f1rstlife

Und was denkst du?

  • Startseite
  • Über uns
    • Redaktion
    • Stiftung
      • Machen Sie mit!
      • Spenden Sie!
  • Mitmachen
  • Newsletter
  • Spenden
  • Kontakt
  • Workshops
  • Engagement
  • Lifestyle
  • Sport
  • Religion & Philosophie
  • Meine Zukunft
  • Politik & Gesellschaft
  • Wirtschaft
  • Kultur
  • Liebe & Sexualität
Aktuelle Seite: Startseite / Religion & Philosophie / Ramadan: Der Monat der Barmherzigkeit

Ramadan: Der Monat der Barmherzigkeit

30. Juni 2016 von Seda Demir 3 Kommentare

Der Fastenmonat „Ramadan“ nähert sich seinem diesjährigen Ende. Viele Vertreter anderer Glaubensrichtungen fragen sich in dieser Zeit, weshalb Millionen Muslime auf Essen und Trinken verzichten. „Wie? Du trinkst nichts?“, zählt zu den meistgestellten Fragen. Auch ich gehöre zu der Gruppe, die jedes Jahr immer wieder die gleichen Fragen beantwortet.

© pixabay
© pixabay

Jedes Jahr erwarte ich sehnsüchtig und freudig aufs Neue den Ramadan. Der Fastenmonat zählt bei uns Muslimen als Highlight des ganzen Jahres. Viele Nichtmuslime fragen sich aber zu Recht, was im Ramadan gefeiert wird. Dieser Monat gilt nach islamischem Glauben als Offenbarung des Korans. In der zweiten Sure heißte es: „Wenn jemand von euch diesen Monat hier erlebt, dann soll er während des Monats fasten.“ Es gehört zu den fünf Säulen des Islam, die den Rahmen des Lebens eines Moslems bilden. In dieser Zeit geht es vor allem darum, an sich selbst zu arbeiten und die Gemeinschaft zu stärken.

Der Ramadan erinnert die Fastenden daran, dass Millionen von Menschen auf dieser Welt an Hunger leiden und regt sie dazu an, den Bedürftigen zu helfen. Ein gewünschter Effekt des Fastens ist also, dass der Mensch hungrig und durstig wird, weil das Fasten nur so seine Wirkung auf den Geist und Charakter des Menschen entfalten kann. Daher gehört zum Fasten auch, darauf achten, Schimpfwörter und schlechte Gewohnheiten zu vermeiden. Es soll schließlich nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit dem Geist gefastet werden. Daher gehört die Einübung der Achtsamkeit gegenüber den eigenen Worten und Taten mit dazu. Normalerweise sehen wir viele Genüsse im Leben als selbstverständlich an und vergessen ihren Wert. Das Fasten soll uns letztlich dazu verhelfen, dankbar für das zu sein, was wir haben und hilft uns dabei, alles besser schätzen zu lernen.

Wann wird der Ramadan gefeiert?

Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders. In dieser Zeit wird auf Essen und Trinken verzichtet, bis die Sonne untergeht. Ein festes Datum hat dieser Monat im westlichen Kalender nicht, weil der islamische Kalender sich am Mond orientiert. Hiernach hat ein Jahr rund 354 Tage. Aus diesem Grund verschiebt sich der Fastenmonat jedes Jahr um etwa zehn Tage.

Wie sieht der Alltag der Fastenden aus?

Der Tag fängt kurz vor Sonnenaufgang mit einem gemeinsamen Sahur an, vergleichbar mit dem Frühstück. Hier versammelt sich die ganze Familie, um vor dem Fasten etwas zu essen und zu trinken, damit die Fastenden den Tag gut überstehen. Normalerweise frühstücken wir mit meiner Familie nur am Wochenende gemeinsam, weil es anders zeitlich nicht passt. Im Ramadan aber essen und trinken wir jeden Tag alle gemeinsam. In dieser Zeit gefällt mir am meisten das Beisammensein mit der ganzen Familie. Es bringt einfach ein tiefes Gefühl des Zusammenhaltes in mir hervor.

In den 30 Tagen ändert sich eigentlich nicht viel am Alltag. Ich gehe wie üblich zur Uni und der Rest der Familie zur Arbeit und zur Schule. Der Unterschied zu den herkömmlichen Tagen ist, dass wir tagsüber nichts essen und trinken. Rauchen ist auch nicht gestattet. Wir treffen uns wie gewohnt mit Freunden und Bekannten, gehen einkaufen, kochen, backen, machen einfach das, worauf wir Lust haben. Da ich den ganzen Tag über nichts esse und trinke, kommt es schon vor, dass ich nicht so fit bin, wie an anderen Tagen. Das finde ich persönlich aber nicht so schlimm. Im Ramadan lernen wir einfach, den Wert der uns gegebenen Dinge zu schätzen und zu respektieren. Nach dem Sonnenuntergang Essen und Trinken wir gemeinsam. Oft treffen wir uns mit Bekannten und Verwandten und führen gemeinsam das Fastenbrechen durch.

© f1rstlife / Seda Demir
© f1rstlife / Seda Demir

Das Fest des Fastenbrechens

Der Ramadan endet traditionell mit dem dreitägigen Zuckerfest. Neben dem Opferfest ist es das wichtigste Fest der Muslime. Es wird „Zuckerfest“ genannt, weil viele Süßigkeiten verteilt und Süßspeisen verzehrt werden. Hier treffen sich die Familien, essen zusammen, verteilen Geschenke und feiern das Fasten im Monat Ramadan. Kinder warten immer gespannt auf das Zuckerfest, weil sie von den Älteren Süßigkeiten und Geld geschenkt bekommen.

Das Fest fängt damit an, dass die Männer am ersten Morgen nach dem Ramadan in die Moschee gehen und das religiöse Gebet durchführen. Anschließend gratulieren sich die Muslime zum Fest. Es ist üblich, dass die Jüngeren die Hände der Älteren küssen. Kinder bekommen Süßigkeiten und Geld geschenkt. In den drei Tagen werden Bekannte und Verwandte besucht. Dort bekommen die Gäste Essen und vor allem Süßigkeiten serviert. Egal, welcher Nationalität und Glaubensgemeinschaft man angehört, der Einladung zur Feier des Fastenbrechens zu folgen, lohnt sich. Es herrscht eine unbeschreibliche Atmosphäre.


Hat Dir der Artikel gefallen? Dann hilf uns, gute Inhalte und jungen Journalismus zu unterstützen!
  • Bio
  • Latest Posts
Seda Demir

Seda Demir

wurde 1993 in Bremerhaven geboren und hat ihr Abitur 2014 am Schulzentrum Carl von Ossietzky absolviert. Seit Oktober 2014 studiert sie Kunstwissenschaft und Medienwissenschaften in Braunschweig. Neben dem Studium arbeitet sie als freie Mitarbeiterin im Bürgerradio „Radio Okerwelle“, wo sie einmal die Woche die Sendung „Region aktuell am Abend“ moderiert. Als Journalistin freut sie sich am meisten darauf, jeden Tag neue Menschen kennenzulernen und viele spannende Dinge zu erfahren.
Seda Demir

Latest posts by Seda Demir (see all)

  • Wohnheim, WG, Eigenheim? Alternativen fürs Umziehen im Studium - 5. September 2016
  • Ramadan: Der Monat der Barmherzigkeit - 30. Juni 2016

Verwandte Artikel

  • Der Islam – eine aggressive Religion?
  • Der Islam – eine aggressive Religion?
  • Der Islam – eine aggressive Religion?
  • Der Islam – eine aggressive Religion?
  • Warum wir an deutschen Schulen den Islamunterricht brauchen
  • I am a Christian and you are a Muslim – so what?
  • Wie funktioniert das Gebet? Funktioniert es überhaupt?
  • Der Islam – eine aggressive Religion?
  • Der Islam – eine aggressive Religion?
Twittern
Pin
Teilen133
133 Shares

Kategorie: Religion & Philosophie Stichworte: Askese, Fasten, Fastenbrechen, Islam, Koran, Muslime, Ramadan, Zuckerfest

Newsletter

Seda Demir

Über Seda Demir

wurde 1993 in Bremerhaven geboren und hat ihr Abitur 2014 am Schulzentrum Carl von Ossietzky absolviert. Seit Oktober 2014 studiert sie Kunstwissenschaft und Medienwissenschaften in Braunschweig. Neben dem Studium arbeitet sie als freie Mitarbeiterin im Bürgerradio „Radio Okerwelle“, wo sie einmal die Woche die Sendung „Region aktuell am Abend“ moderiert. Als Journalistin freut sie sich am meisten darauf, jeden Tag neue Menschen kennenzulernen und viele spannende Dinge zu erfahren.

Kommentare

  1. Itssevo meint

    30. Juni 2016 um 22:19

    Der Beitrag wurde sehr gut geschrieben und liefert sämtliche wichtige Details aus der Perspektive von muslimischen Migranten in Deutschland.

    Antworten
  2. Ertu meint

    30. Juni 2016 um 22:21

    Klasse Artikel

    Antworten
  3. Jürgen meint

    1. Juli 2016 um 0:54

    Toller artikel

    Antworten

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Über uns

firstlife-Redaktion
Gutes bewegen in der Realität. [Weiterlesen]

Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren
Unser Newsletter enthält Informationen zu unseren Produkten, Angeboten, Aktionen und unserem Verein. Hinweise zum Datenschutz, Widerruf, Protokollierung sowie der von der Einwilligung umfassten Erfolgsmessung, erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Folge uns

Facebook

Like

Instagram

Follow

Twitter

Follow

Home | Über uns | Redaktion | Mitmachen | Die Stiftung | Kontakt | Impressum | Datenschutz