Im Laufe des Lebens passieren uns viele schöne Dinge, aber leider auch immer wieder Situationen, die uns zurückwerfen und die uns Kummer und Sorgen bereiten. Bei Herzschmerz und gescheiterten Beziehungen erleben wir immer wieder Enttäuschungen auf ganzer Ebene. Wie wir am besten damit umgehen können, habe ich in diesem Artikel zusammengefasst.

Um emotionalen Schmerz verarbeiten zu können, sind meistens mehrere Schritte und Phasen notwendig, in denen wir immer wieder das durchleben (und durchkauen) müssen, was wir bereits einmal schmerzhaft erlebt haben. Was in der Theorie einleuchtend klingt, stellt uns in der Praxis vor eine große Hürde: Warum sollten wir freiwillig in unseren Gedanken noch einmal die schmerzhafte Situation durchleben, war denn einmal nicht schon genug? Nein, denn mit jedem Mal, in dem wir diese Situation neu durchleben, lernen wir dazu. Wir verändern eventuell sogar komplett unsere Sichtweise. Des hilft uns ungemein dabei, den Schmerz zu verarbeiten und konfliktfähig zu bleiben.
1. Reflektiere deine Emotionen
Wenn wir noch ganz am Anfang des Prozesses stehen, fühlen wir uns überfordert und allein, wir haben in dem, was wir fühlen, weder Ordnung noch Durchblick. Wir sind im emotionalen Chaos gefangen, verlieren eventuell die Kontrolle und haben nicht selten auch noch Angst vor den Gefühlen, die wir durchleben. Was dagegen helfen kann, ist zuerst einmal die Gefühle zuzulassen und ohne jegliche Bewertung zu beobachten. Sie geben dir Aufschluss darüber, was an der Situation dich am meisten gekränkt hat und möglicherweise bringen sie dich auch der Ursache näher.
Fühlst du dich also nicht wertgeschätzt, könnte es ein Hinweis darauf sein, dass dein Selbstvertrauen eines der Knackpunkte ist. Manche Muster tauchen in unseren Beziehungen wiederholt auf. Sie begleiten uns so lange, bis wir uns damit auseinandersetzen und sie verändern können. Erst dann können wir sie loslassen und weitergehen. Reflektion ist ein andauernder Prozess und hilft dir in sehr vielen Situationen, deswegen sieh deinen Schmerz als Möglichkeit, dich selbst zu reflektieren und einen Schritt auf deine Heilung zuzugehen.
2. Definiere deinen Schmerz um
Hast du deine Schmerzhaften Punkte identifiziert, kannst du einen Schritt weitergehen und deinen Schmerz und die Situation neu gestalten. Du hast sicherlich schon einmal gehört, dass Situationen immer davon abhängen, wie wir sie sehen, wir gestalten quasi unsere eigene Realität in unserem Kopf. Oft tun wir uns damit schwer, unsere Vergangenheit loszulassen. Dinge die wir nicht getan, nicht gesagt oder nicht erlebt haben liegen uns besonders schwer auf dem Gemüt. Dabei vergessen wir zu oft, dass es nicht darum geht, uns eine innere Last aufzubürden, sondern wir unsere eigene Realität definieren können.
Statt also zu sagen, dass du irgendwo versagt hast, überlege dir eine positive Definition einer Situation, die dich weiterbringt. Hast du einen schweren Fehler in einer Beziehung gemacht und lebst nun mit diesem Schmerz, indem du dir jeden Tag immer wieder Vorwürfe machst, könntest du stattdessen deine Energie in andere Bahnen lenken. Du kannst umdenken, indem du dir sagst, dass du diesen Fehler nie wieder in einer Beziehung machen wirst. Stell dir vor, dass diese Situation für etwas viel größeres wichtig war und du durch den Prozess stärker werden kannst, als bisher. Das führt uns direkt zum nächsten Punkt.
3. Finde eine höhere Bedeutung
Wir Menschen sind so gestrickt, dass wir automatisch nach Gesichtern suchen, so meinen wir oft beispielsweise, in zusammenhanglosen Anordnungen Gesichter zu erkennen. Genaues verhält es sich mit dem Sinn, wir sind stets bestrebt einen Sinn darin zu finden, dass etwas passiert. Sei es auch nur der verpasste Bus, so können wir uns ausmalen einem schlimmen Unfall entkommen zu sein. Wie oft haben wir im Nachhinein festgestellt, dass Sekunden über unser weiteres Schicksal entschieden haben.
Zwei Sekunden später und wir wären unserem Partner nie begegnet, eine Sekunde früher und uns wäre der Unfall nicht passiert usw. Dass wir auch in den größten Zufällen eine Bedeutung erkennen können, verdanken wir unserer ständigen Suche nach Sinn in allem, was uns umgibt. Wenn du also gerade in deinem Zimmer hockst und vor Schmerz die Wände hochgehen könntest, dann musst du nur nach dem Sinn in dieser Situation suchen, damit es dir besser geht.
Der Sinn emotionalen Schmerzes ist oft unser persönliches Wachstum, nur durch Schmerz lernen wir, empathisch zu sein und Gutes zu schätzen. Suche also immer nach einer höheren Bedeutung in dem, was du gerade durchlebst, das wird dir auch in anderen Situationen ungemein helfen. Hast du gerade Schuldgefühle oder Selbstzweifel, weil eine Beziehung zu Ende ist, dann halte dir vor Augen, dass all dieser Schmerz eigentlich gut für dein persönliches Wachstum ist. Du lernst aus Fehlern, die du oder andere gemacht haben und wirst sie in deiner nächsten Beziehung nicht machen.
4. Minimale Aktionen, maximale Ergebnisse
Oft unterschätzen wir, wie einfach wir im Grunde gestrickt sind. Sowohl unser Körper als auch unsere Wahrnehmung lassen sich austricksen und wir können es selbst am besten bewirken. Manchmal reichen auch schon die kleinsten Schritte aus, um eine positive Veränderung herbeizuführen, der einzige Haken daran ist, dass wir dafür selbst aktiv werden müssen. Konzentriere dich auf dich selber und tue das, was dir gerade guttut, ohne dich schuldig zu fühlen. Jetzt ist die Zeit, dich um dich selbst zu kümmern und dich zu heilen, aber auch von dir zu lernen.
Und manchmal müssen wir nicht das große Ganze sehen, sondern nur das Problem, was gerade aktuell zu bewältigen ist. Du musst dich nicht schlecht fühlen, wenn du nur kleine Schritte machst und du musst dich auch nicht mit anderen messen. Das einzige Maß für dich bist du selbst und deine Entwicklung. Aber du musst trotzdem jeden Tag einen kleinen Schritt vorwärts machen, um deinetwillen. Wenn es dir guttut, vertraue dich anderen an, sprich über deinen Schmerz und tausche dich darüber aus, das hilft dir dabei, auch eine objektive Meinung von Freunden zu bekommen und andere Blickwinkel auf die Situation.
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