Zurück in meiner Lieblingsstadt Melbourne angekommen, war ich noch lange nicht bereit, Abschied von Australien zu nehmen. Doch meine letzte Woche war angebrochen und sie sollte mich noch einmal positiv überraschen.
Traurig über den Abschied vom Uluru und des Mittelpunktes Australiens kam ich nach einer kurzen Reise in Melbourne an und checkte in das Flinders Backpackers ein. Eigentlich war ich mittlerweile schlecht gelaunt, da meine Auszeit im wunderschönen Australien bald vorbei sein sollte. Als ich jedoch in mein Zimmer kam, änderte sich meine Laune schlagartig. Ich lernte zwei meiner Zimmerpartner kennen, Lisanne und Lee. Lisanne (Holländerin) war auch gerade erst im Hostel angekommen und würde Australien am gleichen Tag wie ich verlassen. Lee kam aus England und hatte sein Australien-Abenteuer erst wenige Tage vorher begonnen.
Trotz des offensichtlichen Neides, den Lisanne und ich gegen ihn hegten, wuchsen mir die beiden sofort ans Herz. Nach der Woche waren wir und unsere weiteren Zimmerpartner zu einer kleinen Familie geworden und es fühlte sich an, als ob wir uns schon Ewigkeiten kannten. Wir gingen ins Kino, zum Strand und gingen auf dem Victoria Market auf Souvenirsuche. Außerdem verabschiedeten Lisanne und ich uns von Melbourne, indem wir die Free Walking Tour mitmachten und an unserem letzten Tag noch einige unentdeckte Orte dieser wunderschönen Stadt erkundeten. Nach wie vor bleibt meine Meinung von Melbourne gleich. Die Stadt ist unglaublich vielfältig, sehr kulturell und doch irgendwie entspannt. Auch hier gilt jedoch: Mit den richtigen Menschen wird jeder Ort noch schöner. Alles in allem war meine letzte Woche am anderen Ende der Welt also die beste, die es hätte werden können.
Schweren Herzens musste ich dann jedoch am ersten September in den Flieger steigen und zusehen, wie Australien immer weiter in die Ferne rückte. Die Tränen flossen jedoch nicht nur aus Trauer, sondern auch aus Freude. Nicht jeder hat die Möglichkeit, ein solches Jahr zu erleben. Ich kann mich glücklich schätzen, diese Erfahrungen machen zu dürfen, die ich gemacht habe. Die Leute kennengelernt zu haben, die ich kennenlernen durfte. Doch man soll schließlich gehen, wenn es am schönsten ist. Also hieß es für mich “Goodbye Australia!”
Zwischenstopp in Singapur
Auch wenn ich Australien verlassen musste, war dies noch nicht das Ende meiner Reise. Von Melbourne aus ging es für mich auf direktem Wege weiter nach Singapur. Und auch wenn ich nun schon bereit war, endlich meine Familie wiederzusehen, verliebte ich mich in den wenigen Tagen auch in diese Stadt. Die unerträgliche Hitze tut nämlich dem Flair der Stadt keinen Abbruch. In meinem Hostel traf ich Menschen aus der ganzen Welt. Mit zwei Finninnen und einem Australier probierte ich mich durch die singapurische Küche und erkundete die Insel Sentosa sowie die Märkte. Ich sah mir Chinatown an und bewunderte die Gardens by the Bay, welche eines der absoluten Highlights der Stadt sind. Das andere Highlight der Stadt sind meiner Meinung nach eindeutig die Lightshows. Wenn ihr jemals nach Singapur geht, seht euch die Shows auf jeden Fall an. Die Lightshow am Fluss ist mein Favorit. Sie ist einfach unglaublich schön anzusehen.
Zwischenstopp in Dubai
Nach sechs wirklich schönen und aktionsreichen Tagen ging es für mich dann sogar noch weiter nach Dubai. Drei Tage verbrachte ich in der schicken und reichen Stadt. Sah mir die Stadt vom Burj Khalifa aus an, shoppte in der Dubai Mall und schlenderte durch die alten Stadtviertel. Obwohl Dubais Klima sogar heißer ist als das in Singapur, ist die trockene Hitze dort meiner Meinung nach viel erträglicher. In Dubai ist die Hitze extrem, auch wenn man den Vorschiften folgt und Schultern und Knie bedeckt hält, was ich jedem empfehlen würde. Es ist letztlich auch ein Zeichen, dass man die Kultur respektiert.
Die Dubai Palm darf natürlich auch nicht auf eurer Entdeckungsliste fehlen. Die palmförmig angelegte Insel ist wirklich schön anzusehen und das Hotel Atlantis ist wirklich luxuriös. Das Highlight in Dubai für mich war jedoch die Desert Safari. Für wenig Kosten düsten wir mit dem Jeep über die Dünen, aßen landestypisches Essen und sahen uns Bauchtänze und Feuershows an. Auf den geplanten Kamelritt verzichtete ich allerdings lieber, nachdem ich die verletzten Kamele sah. Also wenn ihr einmal eine Desert Safari plant, achtet bitte darauf, dass ihr nicht die günstigste nehmt, bei der schon sicher ist, dass die Tiere nicht gut behandelt werden. Beim nächsten Mal gebe ich lieber etwas mehr Geld aus und gehe sicher, dass die Kamele oder jegliche andere Tiere artgerecht leben können. Trotzdem war die Safari auch ohne den Kamelritt wirklich schön und eine einzigartige Erfahrung.
Sie war genau das richtige, um meine Reise zu beenden und nach knapp einem Jahr wieder nach Hause zurückzukehren. Am 10. September stieg ich also ein allerletztes Mal ins Flugzeug und freute mich unheimlich darauf, meine Familie wiederzusehen. Während ich leicht irritiert war von dem Deutsch, das im Flieger gesprochen wurde, stieg meine Vorfreude mit jeder Stunde. Durch Zufall traf ich auch noch im Flugzeug auf jemanden, den ich in Dalwallinu kennengelernt hatte. Ich nehme das mal als eindeutiges Zeichen. Ich werde auf jeden Fall nach Australien zurückkehren und auch Dalwallinu einen Besuch abstatten. Bis dahin versuche ich erstmal am sorglosen australischen Lebensstil festzuhalten.
Denn wie sagen die Australier so schön? “No worries, mate!” und “See you!”
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