Eines fällt häufig bereits bei der Hotel- oder Hostelsuche auf: Das Preisniveau ist in Prag wie in der gesamten Tschechischen Republik vergleichsweise niedrig. Dementsprechend schafft man es auch leicht, eine günstige Unterkunft zu finden, die deswegen lange kein Absteigequartier sein muss. Für den Budget-Urlaub in Prag empfehle ich Hostels, dort stimmt das Preis-Leistungsverhältnis in den meisten Fällen. In meinem Hostel gab es zahlreiche kostenlose Angebote wie Kochabende oder Tschechisch-Sprachkurse. Diese Gemeinschaftsabende waren eine tolle Gelegenheit, interessante Leute aus den unterschiedlichsten Ländern kennenzulernen.
Am schnellsten geht die Anreise nach Prag natürlich mit dem Flugzeug. Für eine bequeme und günstige Anreise empfehle ich den Fernbus. Die verschiedenen Anbieter fahren mehrmals täglich von den größeren deutschen Städten in die tschechische Hauptstadt und wieder zurück. Wer wie ich sonst fast nur in Ländern des Euroraums unterwegs ist, muss sich in Tschechien auf das ungewohnte Gefühl, mit einer fremden Währung zu zahlen, einstellen. Nach einiger Zeit fällt das Umrechnen immer leichter (am schnellsten geht’s mit einer Smartphone App) und auch in der Stadt bemerkt man, dass die Preise im Durchschnitt ein gutes Stück niedriger sind, als in Deutschland. Das gilt überwiegend abseits der klassischen Touristengebiete, denn dort treibt die üblicherweise hohe Zahlungswilligkeit der Stadtbesucher die Preise nach oben.
Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten von Prag
Prag wurde im Zweiten Weltkrieg von Fliegerbomben verschont, deswegen sind die alten Gebäude aus den verschiedenen Jahrhunderten zum Großteil erhalten. Das einzigartige Flair der Stadt mit den mittelalterlichen Gassen und den prächtigen Renaissance-Bauten macht Prag auch zu einer enorm beliebten Stadt für Filmregisseure. Wenn man mit dem Zug oder Bus anreist, kommt man meistens schon am Wenzelsplatz vorbei. Er ist über 700 Meter lang und an beiden Seiten befinden sich zahlreiche Shops und Hotels. Das Zentrum der Altstadt von Prag ist der Altstädter Ring. Hier befindet sich das alte Rathaus mit der weltberühmten astronomischen Uhr aus dem Jahre 1410. Spätestens zehn Minuten vor jeder vollen Stunde gibt es vor der Uhr einen Kampf um die besten Plätze für das stündliche Glockenspiel, bei dem die zwölf Apostel der Reihe nach erscheinen. Ein Reiseführer sprach von der meistfotografierten Männergruppe seit den Beatles und wenn man sich die Menge an Objektiven und Smartphones ansieht, die das Schauspiel einfangen wollen, könnte diese Aussage durchaus zutreffen.
Das Wahrzeichen von Prag ist die Karlsbrücke. Die breite steinerne Brücke ist mit mehreren barocken Statuen verziert, wie der von St. Johannes von Nepomuk. Auf der Fußgängerbrücke wimmelt es nur so von Touristen, Karikaturisten, Straßenmusikern und Souvenirverkäufern. Wenn man die Altstadt über die Brücke verlässt, kann man mit einem schönen Spaziergang auf die Prager Burg auf dem Berg Hradschin gelangen. Die Anlage ist das größte geschlossene Burgareal der Welt und ist ein wahrer Touristenmagnet. Innerhalb der Burg befinden sich unter anderem der berühmte Veitsdom, das goldene Gässchen und der Pulverturm. Die Burg war stets der Sitz des Staatsoberhaupts und auch heute noch residiert hier der tschechische Präsident. Allein für den Ausblick auf die Altstadt lohnt sich der Marsch auf den Berg. Ein weiterer toller Aussichtspunkt ist der Aussichtsturm Petrin im Stadtteil Kleinseite, ein verkleinerter Nachbau des Paris Eiffelturms. Den Touristenmassen entgeht man, wenn man den Turm am frühen Abend besucht. Auch der Park um den Turm ist dann fast menschenleer und sehr idyllisch.
In Prag kann man sich auch auf die Spuren von Franz Kafka begeben. Neben dem Geburtshaus des Literaten befindet sich auch ein Kafka-Museum in der Stadt. Auch Komponisten wie Antonin Dvorak oder Bedrich Smetana haben Spuren in Prag hinterlassen. Das größte Museum der tschechischen Hauptstadt ist das Nationalmuseum, das aber aktuell bis Juni 2015 geschlossen ist. Für Freunde der Musik empfiehlt sich ein Opernbesuch. Zu günstigen Preisen kann man in Prag berühmte Werke von Mozart, Verdi oder Wagner ansehen.
Kulinarisches aus Prag – Böhmische Tradition meets Fastfood
In Prag hat mich eine Sache doch überrascht: Die Dichte von Fastfood-Restaurants ist enorm. Kentucky Fried Chicken, McDonald’s und zahlreiche kleinere Läden bieten an jeder Ecke schnelles Essen an. Auch die Kaffeekette Starbucks ist flächendeckend vertreten. Wer Prag besucht, sollte allerdings unbedingt die böhmische Küche probieren. Charakteristisch ist hier viel Fleisch, als Beilage gibt es böhmische Knödel oder Kraut. Auch die Bierkultur ist in Prag sehr ausgeprägt, zahlreiche Biersorten warten darauf, probiert zu werden. Wenn man sich etwas von den Touristengebieten entfernt, kann man in Prag sehr preiswert und lecker essen. Insgesamt ist Prag eine sehr vielfältige Stadt mit Zeugnissen aus vielen Jahrhunderten. Die alten Gebäude und die vielen kleinen Gässchen sorgen für ein tolles Flair. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten und die kulturelle Vielfalt haben mich wie viele andere Besucher in den Bann gezogen.
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