderes in Frage kommt. Gegenwärtig studiere ich Journalismus an der Macromedia Hochschule in Hamburg. Mein Ziel ist es, Menschen mit meinen Texten zu informieren, zu unterhalten, und den ein oder anderen vielleicht auch zum Nachdenken anzuregen.

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