Die Hallen sind voll. Vor allem in Halle 3, in denen die deutschen Verlage ihre neusten Bücher präsentieren, tummeln sich die Besucherinnen und Besucher dicht an dicht gedrängt. Was dabei auffällt: Sehr viele von ihnen sind jung!
Du liest in Deiner Freizeit gerne Bücher? Du magst es, auf ein schönes Buchcover zu blicken und ein haptisches Buch in Deinen Händen zu halten? Dann bist Du nicht allein! Auch wenn wir junge Menschen gerne online unterwegs sind, uns in neusten Trends der Social-Media verlieren und mehr als 150 Mal am Tag auf das Handy blicken, lesen wir auch gerne Bücher. Wir lieben den Moment, an dem wir uns Zeit für uns selbst nehmen, uns an einen gemütlichen Ort setzen und unserer Fantasie freien Lauf lassen.
Wer sich die Besucherströme auf der Buchmesse anschaut, kann zu keinem anderen Ergebnis kommen. Auch wenn die Besucherzahlen der Messe im Jahr 2023 geringer waren als noch zu Zeiten vor der Corona-Pandemie, ist die Begeisterung für Bücher weiterhin ungebrochen. Dabei beweisen zu guter Letzt auch die Autoren, was ein wirklich cooles Buch für uns ausmacht. Nach meinem Besuch auf der Buchmesse stelle ich auch in diesem Kommentar drei Thesen vor, die mir dabei besonders aufgefallen sind.
1. Künstliche Intelligenz macht noch keinen erfolgreichen Autor
Auch wenn die Programme künstlicher Intelligenz von Monat zu Monat besser werden, fehlt ihnen etwas: Eine nicht-kalkulierbare, unberechenbare menschliche Dimension. Eine Spontanität im Schreibstil, die Menschen viel bewusster in ihren Texten anwenden können als eine Maschine.
Beispiel: Der Morgen im Nebel. Kalt. Düster? Eher herbstlich. Die bunten Blätter an meinen Füßen – fliegen mit jedem Schritt, den ich gehe.
Emotionen schaffen wir Menschen durch Worte und Satzbausteine, die keine KI bisher logisch folgern und anwenden kann.
2. Menschliche Begegnung komplettiert das Lesevergnügen
Hinter jedem Roman, jedem Krimi, jedem Sachbuch steckt ein Mensch, der sich Monate, Jahre und vielleicht sogar Jahrzehnte an den Tisch gesetzt und dieses Buch geschrieben hat. Mit seiner eigenen Geschichte, seinen eigenen Wertvorstellungen, seinen Erfahrungen und Lektionen. Das macht ein Buch so wertvoll, denn das menschliche Leben ist einzigartig und nicht in Zukunft schon klar.
Beispiel: Wenn ein Autor einen schweren Schicksalsschlag erlebt hat, kann keiner direkt davon ausgehen, dass er danach als Held in der Geschichte wieder auftaucht. Mit diesem Menschen zu sprechen, ihn zu beobachten bei seinen Worten, das macht den großen, unverkennbaren Unterschied.
Bei der Frankfurter Buchmesse kamen die jungen Menschen nicht einfach nur zu den Verlagen, da sie 50 Prozent Rabatt auf ihre Bucheinkäufe bekamen, sondern auch, da sie persönlich „ihre“ Autoren treffen und mit ihnen sprechen konnten.
3. Bücher faszinieren auch in einer komplexen, bekannten Realität
Wenn am einen Teil der Frankfurter Buchmesse begeisterte Manga-Darsteller ihre TikToks aufzeichnen und am anderen Teil junge Menschen über Sachbuchthemen diskutieren, ist das gelebte Faszination. Wir faszinieren uns, auch wenn uns die Welt immer transparenter, vernetzter und komplexer erscheint, sowohl für galaktische Fantasie, als auch für die Sachthemen des Alltags.
Beispiel: Mit Geschichten von einem anderen Stern tauchen wir ein in eine neue Welt. Entfliehen für einen kurzen Moment dem Alltag – und genießen es genauso, mehr über unser alltägliches Leben hier zu erfahren.
Bücher liefern beides, Fantasie und Wissen, Reflektieren und Bestätigen, Aufregung und Entspannung – in einem entspannten Ambiente, in dem wir uns Zeit nehmen und Gedanken erschaffen.
Fazit
Das bedeutet: Wenn Du irgendwann einmal ein Buch schreiben möchtest – tu es! Das Interesse ist riesig. Die vielen jungen Menschen, die sich nach Deiner Geschichte sehnen, können damit ihr oft stressiges Alltagsleben für einen Moment lang durch Dich verbessern. Wenn Du die Wahl hast, Bücher in die Hand zu nehmen oder lieber ein Tablet zu benutzen – vergleiche das Erlebnis für Dich und genieße den Moment, einfach mal „offline“ und ganz für Dich selbst zu sein.
Wir jungen Menschen lieben Bücher! Und je mehr in unserem Alltag dazukommt, desto wichtiger könnte ein Buch, ein Moment Zeit, wieder für uns werden.
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